fbpx
Kostenlos testen

E-Rechnungsmythen im Check: Wie die Nutzung von E-Rechnungen wirklich funktioniert

Geschrieben von: Sophia Merzbach

Aktualisiert am: Juli 1, 2025

Lesezeit: 7 Minuten

Logo RB

„E-Rechnung? Klingt kompliziert, brauche ich nicht – oder?“ Wenn du dir das auch schon gedacht hast, bist du nicht allein. Seit die E-Rechnung für Unternehmen in Deutschland nach und nach verpflichtend wird, kursieren jede Menge Gerüchte, Halbwissen und auch ein paar hartnäckige Irrtümer.

Wir bringen Licht ins Dunkel und zeigen dir ganz konkret: was es mit der E-Rechnung wirklich auf sich hat, warum ein PDF künftig nicht mehr reicht, welche Lösungen auch für dich als Solo-Selbstständige:r funktionieren – und warum du beim Thema E-Rechnung nicht gleich die Krise kriegen musst.

Was ist eine E-Rechnung - und was nicht?

Bevor wir mit dem Aufräumen der Mythen starten, hilft ein kurzer Realitätscheck: Was ist eigentlich eine echte E-Rechnung?

Viele denken dabei sofort an eine Rechnung im PDF-Format, die per Mail verschickt wird. Klingt digital, ist aber streng genommen keine elektronische Rechnung im Sinne der neuen Vorschriften. Eine E-Rechnung im rechtlichen Sinn enthält nämlich strukturierte Daten, die von Maschinen automatisch verarbeitet werden können.

E-Rechnung ≠ PDF

Ein PDF sieht für dich vielleicht genauso aus wie eine Word-Rechnung oder ein Screenshot – aber dem Finanzamt reicht das künftig nicht mehr. Eine gesetzeskonforme E-Rechnung folgt einem standardisierten Format, das bestimmte Pflichtangaben in maschinenlesbarer Form enthält. In Deutschland sind das aktuell vor allem XRechnung und ZUGFeRD

Für den sicheren Austausch von E-Rechnungen über Landesgrenzen und Systeme hinweg spielt auch das Netzwerk Peppol (Pan-European Public Procurement OnLine) eine wachsende Rolle. Viele Behörden und große Unternehmen nutzen Peppol, um E-Rechnungen standardisiert und datenschutzkonform zu empfangen. Gut zu wissen: XRechnung ist mit Peppol kompatibel.

➡️ Mehr dazu erfährst du in unserem ultimativen Leitfaden zu E-Rechnungen!

Mythos #1: „Ein PDF per Mail reicht doch völlig“

Lange Zeit war das tatsächlich so: Du erstellst deine Rechnung als PDF, schickst sie per E-Mail an deine Kund:innen – fertig. Schnell, praktisch, papierlos. Aber: Was bisher völlig in Ordnung war, wird bald nicht mehr genügen.

Warum das künftig nicht mehr reicht

Ab 2025 wird in Deutschland schrittweise die Pflicht zur elektronischen Rechnung im B2B-Bereich eingeführt – als Teil der EU-Vorgaben zur digitalen Umsatzsteuerkontrolle. Dabei geht es nicht darum, ob eine Rechnung digital verschickt wird, sondern ob sie strukturiert und maschinenlesbar aufgebaut ist.

Ein PDF, das du mit Word oder einer Rechnungssoftware erstellst, erfüllt dieses Kriterium nicht. Es ist ein Bild – nicht mehr, nicht weniger. Finanzverwaltungen brauchen aber Rechnungsdaten, die automatisch ausgelesen und verarbeitet werden können, zum Beispiel für Vorsteuerabzug oder Betriebsprüfungen.

Was zählt jetzt?

Eine gültige E-Rechnung muss:

  • dem EU-Standard EN 16931 entsprechen,
  • strukturierte Daten im XML-Format enthalten (z. B. bei XRechnung oder ZUGFeRD 2.x),
  • und elektronisch übermittelt werden (z. B. per E-Mail mit Anhang, über ein Portal oder ein ERP-System).

Mythos #2: „Das betrifft nur große Unternehmen“

Ein weit verbreiteter Irrtum – und irgendwo auch verständlich. Schließlich denkt man beim Begriff „E-Rechnungspflicht“ sofort an Konzerne mit SAP-Systemen, Buchhaltungsabteilungen und IT-Projekten. Aber die Realität sieht anders aus: Auch Selbstständige, Freelancer:innen und Kleinunternehmen sind betroffen.

