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Die 3 wichtigsten Tipps zur erfolgreichen Anmeldung deiner Selbstständigkeit

Geschrieben von: Sophia Merzbach

Aktualisiert am: Dezember 9, 2025

Lesezeit: 6 Minuten

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Der Schritt in die Selbstständigkeit ist aufregend – aber bevor du richtig durchstarten kannst, musst du deine Tätigkeit offiziell beim Finanzamt anmelden. Viele Gründer:innen unterschätzen diesen Teil und stolpern über unnötige Fehler, die Zeit und Nerven kosten.

Damit dir das nicht passiert, findest du hier 3 praktische Tipps, mit denen du die Anmeldung schnell, sicher und ohne Stress erledigst – und direkt von Anfang an alles richtig machst.

Selbstständigkeit anmelden – kurz zusammengefasst

  • Die Anmeldung deiner Selbstständigkeit ist Pflicht, damit das Finanzamt deine Tätigkeit offiziell registriert.
  • Du musst als Freiberufler:in keinen Gewerbeschein beantragen, meldest dich aber in jedem Fall über den steuerlichen Erfassungsbogen an.
  • Eine präzise Tätigkeitsbeschreibung hilft dem Finanzamt, deine Tätigkeit korrekt einzuordnen.
  • Mit der kostenlosen Ausfüllhilfe von Accountable erledigst du die Anmeldung schnell und ohne typische Fehler.

Beginn deiner Selbstständigkeit: Was jetzt wichtig ist

Bevor du deine ersten Aufträge annimmst oder Rechnungen schreibst, musst du deine Tätigkeit offiziell anmelden. Das gilt für fast alle Selbstständigen – egal ob Freelancer:in, Kreative:r, Onlinehändler:in oder Berater:in. Entscheidend ist, dass du dem Finanzamt frühzeitig mitteilst, was du machst und wann du startest.

Dabei ist wichtig zu wissen, ob du als Freiberufler:in oder als Gewerbetreibende:r arbeitest. Freiberufler:innen (z. B. Designer:innen, Journalist:innen, Entwickler:innen) müssen kein Gewerbe anmelden, sondern schicken nur den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung an das Finanzamt. Gewerbetreibende dagegen benötigen zusätzlich eine Gewerbeanmeldung, bevor die steuerliche Anmeldung abgeschlossen werden kann.

➡️ Selbständigkeit anmelden: Freiberufler oder Gewerbe? Mach den Test!

Im Mittelpunkt steht für alle Selbstständigen der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Mit diesem digitalen Formular erhältst du deine neue Steuernummer, unter der du künftig Rechnungen ausstellst. Je klarer deine Angaben sind, desto schneller kann das Finanzamt deinen Start bestätigen.

➡️ Erste Schritte zur Selbstständigkeit Teil 1: Das solltest du vor dem Start wissen

➡️ Erste Schritte zur Selbstständigkeit Teil 2: Steuern, Steuern und nochmal Steuern

So funktioniert die Anmeldung beim Finanzamt

Sobald du deine Selbstständigkeit startest, musst du dem Finanzamt mitteilen, welche Tätigkeit du ausübst und ab welchem Datum du arbeitest. Dafür nutzt du den digitalen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den du über ELSTER ausfüllst und abschickst. Ohne diesen Schritt bekommst du keine neue Steuernummer – und darfst offiziell keine Rechnungen ausstellen.

Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung: Das erwartet dich

Im Fragebogen gibst du unter anderem an:

  • Was du genau machst (kurze, präzise Tätigkeitsbeschreibung)
  • Wann du startest
  • Wie hoch du deinen Umsatz einschätzt
  • Wie du deinen Gewinn ermitteln möchtest (Einnahmenüberschussrechnung oder Bilanz)
  • Ob du die Kleinunternehmerregelung nutzen möchtest

Damit das Finanzamt deine Angaben schnell prüfen kann, sollten sie realistisch und vollständig sein. Gerade bei der Tätigkeitsbeschreibung lohnt es sich, etwas genauer zu sein – denn sie entscheidet oft, ob du als Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r eingestuft wirst.

