Als Hochzeitsplaner selbstständig machen: So geht’s
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Die Organisation einer Hochzeit ist normalerweise ganz schön stressig: Von der Suche nach der perfekten Location über die Gestaltung der Einladungen bis hin zur Auswahl des Caterings – jedes Detail muss bedacht werden. Inmitten dieses Trubels wenden sich viele Paare vertrauensvoll an eine:n Hochzeitsplaner:in.
Er oder sie bringt nicht nur Expertise und Erfahrung mit, sondern auch die Fähigkeit, die vielfältigen Herausforderungen der Hochzeitsvorbereitung gekonnt zu meistern. Wir stellen das Berufsbild genauer vor und erklären, was du beachten solltest, wenn du dich als Hochzeitsplaner:in bzw. Weddingplaner:in selbstständig machen willst.
Was ist eigentlich ein Hochzeitsplaner?
Der Beruf des „Wedding Planners“ hat seine Wurzeln in den USA. Er wurde populär, als immer mehr Paare den Wunsch hatten, eine maßgeschneiderte und perfekt organisierte Hochzeit zu haben, ohne sich selbst um jedes Detail kümmern zu müssen. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Beruf auch in Europa und anderen Teilen der Welt etabliert. Zum Durchbruch bei uns trug nicht zuletzt auch die romantische US-Komödie „Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant“ von 2001 mit Jennifer Lopez und Matthew McConaughey bei.
In Deutschland gibt es keine staatlich anerkannte Ausbildung oder ein Studium speziell für Hochzeitsplaner:innen. Einige private Institute bieten jedoch Schulungen und Kurse für angehende Weddingplaner:innen an, auch manche Industrie- und Handelskammern (IHKs) haben gesonderte Weiterbildungen im Angebot. Wie in Seminaren zur Existenzgründung geht es neben fachlichem und planerischem Know-how vor allem um betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die für einen erfolgreiche Tätigkeit unabdingbar sind.
Ein Studium in Bereichen wie Eventmanagement, Betriebswirtschaft oder Kommunikation kann hilfreich sein, ist aber nicht zwingend. Wichtiger als formelle Qualifikationen sind für angehende selbstständige Hochzeitplaner:innen Soft-Skills wie Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Flexibilität und ein gutes Netzwerk an Kontakten.
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Aufgabenfelder von Hochzeitsplanern
Ein:e Hochzeitsplaner:in hat die verantwortungsvolle Aufgabe, eines der wichtigsten Events im Leben eines Paares zu gestalten und zu koordinieren. Das beginnt oft mit einer eingehenden Beratung, bei der du das Brautpaar triffst, um deren individuelle Vorstellungen, Wünsche und Träume für ihren großen Tag zu besprechen. Dieses erste Gespräch legt den Grundstein für die gesamte weitere Planung und gibt dir ein klares Bild von dem, was das Paar sich vorstellt.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Budgetplanung. Gemeinsam mit dem Brautpaar wird ein Budget für die Hochzeit festgelegt. Du musst im Blick haben, dass alle gewünschten Elemente der Hochzeit innerhalb dieses Budgets realisiert werden können, und berätst das Paar hinsichtlich möglicher Einsparungen oder notwendiger Anpassungen.
Die Auswahl der Dienstleister ist ein zentraler Bestandteil deiner Arbeit. Du recherchierst, triffst Vorauswahlen und präsentierst dem Brautpaar Optionen für Fotograf:innen, Florist:innen, Caterer, DJs und Locations. Hierbei nutzt du dein breites Netzwerk an Kontakten, um sicherzustellen, dass die Dienstleister zuverlässig sind und den Vorstellungen des Paares entsprechen.
Ein detaillierter Terminplan ist unerlässlich, damit in der Vorbereitungsphase alles reibungslos verläuft. Dieser Zeitplan beinhaltet sowohl die großen „Ereignisse“, wie zum Beispiel die Auswahl des Hochzeitskleids, die Menüverkostung oder die Gestaltung des Brautstraußes, als auch kleinere, aber ebenso wichtige Aufgaben, die nicht vergessen werden dürfen.
Bezüglich der Dekoration erarbeitest du gemeinsam mit dem Brautpaar ein Konzept, das den gewünschten Stil und die Atmosphäre der Hochzeit widerspiegelt. Dies kann von einer rustikalen Scheunenhochzeit bis hin zu einer glamourösen Stadthochzeit reichen.
Am Tag der Hochzeit selbst übernimmst du die Koordination vor Ort. Du sorgst dafür, dass alles nach Plan verläuft, koordinierst die Dienstleister und bist oft auch der bzw. die Ansprechpartner:in für unerwartete Situationen oder Probleme.