Warum auch du dich kümmern musst

Die neue E-Rechnungspflicht betrifft alle Unternehmen, die Rechnungen an andere Unternehmen (B2B) stellen – unabhängig von der Rechtsform oder der Größe. Das heißt: Ob du eine GmbH leitest, Solo-Selbstständige:r bist oder als Kleinunternehmer:in arbeitest – sobald du eine Rechnung an ein anderes Unternehmen schreibst, gelten für dich künftig die neuen Regeln.

Und nein: Es spielt auch keine Rolle, ob du viele Rechnungen im Monat schreibst oder nur ab und zu. Entscheidend ist: Du bist Unternehmer:in – und deine Kund:innen auch.

Übergangsfristen: ein kleiner Trost

Die gute Nachricht: Du musst nicht sofort zum 1. Januar 2025 umstellen. Es gibt Übergangsfristen:

  • 2025: Freiwillige Umstellung – du darfst, aber musst noch nicht
  • 2026: Pflicht für Unternehmen mit GmbH, UG oder anderen Kapitalgesellschaften
  • 2027: Auch Einzelunternehmer:innen und Kleinunternehmer:innen müssen mitziehen

Hinweis: Rechnungen an Privatpersonen müssen noch nicht in einem E-Rechnungs-Format ausgestellt werden. Mehr dazu hier.

Mythos #3: „Ich brauche dafür teure Spezialsoftware“

Bei Begriffen wie „XRechnung“, „ZUGFeRD“ oder „strukturierte XML-Daten“ denkt man schnell an aufwendige IT-Systeme oder teure Software-Lösungen. Gerade für Selbstständige und Freelancer:innen klingt das erstmal abschreckend. Aber: Du brauchst keine komplexe Technik – nur das richtige Tool.

E-Rechnungen ohne Technikfrust - das geht

Inzwischen gibt es viele einfache Lösungen, mit denen du E-Rechnungen ganz bequem erstellen und verschicken kannst – auch ohne Vorkenntnisse. Viele moderne Buchhaltungstools und Rechnungsprogramme bieten bereits die Möglichkeit, Rechnungen im korrekten Format (z. B. ZUGFeRD) auszustellen.

Eine Lösung, die zu dir passt: Accountable

Wenn du als Selbstständige:r arbeitest, brauchst du keine Unternehmenssoftware, sondern ein schlankes, auf dich zugeschnittenes Tool. Genau dafür gibt es Accountable.

Mit Accountable kannst du:

  • Rechnungen im gesetzeskonformen E-Rechnungsformat erstellen (inkl. ZUGFeRD)
  • sie direkt digital verschicken
  • deine Einnahmen und Ausgaben automatisch erfassen
  • und auf Wunsch sogar deine Steuererklärung vorbereiten

Das Beste: Die Oberfläche ist so gestaltet, dass du dich nicht erst durch Steuerparagraphen und Dateiformate kämpfen musst. Du erstellst deine Rechnung wie gewohnt – den Rest übernimmt das Tool im Hintergrund.

➡️ Warum du vor dem Versenden unbedingt E-Rechnungen überprüfen solltest, erklären wir hier.

Mythos #4: „E-Rechnungen sind total kompliziert“

Die ganzen Begriffe rund um die E-Rechnung klingen erstmal nach viel Technik, viel Bürokratie – und wenig Fun. Und klar: Wer das erste Mal mit XML-Formaten, Standardisierung oder bestimmten Datenstrukturen zu tun hat, denkt nicht gerade an einen entspannten Arbeitstag. Aber die Wahrheit ist: In der Praxis läuft das Ganze deutlich einfacher ab, als viele denken.

Die Technik erledigt das Tool - nicht du

Du musst keine XML-Dateien schreiben, keine XRechnung „händisch“ erstellen und auch keine Software programmieren. Moderne Buchhaltungstools – wie z. B. Accountable – übernehmen diesen Teil automatisch. Du gibst deine Rechnung wie gewohnt ein (Name, Betrag, Steuersatz etc.) – und das Tool erstellt daraus im Hintergrund eine vollwertige E-Rechnung im richtigen Format.