Gewerbeanmeldung: Nur für Gewerbetreibende relevant

Arbeitest du nicht freiberuflich, musst du zusätzlich ein Gewerbe anmelden. Das geht in vielen Städten inzwischen digital und kostet meist zwischen 15 und 30 Euro. Die Daten werden anschließend automatisch an das Finanzamt weitergeleitet.

Freiberufler:innen sparen sich diesen Schritt – sie füllen ausschließlich den Fragebogen aus.

Tipp 1: Halte die wichtigsten Informationen bereit

Der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ist leichter auszufüllen, wenn du alle Angaben griffbereit hast. So vermeidest du Rückfragen des Finanzamts und kannst deine Anmeldung in einem Rutsch erledigen. Viele Gründer:innen verlieren hier unnötig Zeit – mit guter Vorbereitung sparst du dir diesen Stress.

Zu den wichtigsten Informationen gehören:

  • Persönliche Daten: Name, Adresse, Geburtsdatum, Steuer-ID
  • Genaue Tätigkeitsbeschreibung: Was machst du – und für wen?
  • Startdatum deiner Selbstständigkeit
  • Bankverbindung für Steuererstattungen
  • Umsatzschätzung für das laufende und nächste Jahr
  • Entscheidung für die Gewinnermittlungsart (meist EÜR)
  • Wahl der Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG

Tipp: Formuliere deine Tätigkeit möglichst konkret. Statt „Beratung“ schreibe lieber „Social-Media-Beratung für kleine Unternehmen“ oder „Webentwicklung für Online-Shops“. So kann das Finanzamt deine Tätigkeit direkt richtig zuordnen.

➡️ So berechnest du deinen Gewinn aus der Selbstständigkeit

Tipp 2: Sei konservativ bei deiner Umsatzschätzung

Ein zentraler Teil des Fragebogens ist deine Umsatzschätzung. Sie entscheidet darüber, wie hoch deine Steuervorauszahlungen ausfallen. Viele Gründer:innen tendieren dazu, ihren Umsatz zu optimistisch einzuschätzen – und zahlen dann unnötig hohe Vorauszahlungen.

Im ersten Jahr schwanken Einnahmen jedoch häufig stark. Deshalb solltest du deine Umsätze lieber vorsichtig und realistisch kalkulieren. Das Finanzamt akzeptiert grundsätzlich konservative Angaben, solange sie plausibel sind.

Praxisbeispiel

Du planst als Grafikdesigner:in zu starten und rechnest im ersten Jahr mit ca. 1.500 € Umsatz pro Monat. Das ergibt:

1.500 € × 12 = 18.000 € Jahresumsatz

Diese Schätzung ist realistisch und liegt deutlich unter der Kleinunternehmergrenze von aktuell 25.000 € im Vorjahr. Gibst du dagegen 30.000 € oder mehr an, setzt das Finanzamt sofort höhere Steuervorauszahlungen fest – obwohl deine tatsächlichen Einnahmen anfangs vielleicht viel niedriger liegen.

Gut zu wissen

  • Zu niedrig schätzen ist kein Problem – du zahlst später einfach nach, wenn du mehr verdienst.
  • Zu hoch schätzen kann dagegen zu unnötigen monatlichen Belastungen führen.
  • Seit 2025 entfällt die frühere 12-Monats-Hochrechnung, was die Planung zusätzlich vereinfacht.
  • Du kannst deine Vorauszahlungen jederzeit anpassen lassen, wenn sich dein Einkommen anders entwickelt.

Tipp 3: Nutze das digitale Formular von Accountable

Du musst den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung nicht mühsam alleine ausfüllen. Mit dem kostenlosen digitalen Formular von Accountable sparst du dir viel Zeit – und vermeidest typische Fehler, die zu Rückfragen oder Verzögerungen führen können.

