fbpx
de
English Deutsch
Jetzt herunterladen

Steuervorauszahlungen: Das musst du wissen

Geschrieben von Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer
Aktualisiert am
Lesezeit 3 Minuten

Steuervorauszahlungen können Fluch und Segen zugleich sein: Zum einen können sie Selbstständigen dabei helfen, am Jahresende einen Überblick über die anfallende Steuerschuld zu behalten und damit das Risiko hoher Nachzahlungen zu minimieren. 

Zum anderen können sie bei einer sehr hohen Festlegung aber auch die Liquidität des:der Zahlers:in mindern und damit einen negativen Einfluss auf die Selbstständigkeit nehmen.

Und dann ist da natürlich noch die eher undurchsichtige Handhabung der Steuervorauszahlungen bei der jährlichen Einkommensteuererklärung.

Alles Wissenswerte zu den Steuervorauszahlungen findest du hier.

Was ist eine Steuervorauszahlung?

Wer sich in einem Angestelltenverhältnis befindet, muss sich nicht selbst um seine Steuervorauszahlungen kümmern. Stattdessen werden diese direkt durch den:die Arbeitgeber:in vom Lohn abgezogen und an das zuständige Finanzamt abgeführt. 

Selbstständige und Freiberufler:innen allerdings erhalten kein festes Gehalt. Somit erhält das Finanzamt auch keine monatlichen Steuerzahlungen von dieser Berufsgruppe. Um dennoch einen regelmäßigen Geldfluss in die Staatskasse sicherzustellen, müssen Selbstständige so genannte Steuervorauszahlungen leisten.

➡️ Das sind deine Steuertermine für 2023! Nicht verpassen!

Der Solidaritätszuschlag

Zusätzlich zur Einkommensteuer muss jede:r Deutsche außerdem den so genannten Solidaritätszuschlag, oft auch als Soli abgekürzt, zahlen. Dieser wurde ursprünglich zu Beginn der 90er Jahre eingeführt, um die kurzfristigen Kosten anderem der deutschen Einheit sowie die monetären Belastungen des Golfkonflikts zu finanzieren und sollte ursprünglich befristet für ein Jahr fällig werden. Inzwischen wurde der Soli jedoch in eine unbefristete Zahlung umgewandelt, die ausschließlich der Finanzierung der Kosten der deutschen Einheit dient.

Seit 1998 berechnete sich der Solidaritätszuschlag mit 5,5 % auf das jeweilige Einkommen und wurde direkt vom Lohn der Arbeitnehmer:innen abgezogen und an das Finanzamt abgeführt. 

Im Jahr 2021 wurde jedoch die Einkommensgrenze, ab der du den Soli zahlen musst, deutlich erhöht. So müssen nur noch Spitzenverdiener:innen den vollen Satz zahlen. Liegt deine Einkommensteuer unter 16.956 € (33.912 € bei Zusammenveranlagung), wird kein Soli mehr erhoben. 

➡️ Hier kannst du nachlesen, ob die Soli-Änderung auch für dich gilt und ob du davon profitierst

Wer muss Steuervorauszahlungen leisten?

Grundsätzlich sind alle Selbständigen verpflichtet, Steuervorauszahlungen zu leisten. Dabei kommt es jedoch darauf an, welche zukünftigen Einkünfte bei der Neugründung eines Unternehmens oder der Aufnahme einer freiberuflichen Tätigkeit erwartet werden. Spätestens, wenn das Finanzamt bei der letzten Steuererklärung mehr als 400 € zurückverlangt, werden Steuervorauszahlungen für das kommende Jahr fällig. 

Diese sind in der Regel viermal im Jahr fällig, und zwar jeweils zum 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember.

 ➡️ So sieht der Brief aus, den du vom Finanzamt zu den Steuervorauszahlungen bekommst.

Wie berechnet sich die Steuervorauszahlung?

Die Höhe der anfälligen Steuervorauszahlungen legt das Finanzamt auf der Grundlage des Einkommens der letzten Steuererklärung fest. Handelt es sich um eine Neugründung, schätzt das Finanzamt die voraussichtliche Steuerschuld. Dies geschieht wiederum auf der Grundlage des „Fragebogens zur steuerlichen Erfassung“, den du bei der Anmeldung deiner Selbstständigkeit beim Finanzamt einreichen musst. 