Du brauchst also:

  • keine technischen Vorkenntnisse
  • kein Spezialwissen über Dateiformate
  • keine extra Softwareinstallationen

Wenn du an Behörden oder größere Kund:innen in der EU rechnest, kann es sogar sein, dass der Versand über Peppol verlangt wird. Keine Sorge: Viele Tools (z. B. Accountable) bereiten dich technisch darauf vor – ohne dass du dich selbst mit Schnittstellen beschäftigen musst.

So läuft der Prozess in der Praxis ab

  1. Rechnung erstellen – wie bisher: Kund:in auswählen, Leistung angeben, Preis eintragen
  2. E-Rechnung aktivieren – oft reicht ein Klick auf „als E-Rechnung exportieren“
  3. Verschicken – direkt aus dem Tool per E-Mail oder Download

Und das war’s schon. Kein zusätzlicher Aufwand – im Gegenteil: Viele Tools helfen dir sogar, Fehler zu vermeiden, etwa durch automatische Prüfung von Pflichtangaben oder korrekter Steuersätze.

Und wenn Kund:innen E-Rechnungen fordern?

Auch kein Problem. Immer mehr Unternehmen verlangen strukturierte Rechnungen – vor allem der öffentliche Sektor. Mit einem passenden Tool kannst du diesen Anforderungen ganz einfach nachkommen – ohne jedes Mal lange nachzulesen, was gerade gilt.

Mythos #5: „Meine Kund:innen wollen das gar nicht“

Vielleicht hast du dir schon gedacht: „Schön und gut – aber meine Kund:innen fragen nicht nach E-Rechnungen. Warum soll ich dann umsteigen?“ Klingt erstmal nachvollziehbar. Aber: Die E-Rechnung ist keine nette Zusatzoption, sondern wird in den nächsten Jahren zur gesetzlichen Pflicht – und damit zur neuen Normalität im Geschäftsverkehr.

Bald kein Wunschkonzert mehr

Was viele nicht wissen: Ab 2025 dürfen Unternehmen E-Rechnungen nicht nur freiwillig verschicken – sie müssen diese auch annehmen können. Und ab 2027 werden strukturierte E-Rechnungen verpflichtend für fast alle B2B-Transaktionen.

Das bedeutet:

  • Deine Kund:innen dürfen deine E-Rechnung nicht ablehnen, wenn du sie korrekt im vorgeschriebenen Format schickst
  • Gleichzeitig müssen auch sie technisch in der Lage sein, solche Rechnungen zu empfangen und weiterzuverarbeiten

Gerade größere Unternehmen und die öffentliche Verwaltung stellen schon heute komplett auf E-Rechnungen um – du wirst also mittelfristig gar nicht drum herumkommen.

So gehst du damit im Alltag um

Wenn du mit Bestandskund:innen arbeitest, die aktuell noch klassische PDFs bevorzugen, kannst du das Thema ganz entspannt kommunizieren:

  • Hinweis bei der nächsten Rechnung: „Ab [Datum] verschicke ich E-Rechnungen im neuen Format – für dich entstehen dadurch keine Nachteile.“
  • Erklärung in einfachen Worten: „Das ist eine neue gesetzliche Anforderung – du bekommst die Rechnung wie gewohnt per Mail, nur technisch optimiert.“

Die meisten Kund:innen werden das Thema ohnehin bald kennen – und von dir sogar erwarten, dass du entsprechend vorbereitet bist.

➡️ Du hast Kund:innen in den USA, Kanada oder Großbritannien? Hier erfährst du, was bei E-Rechnungen ins Ausland und speziell beim Versand in diese Länder zu beachten ist.

Fazit: Keine Angst vor der E-Rechnung

Die E-Rechnung kommt – aber sie ist kein Grund zur Panik. Klar, neue Vorgaben wirken anfangs oft kompliziert, besonders wenn man alleine arbeitet oder keine Buchhaltungsabteilung hinter sich hat. Aber: Mit dem richtigen Tool und etwas Vorbereitung wird aus der Pflicht schnell ein Pluspunkt für dein Business.

