Der Herbst ist da – genau der richtige Moment, um deine Finanzen noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Denn wer im letzten Quartal seine Steuern optimiert, kann bares Geld sparen. Hier erfährst du, welche Maßnahmen sich jetzt wirklich lohnen.
Der Sommerurlaub ist vorbei, die Inbox ist voll, und das Jahr schreitet zügig voran. Klingt bekannt? Dann geht es dir wie vielen Selbstständigen: Nach der Sommerpause beginnt die produktive zweite Jahreshälfte – und damit auch die beste Zeit, um deine Steuerlast zu optimieren.
Gerade im letzten Quartal kannst du mit ein paar gezielten Maßnahmen dafür sorgen, dass du steuerlich das Beste aus 2025 herausholst. Ob du noch sinnvolle Investitionen tätigen willst, etwas Geld für deine Steuern zurücklegen oder einfach Ordnung in deine Buchhaltung bringen möchtest – jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür.
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Im letzten Quartal hast du noch viele Möglichkeiten, deine Steuern aktiv zu optimieren. Das Gute: Du musst kein:e Steuerexpert:in sein, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Mit ein bisschen Planung kannst du deine steuerliche Belastung senken und dir Vorteile für deine nächste Steuererklärung sichern.
Planst du ohnehin, in den nächsten Monaten beruflich bedingte Anschaffungen zu tätigen – zum Beispiel einen neuen Laptop, ein Smartphone oder Software? Dann kann es sich lohnen, diese noch vor dem 31. Dezember zu kaufen. So lassen sich die Kosten bereits für 2025 steuerlich geltend machen.
💡 Tipp: Für geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) bis 800 € netto kannst du die Anschaffungskosten sofort in voller Höhe absetzen (§ 6 Abs. 2 EStG). Das bringt dir eine schnelle Steuerersparnis – und sorgt für optimierte Steuern noch im aktuellen Jahr.
Wenn du größere Investitionen planst – zum Beispiel in Ausstattung, Maschinen oder Technik –, solltest du prüfen, ob du den Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStG nutzen kannst. Mit dem IAB kannst du bereits jetzt bis zu 50 % der geplanten Anschaffungskosten gewinnmindernd ansetzen, selbst wenn der Kauf erst 2026 erfolgt.
Beispiel:
Du planst, Anfang 2026 eine Kamera für 2.000 € netto zu kaufen. Dann kannst du schon in deiner Steuererklärung 2025 einen IAB in Höhe von 1.000 € geltend machen – und so deinen Gewinn (und damit deine Steuerlast) senken.
Voraussetzungen:
💡 Hinweis: Der IAB ist eine clevere Methode zur Steueroptimierung – besonders für Selbstständige mit schwankendem Einkommen.
In der Praxis kann es sinnvoll sein, Einnahmen ins nächste Jahr zu verschieben – etwa bei größeren Aufträgen, bei denen du die Rechnung erst im Januar stellst. Umgekehrt lassen sich Ausgaben vorziehen, indem du Rechnungen noch 2025 bezahlst oder Bestellungen vorziehst.
Aber Achtung: Diese Gestaltungsmöglichkeiten hängen davon ab, wie du buchführst. Bei der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) zählen die Zahlungstermine. Bei bilanzierenden Unternehmen gelten strengere Regeln.
💡 Wichtig: Solche Verschiebungen müssen realistisch und nachvollziehbar sein. Eine zu offensichtliche „Gestaltung“ kann Probleme bei der Betriebsprüfung verursachen.
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Nicht nur Investitionen und Abschreibungen helfen dir dabei, deine Steuern zu optimieren – auch eine durchdachte Liquiditätsplanung spielt eine zentrale Rolle. Denn gerade zum Jahresende kann es zu größeren Ausgaben kommen, die dich finanziell belasten, wenn du nicht rechtzeitig vorsorgst. Wer hier klug plant, kann seine Steuerlast gezielt optimieren und Stress vermeiden.
