Als DJ selbstständig arbeiten: So geht’s
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Menschen mit Musik zum Tanzen zu bringen und die Atmosphäre auf Events zu prägen, fasziniert dich? Als DJ kannst du diese Faszination zum Beruf machen.
Erfahre hier, wie du dich als DJ selbstständig machen kannst und für wen sich die Tätigkeit lohnt. Ob DJ als Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r – wir beleuchten alle relevanten Aspekte, von der Gründung bis zu steuerlichen Pflichten.
Wie werde ich als DJ selbstständig?
Viele DJs beginnen als Hobby-Musiker:innen und entwickeln ihre Fähigkeiten durch Üben und Experimentieren. Es gibt jedoch auch professionelle DJ-Schulen und Workshops, die technische Fertigkeiten, Musiktheorie und das Mixen von Tracks vermitteln. Das Aufbauen eines eigenen Musikstils und das Sammeln von praktischer Erfahrung sind entscheidend, um sich in der Szene einen Namen zu machen. Darüber hinaus benötigst du:
- Einsatz und Ausdauer
- Musikalische Leidenschaft und Geschmack
- Musikalische Grundkenntnisse
- Technisches Equipment
- Software und Musikbibliothek
Berufsmöglichkeiten als DJ
Als DJ hast du vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Von Clubs und Bars über Hochzeiten und private Partys bis hin zu Festivals und Corporate Events gibt es eine breite Palette an Auftrittsorten. Du kannst als Resident-DJs in Clubs auftreten, bei Festivals die Bühne rocken oder als Event-DJ auf privaten Feiern für die passende Stimmung sorgen.
Als DJ selbstständig machen: Konzept und Businessplan
Bevor du den ersten Track auflegst, sind einige rechtliche und geschäftliche Überlegungen anzustellen. Entwickle ein Geschäftskonzept, das deine Vision, Zielgruppe, Marketingstrategie und Finanzplanung umfasst. Definiere, wie du dich von anderen DJs abheben wirst, welche Art von Veranstaltungen du anstrebst und wie du deine Dienstleistungen vermarkten wirst. Das alles hältst du am besten in einem Businessplan fest.
Lege fest, wie viel Startkapital du benötigst und wann du planst, erste Gewinne zu erzielen. Wenn du dich als DJ selbstständig machst, stehen zunächst Investitionen in DJ-Equipment an. Dazu gehören Plattenspieler (Turntables) oder DJ-Controller, ein Mixer, Kopfhörer und Lautsprecher. Die Kosten können je nach Anspruch und Umfang der geplanten Veranstaltungen variieren.
Berücksichtige außerdem, welche Kosten laufenden auf dich zukommen. Dazu gehören beispielsweise Steuern, Versicherungskosten und mögliche Zahlungen an die GEMA. Ausschlaggebend für die Finanzplanung ist auch, ob du hauptberuflich oder nebenberuflich selbstständig als DJ arbeiten möchtest.
Rechtsform wählen als DJ: Freiberufler oder Gewerbe?
DJs können als Künstler:innen gelten, was eine Einordnung als Freiberufler:in ermöglicht. Hierbei stehen künstlerische Tätigkeiten wie das Mixen im Vordergrund. Alternativ kann die DJ-Tätigkeit auch als gewerblich eingestuft werden, insbesondere wenn Veranstaltungen umfassend geplant und organisiert werden.
Eine gewerbliche Tätigkeit als DJ liegt rechtlich dann vor, wenn du auf öffentlichen Veranstaltungen arbeitest, Gagen erhältst und/oder die Tätigkeit regelmäßig ausübst. Generell gilt eine Tätigkeit als gewerblich, wenn sie dauerhaft ausgeübt werden soll und Gewinne beabsichtigt.
Die Anmeldung eines Gewerbes ist nur dann erforderlich, wenn die Tätigkeit gewerblich ausgeübt wird. Dazu beantragst du einen Gewerbeschein beim zuständigen Gewerbeamt. Denkbar ist als Rechtsform schließlich ein Einzelunternehmen. Wenn du gemeinsam mit anderen DJs oder Partner:innen arbeitest, könnte eine GbR eine Option sein.
💡Tipp von Accountable: Ob der Beruf des DJs als selbstständige Tätigkeit oder als Gewerbebetrieb gilt, hängt von der Beurteilung des Finanzamts ab. Nicht sicher, ob du als DJ Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r bist? Mach den Test!
Marketing
Ein erfolgreiches DJ-Business erfordert ein starkes Netzwerk und gezieltes Marketing. Das Knüpfen von Kontakten in der Eventbranche, das Aufbauen einer eigenen Website und die Präsenz in sozialen Medien sind hilfreiche Maßnahmen, um potenzielle Kund:innen zu erreichen. Gerade zu Beginn ist eine erfolgreiche Eigenvermarktung erfolgsweisend.