Warum sich die Umstellung lohnt

  • Weniger Fehler: Automatisierte Rechnungsdaten verringern Zahlendreher, fehlende Angaben oder falsche Steuersätze
  • Schnellere Zahlungseingänge: Viele Unternehmen bearbeiten strukturierte Rechnungen schneller
  • Mehr Effizienz: Rechnungen müssen nicht mehr mühsam per Hand geprüft oder ins System übertragen werden
  • Zukunftssicherheit: Du bist vorbereitet – egal, wann genau die Pflicht für dich greift

Und das Beste: Mit Lösungen wie Accountable brauchst du keine Angst vor Dateiformaten oder Fristen zu haben. Du erstellst deine Rechnungen wie gewohnt – nur eben rechtssicher und digital.

Also: Schluss mit den Mythen – jetzt ist der perfekte Moment, um E-Rechnungen entspannt und selbstbewusst in deinen Alltag zu integrieren.

E-Rechnung: Häufige Fragen zu Irrtümern und „Mythen“ (FAQ)

Muss ich als Freelancer:in ab 2025 E-Rechnungen schreiben?
Noch nicht zwingend – aber du darfst. Ab 2026 (bei GmbH/UG) bzw. 2027 (bei Einzelunternehmen/Kleinunternehmer:innen) wird es verpflichtend. Je früher du dich vorbereitest, desto stressfreier wird die Umstellung.

Was genau ist der Unterschied zwischen einer E-Rechnung und einem PDF?
Ein PDF ist nur eine Bilddatei. Eine E-Rechnung enthält strukturierte Daten (z. B. XML), die maschinell verarbeitet werden können – und ist damit für Behörden und Buchhaltungssysteme lesbar.

Reicht ZUGFeRD aus – oder brauche ich XRechnung?
Für die meisten Selbstständigen reicht ZUGFeRD 2.x völlig aus. XRechnung ist vor allem für Rechnungen an Behörden relevant. Viele Tools unterstützen beide Formate automatisch.

Muss ich meine Kund:innen fragen, ob sie E-Rechnungen akzeptieren?
Nein. Ab 2025 müssen alle Unternehmen E-Rechnungen empfangen können. Du darfst sie also ohne Rücksprache im gesetzlich vorgeschriebenen Format verschicken.

Wie kann ich prüfen, ob mein Rechnungsprogramm E-Rechnungen unterstützt?
Schau in den Hilfe-Bereich oder die Format-Auswahl beim Rechnungsversand. Alternativ: Frag den Support oder nutze ein Tool wie Accountable, das E-Rechnungen explizit anbietet.

Was passiert, wenn ich keine E-Rechnung schreibe, obwohl ich müsste?
Dann gilt deine Rechnung ggf. nicht als ordnungsgemäß – dein:e Kund:in kann den Vorsteuerabzug verlieren, und du riskierst Rückfragen oder Verzögerungen bei der Zahlung.

Gibt es eine einfache Lösung für Solo-Selbstständige?
Ja – z. B. Accountable. Damit erstellst du Rechnungen im korrekten Format mit wenigen Klicks, ohne technisches Vorwissen. Ideal für alle, die sich aufs Wesentliche konzentrieren wollen.

Was ist Peppol – und betrifft mich das als Selbstständige:r?
Peppol ist ein europaweites Netzwerk für den sicheren Versand von E-Rechnungen – vor allem im Kontakt mit Behörden und großen Unternehmen. Auch wenn du als Selbstständige:r aktuell selten damit zu tun hast, kann es bei internationalen oder öffentlichen Kund:innen relevant werden. Viele Tools übernehmen die Peppol-Anbindung automatisch im Hintergrund.

Neues E-book über den Einstieg in die Selbstständigkeit

20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft

Kostenlos herunterladen
Sophia Author

Autor - Sophia Merzbach

Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.

Wer ist Sophia ?

Hast du gefunden, was du gesucht hast?

Das könnte dich auch interessieren

Brutto- und Netto-Einkommen für Selbstständige

Angestellte haben es leicht: Ein kurzer Blick auf die Lohnabrechnung genügt, um festzustellen, wie ...

Mehr erfahren

Was kann man als Selbstständiger von der Steuer absetzen?

Ach ja, die Steuer. Hass-Thema eines jeden Selbstständigen und doch muss man sich mindestens einmal...

Mehr erfahren

Steuer-Ratgeber für Selbstständige: Diese Abgaben kommen auf dich zu

Der Start in die Selbstständigkeit bringt finanzielle Risiken, hohe Arbeitsbelastung und das komple...

Mehr erfahren