Das Gästemanagement kann eine komplexe Aufgabe sein, besonders bei großen Hochzeiten. Hierbei unterstützt du das Brautpaar bei der Erstellung und Versendung von Einladungen, der Planung der Sitzordnung, sowie bei der Organisation von Unterbringung und Transport für die Gäste.
Ein oft unterschätzter, aber bedeutsamer Teil der Arbeit ist die Vertragsprüfung. Du überprüfst und verhandelst Verträge mit Dienstleistern, damit alle Vereinbarungen im besten Interesse des Brautpaares sind.
Schließlich gibt es auch After-Wedding-Aufgaben, die du möglicherweise übernehmen kannst. Dazu gehören das Versenden von Dankeskarten, die Koordination der Rückgabe von gemietetem Equipment oder die Zusammenstellung von Fotos und Videos.
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Als Weddingplaner:in selbstständig machen – eine Checkliste
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Vorhaben! Sich als Hochzeitsplaner:in selbstständig zu machen, ist eine spannende Entscheidung. Unsere Checkliste hilft dir bei den ersten Schritten:
- Marktrecherche: Erkunde den Markt in deiner Region. Gibt es bereits viele Hochzeitsplaner:innen? Welche Nischen oder besonderen Dienstleistungen könnten noch fehlen?
- Geschäftsplan: Erstelle einen Businessplan. Darin definierst du deine Zielgruppe, Angebote, Preise und Marketingstrategie und kalkulierst deine voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben.
- Rechtsform: Entscheide dich für eine Rechtsform. Oftmals starten Gründer als Einzelunternehmer, aber je nach Situation kann auch eine GmbH oder eine andere Form passend sein.
- Anmeldung: Melde dein Gewerbe beim Gewerbeamt an.
- Versicherungen: Denke an wichtige Versicherungen, z.B. Betriebshaftpflicht, Berufsunfähigkeit oder Krankenversicherung.
- Finanzen: Eröffne ein Geschäftskonto. Halte Geschäftliches und Privates finanziell getrennt. Überlege auch, ob du einen Steuerberater brauchst.
- Marketing: Eine ansprechende Webseite, Social-Media-Präsenz und Mundpropaganda sind für Hochzeitsplaner:innen essenziell. Überlege, ob du eventuell in Werbung investieren möchtest.
- Netzwerken: Baue Kontakte zu anderen Dienstleister:innen im Hochzeitsbereich auf (Fotograf:innen, Florist:innen, Locations etc.). Das kann zu Empfehlungen führen und ist hilfreich für die Planung.
- Weiterbildung: Bleibe immer auf dem Laufenden, was Trends und Entwicklungen in der Hochzeitsbranche angeht. Überlege auch, ob es sinnvoll ist, eine Zertifizierung oder Weiterbildung zu machen.
- Feedback: Hol dir regelmäßig Feedback von Kunden, um dich stetig zu verbessern und auf Kundenwünsche eingehen zu können.
Viel Erfolg bei deiner Existenzgründung als Hochzeitsplaner:in!
Fazit: Sich als Hochzeitsplaner selbstständig machen
Das Berufsbild des Hochzeitsplaners ist vielseitig, anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Organisationstalent, Empathie und Flexibilität. Ein wichtiger Aspekt, der häufig übersehen wird, ist die Saisonalität. Viele Hochzeiten finden im Frühjahr und Sommer statt, was zu einem erhöhten Arbeitsaufkommen in diesen Monaten führt. In der Nebensaison kann es hingegen ruhiger zugehen.
Um ein stetiges Einkommen zu gewährleisten und das Geschäft ganzjährig am Laufen zu halten, solltest du über Alternativen nachdenken. Dies könnte das Angebot von Planungsdienstleistungen für andere Events, wie Jubiläen, Geburtstage oder Firmenfeiern beinhalten. Ebenso könntest du Workshops oder Beratungsdienstleistungen für angehende Hochzeitsplaner:innen oder Brautpaare anbieten.
Wenn du darüber nachdenkst, dich als Weddingplaner:in selbstständig zu machen, könnte ein Start im Nebenerwerb eine kluge Wahl sein. Es ermöglicht dir, Erfahrungen zu sammeln, ein Netzwerk aufzubauen und den Markt zu testen, ohne sofort das volle finanzielle Risiko einer Vollzeitselbstständigkeit zu tragen. Es gibt dir zudem die Flexibilität, dich langsam und stetig zu etablieren und gleichzeitig von einem anderen, regelmäßigen Einkommen zu profitieren.
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