Im Formular findest du zu jedem Abschnitt eine kurze Erklärung, damit du sofort verstehst, welche Angaben das Finanzamt erwartet. Du wirst Schritt für Schritt durch alle wichtigen Punkte geführt: von deiner Tätigkeitsbeschreibung über die Umsatzschätzung bis zur Entscheidung für die Kleinunternehmerregelung.

Der große Vorteil: Du kannst deine Angaben direkt digital übermitteln – ohne ELSTER-Registrierung, ohne Papierkram und ohne komplizierte Menüs.

Tipp: Wenn du bei einzelnen Fragen unsicher bist, klick dich einfach durch die integrierten Hinweise. So stellst du sicher, dass du nichts Wichtiges übersiehst und deine Steuernummer so schnell wie möglich bekommst.

➡️ Hier geht’s zum digitalen Fragebogen samt Ausfüllhilfe von Accountable.

Was nach der Anmeldung auf dich zukommt

Nachdem du den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung abgeschickt hast, beginnt offiziell deine Tätigkeit als Selbstständige:r. In den Wochen danach erhältst du deine neue Steuernummer, mit der du Rechnungen ausstellen kannst. Gleichzeitig starten aber auch ein paar wichtige Pflichten, die viele Gründer:innen am Anfang unterschätzen.

Zu den ersten Aufgaben gehören vor allem die Umsatzsteuervoranmeldungen, falls du nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällst. Je nach Einstufung gibst du sie monatlich oder vierteljährlich ab. Auch deine Buchhaltung wird jetzt ein fester Bestandteil deiner Arbeit: Du solltest Einnahmen, Ausgaben und Belege von Anfang an sauber strukturieren, damit du später keine Zeit verlierst.

➡️ Etwas einfacher wird’s mit unserer praktischen Buchhaltungscheckliste!

Wichtig ist auch ein Blick auf deine Versicherungen und deine finanzielle Absicherung. Je nach Beruf kann eine Berufshaftpflicht nötig sein, und auch Krankenversicherung sowie Altersvorsorge spielen eine große Rolle. In dieser Phase lohnt es sich außerdem, dein Business organisatorisch gut aufzustellen.

Eine kleine Orientierungshilfe nach der Anmeldung:

  • Prüfe, ob du Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben musst.
  • Richte deine Buchhaltung und ein passendes Geschäftskonto ein.
  • Kläre Versicherungen wie Krankenversicherung, Haftpflicht oder Altersvorsorge.
  • Plane erste Marketing-Schritte, damit du regelmäßige Aufträge aufbauen kannst.

Fazit

Die Anmeldung deiner Selbstständigkeit wirkt auf den ersten Blick kompliziert – aber mit der richtigen Vorbereitung gelingt sie schnell, sicher und stressfrei. Wenn du alle wichtigen Angaben parat hast, deine Umsatzschätzung realistisch hältst und das digitale Formular von Accountable nutzt, erhältst du deine Steuernummer in der Regel ohne Verzögerungen. So kannst du dich direkt auf das konzentrieren, was wirklich zählt: den Aufbau deines Business.

FAQ zur Anmeldung deiner Selbstständigkeit

Ab wann muss ich meine Selbstständigkeit beim Finanzamt anmelden?

Sobald du eine selbstständige Tätigkeit aufnimmst und Einnahmen erzielen möchtest, musst du dich beim Finanzamt anmelden. Das gilt auch, wenn du nur einen kleinen Auftrag hast oder nebenberuflich startest. Der steuerliche Erfassungsbogen sollte möglichst zeitnah nach dem Start ausgefüllt werden.

Wie melde ich meine Selbstständigkeit beim Finanzamt an?

Die Anmeldung erfolgt über den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den du digital übermittelst. Du kannst ihn über ELSTER ausfüllen oder die digitale Ausfüllhilfe von Accountable nutzen.

Kann ich meine Selbstständigkeit über ELSTER anmelden?

Ja, wenn du ein ELSTER-Konto besitzt, kannst du den steuerlichen Erfassungsbogen direkt dort einreichen. Viele Selbstständige nutzen jedoch eine Ausfüllhilfe wie Accountable, weil die Erklärungen verständlicher sind und weniger Fragen offen bleiben.