Je nach Unternehmensform und Umsatz kann das Finanzamt gegen Jahresende noch einmal zugreifen – vor allem bei diesen Zahlungen:
Hinzu kommen mögliche Umsatzsteuer-Nachzahlungen, etwa wenn dein tatsächlicher Umsatz 2025 höher war als gedacht und du die Kleinunternehmerregelung überschritten hast.
💡 Tipp: Prüfe regelmäßig dein Steuerkonto beim Finanzamt. So erkennst du offene Forderungen rechtzeitig und kannst bei Bedarf eine Anpassung deiner Vorauszahlungen beantragen – zum Beispiel, wenn dein Gewinn 2025 geringer als erwartet ausfällt (§ 37 Abs. 3 EStG).
➡️ Umsatzsteuer ans Finanzamt bezahlen: So geht’s
Viele Selbstständige zahlen nicht monatlich in Rücklagen ein – oder schätzen den tatsächlichen Steuerbedarf zu niedrig. Die Folge: unangenehme Nachzahlungen, die Liquidität kosten oder zu Mahnungen führen.
Faustregel zur Rücklagenbildung:
Beispiel:
Wenn du 2025 einen Gewinn von 40.000 € machst, solltest du mindestens 12.000–16.000 € beiseitelegen. Darin enthalten sind:
💡 Nutze digitale Tools oder einfache Excel-Tabellen, um deine Rücklagen monatlich zu überprüfen und anzupassen. Viele Softwarelösungen zeigen dir sogar tagesaktuelle Rücklagenbedarfe an – etwa basierend auf deinem Jahresverlauf.
Auch wenn 2026 noch weit weg erscheint – im Januar und Februar treffen oft die höchsten Belastungen auf ein noch ruhiges Auftragsvolumen. Wer jetzt vorsorgt, hat später mehr Spielraum und weniger Druck.
Typische Kosten zu Jahresbeginn:
Beispiel aus der Praxis:
Freelancerin Lena hat im Dezember gut verdient, aber keine Rücklagen gebildet. Im Januar kommt die 3.500 €-Nachzahlung für 2024. Gleichzeitig sind 1.500 € Krankenversicherung fällig. Ohne Rücklagen muss sie ins Dispo – und zahlt zusätzlich Zinsen.
💡 Besser: Plane jetzt schon eine Reserve von ein bis zwei Monatsumsätzen ein – auch wenn du damit „nur auf Nummer sicher“ gehst. Das gibt dir Handlungsspielraum und verhindert, dass du bei Engpässen Aufträge annehmen musst, die eigentlich nicht zu deinem Business passen.
Du möchtest deine Steuerlast wirklich optimieren? Dann reicht es nicht, nur Investitionen zu planen oder Rücklagen zu bilden – du brauchst auch eine saubere und nachvollziehbare Buchhaltung. Denn: Ohne Struktur wird der Jahresabschluss schnell zur Belastung. Jetzt – nach dem Sommer und vor dem großen Jahresfinale – ist genau der richtige Moment, um Aufräumarbeiten in deiner Buchhaltung anzugehen.
Ob nach dem Urlaub oder einer besonders vollen Projektphase – es sammeln sich oft offene To-dos: ungeklärte Ausgaben, fehlende Belege oder vergessene Rechnungen. Mit ein paar einfachen Schritten bringst du wieder Ordnung rein:
💡 Tipp: Nutze eine GoBD-konforme Buchhaltungssoftware oder App wie Accountable, um deine Unterlagen revisionssicher zu erfassen. So bist du auch bei einer späteren Betriebsprüfung auf der sicheren Seite – und optimierst nebenbei deine Steuererklärung.
➡️ Geschäftskonto für Selbstständige, Freelancer und Freiberufler: Das solltest du wissen
Wenn du mit einer Steuerberaterin oder einem Steuerberater zusammenarbeitest (oder das für den Jahresabschluss planst), kannst du jetzt schon die wichtigsten Unterlagen zusammenstellen – das reduziert Rückfragen und sorgt für eine schnelle, reibungslose Bearbeitung.
