YouTube, Instagram oder TikTok: viele Unternehmen setzen für ihr Marketing Inhalte ein, die nicht von ihnen, sondern von Nutzer:innen generiert werden. Der User Generated Content (UGC) spielt in der digitalen Welt schon seit längerem eine recht große Rolle.
Seit einiger Zeit professionalisiert sich allerdings die Erstellung von Nutzerinhalten. In diesem Artikel erfährst du, was ein:e UGC-Creator:in ist und wie du erfolgreich Inhalte für Unternehmen produzierst.
Spätestens seit den Erfolgen von GoPro sind viele Unternehmen auf User Generated Content (UGC) aufmerksam geworden: Die Actionkamera war zeitweise bei Nutzer:innen weltweit so angesagt, dass sie sich mit Begeisterung beim Skifahren, Snowboarden, Kajaking oder Paragliding filmten und freiwillig die Videos online teilten.
Im Prinzip konnte GoPro sich zurücklehnen, das Material einfach sammeln und das Marketing den Fans überlassen (zum Teil wenigstens). Andere Unternehmen wie ASOS, Coca-Cola und Lego griffen die Idee auf und initiieren eigene UGC-Kampagnen.
💡Definition: User Generated Content (UGC), auf Deutsch: „von Nutzern erstellte Inhalte“, bezeichnet Online-Inhalte, die nicht von Unternehmen oder Marken für ihre Websites oder Social-Media-Kanäle produziert werden, sondern von privaten Nutzer:innen.
Gerade in der Tourismusbranche hat UGC eine große Bedeutung, vor allem durch Hotelempfehlungen, Locationfotos oder kurzen Videoclips über Aufenthalte. Weitere Beispiele für User Generated Content sind Kundenbewertungen bei Amazon und anderen Online-Shoppingportalen, ebenso Kommentare unter Blogposts und Videos.
Für Unternehmen hat User Generated Content aber einen großen Nachteil: der Erfolg ist nicht planbar. Das merkten viele Firmen, die den Ansatz von GoPro einfach kopieren wollten – nicht jedes Produkt löst die gleiche Begeisterung aus wie die kleine, feine Actionkamera.
Seit einiger Zeit befinden wir uns daher in der zweiten UGC-Welle. Vor allem auf TikTok machen Videos die Runde von Menschen, die als professionelle UGC-Creator:innen arbeiten. Sie erstellen Inhalte, die nur aussehen wie nutzergenerierte Inhalte. Stattdessen werden die Creator:innen von Unternehmen für die Erstellung der Inhalte gezielt angeworben und bezahlt.
In der Marketingwelt spricht man von „Content Creator:in“, wenn jemand für ein Unternehmen Inhalte erstellt. Meistens handelt es sich um Blogposts oder (Fach-)Artikel, aber auch Bilder, Grafiken, How-to-Videos-Videos oder Social-Media-Posts fallen darunter. Beauftragt werden zum Beispiel selbstständige Videomaker:innen, die über Fachkenntnisse (z.B. in Bildbearbeitung oder Videoschnitt) verfügen und eine professionelle Ausrüstung (wie Kameras für den Videodreh) besitzen.
Creator:innen für User Generated Content gehen etwas anders an die Sache heran. Hier liegt der Fokus mittlerweile klar auf Video-Content, die meisten UGC-Creator:innen sind auf Plattformen wie YouTube, TikTok und Instagram zu finden. Um den Inhalten eine möglichst hohe Authentizität zu verleihen, dominieren selbstgedrehte Videos. Dafür reicht das Smartphone aus, Videoschnitt muss man nicht beherrschen.
Gefragt ist die persönliche Perspektive auf das Produkt, alles andere ist eine Frage der Kreativität der UGC-Creator:innen. Zudem braucht man meist keine Kenntnisse im Videoschnitt, das wird in der Regel von Agenturen übernommen, die auch den Kontakt zwischen Unternehmen und UGC-Creator:innen herstellen.
💡Tipp von Accountable: Im Unterschied zu Influencern:innen, die ihre Kooperationen und bezahlten Posts über die eigenen Kanäle teilen (müssen) – schließlich wollen die Unternehmen ja das jeweilige Publikum erreichen –, besteht bei UGC-Creator:innen diese Verpflichtung nicht. Es reicht, wenn das bestellte Video abgeliefert wird. Daher kannst du als UGC-Creator:in auch ohne Reichweite Geld verdienen.
Doch wie wird man UGC-Creator:in? Dafür haben wir drei Schritte zusammengestellt, die dir zu Beginn deiner Karriere helfen.