Wie melde ich ein Gewerbe für meine Selbstständigkeit an?

Gewerbetreibende müssen ihr Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Das geht vielerorts online und kostet je nach Stadt zwischen 15 und 30 Euro. Die Daten werden anschließend automatisch an das Finanzamt übermittelt.

Wie melde ich eine freiberufliche Selbstständigkeit an?

Freiberuflerinnen und Freiberufler melden sich direkt beim Finanzamt an, indem sie den steuerlichen Erfassungsbogen ausfüllen. Eine Gewerbeanmeldung ist in diesem Fall nicht notwendig.

Wie melde ich eine nebenberufliche Selbstständigkeit an?

Auch eine nebenberufliche Tätigkeit muss ganz normal angemeldet werden. Entscheidend ist nicht der zeitliche Umfang, sondern dass du Einnahmen erzielst. Zusätzlich kann es erforderlich sein, deinen Arbeitgeber oder deine Krankenversicherung zu informieren.

Wie lange dauert es, bis ich nach der Anmeldung meine Steuernummer bekomme?

Je nach Finanzamt dauert es in der Regel zwischen zwei und vier Wochen, bis du deine neue Steuernummer erhältst. Vollständige und präzise Angaben beschleunigen die Bearbeitung.

Was passiert, wenn ich meine Umsatzschätzung zu niedrig angebe?

Eine zu niedrige Schätzung ist unproblematisch. Wenn du mehr verdienst als geplant, zahlst du später die Differenz nach. Eine zu hohe Schätzung führt dagegen zu höheren Steuervorauszahlungen, die deine Liquidität belasten können.

Muss ich zuerst ein Gewerbe anmelden oder zuerst den Fragebogen einreichen?

Freiberufliche Tätigkeiten benötigen keine Gewerbeanmeldung. Gewerbetreibende melden zuerst ihr Gewerbe beim Amt an, und das Finanzamt erhält die Informationen anschließend automatisch.

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Autor - Sophia Merzbach

Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.

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Echte Erfahrungsberichte und Kommentare

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Accountble ist einfach zu bedienen und übersichtlich.

Regine Müller-Waldeck

Die Kommunikation war sehr gut und sehr genau. Im Fall wie es bei mir war hätte ich mich gefreut ein Telefonat zu führen. Es wäre auch sehr gut eine Telefonnummer zu haben wo man sich an einen Mitarbeiter wenden hätte können. Heute bekommt man sehr viele Spam Nachrichten die täuschend echt sind.

Peter Goerke

Ich bin schwer begeistert, die Platform ist wirklich ausgereift, man ist kein Versuchskaninchen, außerdem ist es trotz Digitalisierung sehr persönlich und direkt, ich fühle mich richtig aufgehoben und die Kundenservice ist unübertroffen, einziges Manko ist das ext. Steuerbüro Consentes, auf Fragen wird nicht oder spät geantwortet, verlangen jedoch einen horrenden Betrag nur um mit dem Finanzamt zu sprechen, da greife ich lieber selber zum Hörer, das soll das Erlebnis mit Accountable, aber in keinem Fall schmälern, endlich eine All-in-One Lösung, die hält was Sie verspricht!

Anonym

Bis jetzt alles Top, guter Sapport.

John Niehaus

sehr guter technischer support zum Abo. Steuerfragen hatte ich noch nicht.

Sergej Rothermel

Sehr guter Kundenservice, individuell und verständlich. Ausgezeichnete Fachkompetenz! Besser als jeder Steuerberater hier bei uns. Absolut empfehlenswert!

Birgit Kleinert

Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, für die intensive und professionelle Betreuung meiner Steuerangelegenheit. Bei wirklich all meinen Fragen und es waren nicht wenige, hat Daniela mir geholfen. Besonders hervorheben möchte ich, das man hier auf eine Frage die man bezüglich der Steuer stellt, nicht lange auf seine Antwort warten muss. Accountable, ein "Rund-um-Sorglos-Paket"! Vielen Dank Peter Albuscheit

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