Stelle folgende Infos zusammen:
💡 Tipp: Je strukturierter du vorgehst, desto besser kann dein:e Steuerberater:in dich unterstützen – zum Beispiel bei gezielten Maßnahmen zur Steueroptimierung im Jahresendspurt.
Der Herbst ist da, die produktive Phase setzt wieder ein – und damit die beste Gelegenheit, deine Steuern zum Jahresende zu optimieren. Ob du noch Investitionen planst, Rücklagen prüfen willst oder einfach mehr Struktur in deine Buchhaltung bringen möchtest: Das letzte Quartal (oft auch mit Q4 abgekürzt) ist der richtige Zeitpunkt, um mit wenig Aufwand viel Wirkung zu erzielen.
Denn wer seine Steuerlast frühzeitig optimiert, vermeidet nicht nur Nachzahlungen, sondern gewinnt auch Kontrolle und finanzielle Sicherheit. Nutze die kommenden Wochen, um gezielt Entscheidungen zu treffen – für dich, dein Business und einen entspannten Start ins neue Jahr.
Du hast nur noch wenig Zeit und willst trotzdem noch das Beste herausholen? Kein Problem – es gibt ein paar schnelle Maßnahmen zur Steueroptimierung, die du auch kurzfristig umsetzen kannst:
💡 Tipp: Auch kleinere Optimierungen summieren sich – und jede eingesparte Steuer zahlt sich doppelt aus, wenn du sie gezielt für dein Business einsetzen kannst.
Bringt Steueroptimierung auch etwas für Kleinunternehmer:innen?
Ja, auf jeden Fall! Auch ohne Umsatzsteuerpflicht kannst du mit gezielten Investitionen, Rücklagenplanung und sauberer Buchhaltung deine steuerliche Belastung optimieren – zum Beispiel durch Sofortabschreibungen oder den Investitionsabzugsbetrag (wenn du die Voraussetzungen erfüllst).
Was, wenn ich bislang keine Rücklagen gebildet habe?
Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, damit zu starten. Prüfe deine bisherigen Gewinne, kalkuliere die mögliche Steuerlast und leg so viel wie möglich zur Seite. Selbst ein kleiner Puffer hilft, Liquiditätsengpässe im Januar zu vermeiden.
Lohnt sich der Investitionsabzugsbetrag auch bei kleinen Beträgen?
Ja – besonders bei geplanten Anschaffungen im kommenden Jahr. Schon bei Beträgen ab etwa 500 € kann der IAB spürbare Steuervorteile bringen, wenn du ihn korrekt anwendest. Wichtig ist, dass du ihn sauber dokumentierst und die Investition in den nächsten drei Jahren durchführst.
Muss ich alles sofort umsetzen, oder reicht es bis Dezember?
Je früher du deine Planung startest, desto mehr Handlungsspielraum hast du – zum Beispiel bei Investitionen oder der Anpassung von Vorauszahlungen. Spätestens im Dezember solltest du aber alle Maßnahmen abgeschlossen haben, damit sie noch ins Steuerjahr 2025 fallen.
20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft
Kostenlos herunterladenAutor - Robert Jödicke
Robert Jödicke ist ein erfahrener Steuerexperte und Autor bei Accountable, spezialisiert auf Steuertipps und Steuerersparnisse für Selbstständige.
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Mehr erfahrenHallo! Also ich muss sagen, ich bin so so so positiv überrascht wie hilfsbereit das Accountable Team ist und wie ambitioniert mir bis jetzt geholfen wurde. Sowas habe ich noch nie erlebt :> Ich werde die App weiterhin gerne nutzen. Lg Kristin Speck
Kristin Speck
Ich bin froh, dass es Euch gibt! Bisher war mir Euer Programm nützlich und die Betreuung durch Euch ist recht gut! herzlichen Dank!
Semjon H. N. Semjon
ich finds super wenn man sich mal in ruhe damit beschäftigt hat
Horst Stauff
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Alles super gelaufen bis jetzt, meine Fragen wurden immer beantwortet.
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Catherine Sauvat-müller