Da gerade bei der Neuaufnahme einer selbständigen oder freiberuflichen Tätigkeit das Jahreseinkommen stark schwanken kann, kannst du während des laufenden Finanzjahres wiederholt die Anpassung deiner Steuervorauszahlungen beantragen. Dazu musst du lediglich glaubhaft darlegen, warum deine Einnahmen voraussichtlich geringer ausfallen werden oder du wesentlich mehr Ausgaben haben wirst als erwartet. 

Tipp von Accountable: In unserem Steuerprogramm kannst du alle Einnahmen und Ausgaben eintragen und deine Steuererklärungen erstellen – in der App und am Desktop. Auch weißt du so immer, wie viel du für deine Erklärungen und Steuervorauszahlungen zur Seite legen musst.

Wenn dir dein Steuervorauszahlungsbescheid von vornherein zu hoch erscheint, hast du die Möglichkeit, Einspruch dagegen einzulegen. Das Finanzamt muss dann den Bescheid noch einmal überprüfen und entscheiden, ob die Vorauszahlungen entsprechend angepasst werden oder ob es bei dem ursprünglich festgelegten Betrag bleibt. Ist Letzteres der Fall, kannst du in letzter Instanz beim Finanzgericht gegen die Festsetzung klagen. 

Wo trage ich die geleisteten Steuervorauszahlungen in meiner Steuererklärung ein?

Man sollte meinen, dass die vierteljährlich geleisteten Steuervorauszahlungen auch in der jährlichen Steuererklärung eingetragen werden müssen und die anfallende Steuerschuld um den bereits gezahlten Betrag gemindert wird. 

Da dem Finanzamt die Summe der geleisteten Vorauszahlungen jedoch bereits bekannt ist, werden diese erst im endgültigen Einkommensteuerbescheid, der dir per Post zugestellt wird, berücksichtigt und von dem anfallenden Betrag abgezogen.

Du kannst die Steuervorauszahlungen in dein Steuerprogramm eintragen, z.B. in Accountable. Die geleisteten Vorauszahlungen erscheinen aber noch nicht auf dem automatisch erstellten Steuerbescheid. Hier werden erst einmal nur deine Einkünfte sowie deine Sonderausgaben zusammengefasst und auf dieser Basis eine vorläufige Berechnung deines Steuerbetrags erstellt. Hierbei fehlen die bereits geleisteten Steuervorauszahlungen, so dass es auf den ersten Blick so aussieht, als ob dich eine hohe Nachzahlung erwartet.

Wenn du wissen möchtest, wie hoch deine Steuerlast tatsächlich ist, kannst du natürlich direkt selbst zum Taschenrechner greifen und die geleisteten Vorauszahlungen des Jahres von der angegebenen Steuerlast aus dem vorläufigen Bescheid beziehen. Oder du schaust in deinem Accountable Account nach. Potenziell ausstehende Beträge solltest du allerdings erst nach Erhalt des schriftlichen Bescheids an das Finanzamt überweisen. In diesem Schreiben findest du nämlich die endgültige Berechnung deiner Einkommensteuer unter Berücksichtigung der Steuervorauszahlungen. 

Accountable-Tipp: Stresst es dich auch, wenn du Post vom Finanzamt bekommst? Wir haben ein kostenloses AI Tool entwickelt, das deinen Brief analysiert und dir verständlich erklärt, was das Finanzamt von dir verlangt. Teste es jetzt!

All your taxes. Done.

Just add your invoices. Accountable generates all of your tax returns without mistakes..
accountable-laptop
Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer
Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer

Sophia liebt es zu lesen und kreative Texte zu schreiben. Sie freut sich sehr, Teil des bunten Teams von Accountable zu sein und ist inzwischen ein richtiger Profi in Steuerfragen.
In ihrer Freizeit trifft man sie in der Boulderhalle, im Italienischkurs oder beim Entdecken ihrer Heimat Berlin.

Accounting team

Teste Accountable
kostenlos

So einfach können Steuern sein!