Diese Steuern zahlst du als DJ
Ob DJ als Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r, in beiden Fällen bist du steuerpflichtig. Wir erklären, welche Steuern anfallen können.
Umsatzsteuer
Arbeitest du als DJ selbstständig, musst du in der Regel Umsatzsteuer auf deine Einnahmen berechnen und an das Finanzamt abführen. In Deutschland beträgt diese Mehrwertsteuer 19 %. Das bedeutet, wenn du als DJ Einnahmen aus deinen Auftritten generierst, musst du auf den Rechnungen an deine Kunden 19 % Umsatzsteuer ausweisen. Es gibt zwar auch eine reduzierte Umsatzsteuer von 7 % in Deutschland, die für bestimmte Dienstleistungen gilt. DJ-Leistungen zählen jedoch in der Regel trotz einer gewissen künstlerischen Tätigkeit nicht dazu.
Wenn dein Umsatz im ersten Jahr den Betrag von 22.000 Euro nicht überschreitet und im Folgejahr voraussichtlich maximal 50.000 Euro beträgt, kannst du von der Kleinunternehmerregelung profitieren. In diesem Fall bist du von der Umsatzsteuer befreit und weist keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen aus. Du kannst jedoch auch keine Vorsteuer geltend machen.
Einkommensteuer
Dein erzieltes Einkommen als DJ in der Selbstständigkeit unterliegt der Einkommensteuer. Einmal jährlich ist demnach beim Finanzamt eine Einkommensteuererklärung einzureichen. Hierbei gelten die regulären Steuersätze, die nach deinem Einkommen gestaffelt sind. Das bedeutet, dass du prozentual höhere Steuern zahlst, je höher dein Einkommen ist. Die genaue Höhe der Einkommensteuer hängt auch von den abzugsfähigen Ausgaben ab.
Gewerbesteuer
Wenn deine Tätigkeit als gewerblich eingestuft wird, bist du außerdem gewerbesteuerpflichtig. Dabei gilt bundesweit ein Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro (Stand 2023). Die genauen Regelungen zur Gewerbesteuer können je nach deinem Standort variieren. Es ist daher empfehlenswert, sich bei deinem örtlichen Finanzamt über die spezifischen Gewerbesteuerregelungen in deiner Region zu informieren.
Steuervorteile als DJ nutzen
In der Selbstständigkeit kannst du verschiedene Vorteile nutzen, um deine steuerliche Belastung zu optimieren. Wichtig ist, dass du die jeweiligen Nachweise aufbewahrst. Folgende potenzielle Steuervorteile solltest du in Betracht ziehen, wenn du als DJ selbstständig bist:
- Betriebsausgaben absetzen: Du kannst berufsbezogene Ausgaben von deinem Einkommen abziehen, wie z.B. Equipment-Kosten, Musiklizenzen, Transportkosten, Marketingausgaben und mitunter sogar Teile deiner Mietkosten, wenn du von zu Hause aus arbeitest.
- Fahrtkosten: Kosten für berufliche Fahrten, etwa zu Auftritten oder Workshops, können als Betriebsausgaben abgezogen werden.
- Fortbildungskosten: Ausgaben für Weiterbildungen, DJ-Kurse oder Workshops zur Verbesserung deiner Fähigkeiten können als berufliche Ausgaben abgesetzt werden.
- Abschreibungen: Große Anschaffungen wie Equipment können über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden, was die steuerliche Belastung mindert.
- Sozialversicherungsbeiträge: Selbstständige haben die Möglichkeit, Sozialversicherungsbeiträge von der Steuer abzusetzen.
Verdienstmöglichkeiten als DJ: Lohnt sich das?
Die Einkommensspanne für DJs, die selbstständig sind, ist breit gefächert. Als Durchschnittsgehalt kannst du etwa 36.000 Euro erwarten, mit zunehmender Erfahrung ist auch ein deutlich höheres Gehalt möglich. Fängst du gerade erst an, kannst du pro Gig im Club etwa mit 200 bis 500 Euro Lohn rechnen.
Die Bekanntheit, die Erfahrung, die Art der Veranstaltungen und die Region beeinflussen maßgeblich das Honorar. Es ist ratsam, im Vorfeld klare Vereinbarungen über die Gage zu treffen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wer die Leidenschaft für Musik mit unternehmerischem Geschick verbindet, kann sich auf vielseitige Aufträge und kreative Entfaltung freuen. Allerdings ist auch Einsatz in Bereichen wie Marketing, Kundenakquise und Büroarbeit gefragt, wenn du dich als DJ selbstständig machst.
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