Nutzergenerierte Inhalte kannst du praktisch überall aufnehmen: drinnen oder draußen ist erst einmal egal. Viele UGC-Creator:innen arbeiten gern zuhause, weil sie das Setup hier besser kontrollieren können. Dabei brauchst du gar nicht viel Equipment: ein modernes Smartphone mit einer guten Kamera und ein kleines Stativ sind grundsätzlich in Ordngung. Für hochwertige Videos kannst du auf folgende Punkte achten:
Wie bei anderen Freelancer:innen gilt auch für UGC-Creator:innen, dass sie in dem Gebiet arbeiten sollten, in dem sie sich am besten auskennen oder für das sie sich besonders stark begeistern. Das kann eigentlich alles sein: Kochen, Familie, Beauty, Haustiere oder Reisen. Wenn du deine Nische festgelegt hast, fällt es dir mit Sicherheit leichter, authentische UGC-Inhalte zu erstellen. Dabei bist du natürlich nicht für immer auf ein Themenfeld „festgenagelt“ – nach und nach kannst du deine Interessen verbreitern.
Für den Anfang solltest du in jedem Fall die gängigen UGC-Formate beherrschen, um erste Aufträge an Land zu ziehen. Typische Videoformate sind:
💡Tipp von Accountable: Auch wenn Videoschnitt häufig keine Voraussetzung ist, um UCG-Creator:in zu werden, kann dir der Skill dabei helfen, lukrativere Aufträge direkt von Unternehmen an Land zu ziehen.
Daher solltest du dich im Videoschnitt üben, wann immer du kannst. Die Bearbeitungsfunktionen von TikTok und Instagram sind bereits recht nutzerfreundlich, ansonsten kannst du auch Apps wie CapCut oder InShot verwenden.
Im Prinzip spricht nichts dagegen, dass du auch ohne eigenen Social-Media-Kanal UGC-Creator:in wirst. Allerdings verlangen viele Unternehmen Arbeitsproben, so dass du zumindest privat schon einmal vorzeigbare Videos erstellt und geteilt haben sollst. Doch wo findet man nun erste Jobs als User-Generated-Content-Creator:in?
Zum Beispiel kannst du Freelancer-Plattformen wie Fiverr und Upwork nutzen oder dich bei speziellen Agenturen bewerben, die UGC-Creator:innen an Unternehmen vermitteln. Dazu gehören:
Daneben kannst du Networking über Business-Netzwerke wie LinkedIn betreiben, um Unternehmen gezielt auf dich aufmerksam zu machen. Du kannst auch dem Trend folgen und auf TikTok über deine Erfahrungen als UGC-Creator:in berichten.
Der Verdienst von UGC-Creator:innen kann recht unterschiedlich hoch ausfallen. Je nach Auftrag und Umfang können deine Einnahmen variieren. Normalerweise setzt das Unternehmen oder die Agentur den Preis fest, der für das beauftragte Video bezahlt wird. Grob geschätzt liegt die Spanne im Moment bei 50 bis 500 Euro pro Video, wobei das Gros der Aufträge in den zwei- und unteren dreistelligen Bereichen liegt.
Auf TikTok kursieren viele Videos, dass einige UGC-Creator:innen schon nach kurzer Zeit angeblich mehrere tausend US-Dollar pro Monat verdienten. Lass dich davon nicht blenden. Die Angaben lassen sich nicht bestätigen, und bei Preisen von 50 Euro pro Video musst du viele Filme drehen, um solche Summen zu erreichen! Aber Dranbleiben lohnt sich: Denn je länger du am Markt tätig bist und je erfolgreicher frühere Zusammenarbeiten waren, desto höhere Preise kannst du später durchsetzen.
➡️ Traumjob Influencer:in – Das verdienst du wirklich.
Wenn du als UGC-Creator:in durchstarten willst, ist damit in der Regel die Anmeldung eines Gewerbes notwendig. Denn du willst ja mit der selbstständigen Tätigkeit Einkünfte erzielen. Der Aufwand hält sich für dich als Freelancer:in dabei in Grenzen, denn häufig kannst du den Antrag bei deinem örtlichen Gewerbeamt online stellen.
Wie bei anderen Selbstständigen hängt die Höhe der Gewerbsteuer von deinen Einnahmen ab. Zudem benötigst du eine Steuernummer, um Rechnungen schreiben zu können. Dafür solltest du ein bisschen Zeit einplanen.
Ob du dich als Freiberufler:in einstufen lassen kannst (wodurch du keine Gewerbesteuer zahlen musst und andere Vorteile genießt), lässt sich pauschal nicht beantworten. Dafür müsstest du zum Beispiel nachweisen, dass du vorwiegend künstlerisch oder lehrend tätig bist.
Das Kriterium kann aber auch bei einem Job als Creator:in für User Generated Content erfüllt sein, weil du – wie zum Beispiel (Web-)Designer:innen auch – über die notwendige „künstlerische Gestaltungshöhe“ verfügst. Die finale Entscheidung trifft aber dein Finanzamt.
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Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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Mehr erfahrenIch nutze Accountable nun seit zwei Wochen und bin schon jetzt überzeugt: Anstatt wie bisher alle Belege einfach an den Steuerberater weiterzuleiten, ermöglicht mir die schnelle und teilweise automatisierte Buchung mit Texterkennung einen viel besseren Überblick über Einnahmen, Ausgaben und Steuervorauszahlungen. Besonders gefällt mir, dass alles unter einem Dach ist (Bankkonto, Buchhaltungs-/Steuersoftware, Steuerberatung) und der Support schnell, freundlich und kompetent reagiert.
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