Papierquittungen in der Schublade, Rechnungen als PDF im E-Mail-Postfach und Kassenbons lose im Portemonnaie? So sieht die Realität bei vielen Selbstständigen aus. Doch dieses Durcheinander kann im Ernstfall teuer werden – zum Beispiel, wenn das Finanzamt Nachweise sehen will.
Eine digitale Belegablage bringt Ordnung in deine Unterlagen, spart Zeit bei der Buchhaltung und sorgt dafür, dass du alle Belege schnell wiederfindest. Außerdem erfüllst du damit die Anforderungen des Finanzamts an eine ordnungsgemäße Aufbewahrung. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du deine Belege digital erfassen, clever verwalten und GoBD-konform archivieren kannst.
Hast du dich schon gefragt, warum es überhaupt sinnvoll ist, Belege digital zu organisieren? Die Antwort ist ganz einfach: Es bringt dir jede Menge Vorteile – sowohl im Alltag als auch gegenüber dem Finanzamt.
💡 Gerade für Selbstständige, die viele kleine Belege aus verschiedenen Quellen haben, ist eine strukturierte digitale Ablage Gold wert. So behältst du nicht nur deine Finanzen im Blick, sondern reduzierst auch Stress und Aufwand bei der Buchhaltung.
Wenn du selbstständig bist, sammelst du im Alltag viele unterschiedliche Belege, zum Beispiel:
Solche Belege sind wichtig für deine Steuer: Denn sie können oft betriebliche Kosten senken, weil sie direkt den Gewinn mindern.
➡️ Du brauchst Ersatz für verlorene oder nicht ausgestellte Belege? Hier erklären wir, was du zu Eigenbelegen wissen musst.
Immer mehr Rechnungen kommen heute ohnehin digital: als PDF per E-Mail, Download aus Portalen (z. B. Telekom, Amazon Business) oder sogar als richtige E-Rechnung (XRechnung, ZUGFeRD). Doch ein digitaler Belegordner allein reicht nicht. Erst eine clevere Struktur sorgt dafür, dass du deine Rechnungen, Quittungen und Verträge jederzeit wiederfindest – egal ob das Finanzamt nachfragt oder du selbst eine Ausgabe prüfen willst.
Lege dir am besten eine eindeutige Ordnerstruktur an, die zu deiner Arbeit passt. Zum Beispiel:
Wichtig ist, dass du die Struktur konsequent beibehältst. So findest du auch noch in drei Jahren einen alten Beleg ohne langes Suchen.
Nutze einheitliche Dateinamen, die das Wesentliche enthalten – z. B.:
2025-07-08_Rechnung_Google-Ads_1234.pdf
So siehst du sofort das Datum, den Zweck und ggf. die Rechnungsnummer. Das spart dir beim Durchsuchen enorm Zeit.
Rechnungen kommen oft direkt per Mail. Um diese Belege digital zu archivieren, kannst du:
💡 Tipp: Lege dir feste Zeiten zum Downloaden deiner Rechnungen fest, z. B. immer am Monatsende. Dann vergisst du keine Belege, die nur im Online-Konto bereitstehen.
Viele Buchhaltungsprogramme und Cloudspeicher haben Volltextsuche und sogar OCR-Texterkennung. Damit kannst du Belege auch finden, wenn du nur ein Stichwort hast, z. B. „Hubspot“ oder „Reifenwechsel“. Praktisch, wenn du dir mal nicht sicher bist, wo du den Beleg abgelegt hast.
Stell dir vor, du arbeitest als freie:r Grafikdesigner:in und bekommst monatlich Rechnungen für:
Wenn du die Belege sauber benennst und in einen Ordner 2025 > Fixkosten legst, findest du in Sekunden, was du für deine Steuer brauchst – und musst nicht erst deine E-Mails durchforsten oder Papierrechnungen zusammensuchen.
Das Finanzamt stellt klare Regeln auf, wie du deine digitalen Belege aufbewahren musst. Diese Vorgaben sind in den sogenannten GoBD festgehalten. Sie stehen für die „Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form“. Das klingt komplizierter, als es tatsächlich ist.
Das Finanzamt verlangt, dass Belege im Originalformat gespeichert werden.
Außerdem gilt: Belege dürfen nachträglich nicht einfach verändert werden.
Eine einfache Dateiablage ohne Versionierung reicht oft nicht. Viele Buchhaltungsprogramme sichern deshalb automatisch Manipulationssicherheit und dokumentieren Änderungen.
Das Finanzamt erwartet, dass deine digitale Belegablage:
Wenn ein:e Betriebsprüfer:in kommt, musst du die Belege also schnell bereitstellen können – digital, aber strukturiert.
Für die meisten steuerrelevanten Unterlagen gilt seit dem 1. Januar 2025 eine verkürzte Aufbewahrungsfrist von 8 Jahren (§ 147 AO). Das betrifft zum Beispiel:
Daneben gibt es Dokumente, die du weiterhin 10 Jahre aufbewahren musst, etwa Jahresabschlüsse, Eröffnungsbilanzen oder Inventare. Geschäfts- und Handelsbriefe sowie einfache Korrespondenz musst du nach wie vor 6 Jahre aufbewahren.
Wichtig: Die Frist beginnt immer am Ende des Kalenderjahres, in dem der Beleg entstanden ist. Eine Rechnung vom Juli 2025 darfst du also frühestens Ende 2033 entsorgen. Außerdem gilt: Solange dein Steuerbescheid noch nicht endgültig ist oder eine Prüfung ansteht, musst du alle relevanten Unterlagen weiter aufbewahren.
💡 Tipp: Auch digital musst du sicherstellen, dass deine Daten so lange lesbar bleiben. Ein kaputter Laptop ohne Backup kann da schnell teuer werden. Viele Selbstständige sichern ihre Belege auf einer externen Festplatte und zusätzlich in einer Cloud. So bist du doppelt abgesichert, falls mal etwas verloren geht.
Damit deine digitale Belegablage nicht nur ein chaotischer Ordner auf dem Desktop wird, lohnt es sich, auf professionelle Tools und Apps zu setzen. Die nehmen dir viel Arbeit ab und sorgen dafür, dass du deine Belege GoBD-konform archivieren kannst.
Viele moderne Buchhaltungsprogramme wie sevDesk oder Lexoffice beinhalten die Funktion, Belege direkt hochzuladen und automatisch mit Buchungen zu verknüpfen. Accountable bietet dir gleich mehrere praktische Möglichkeiten, um deine Belege einfach und bequem zu digitalisieren:
Wenn du keine Buchhaltungssoftware nutzt, kannst du trotzdem einige Hilfsmittel einsetzen, die dir das reine Digitalisieren erleichtern:
💡 Tipp: Achte auf eine gute Auflösung (mind. 300 dpi) und ein einheitliches Format (PDF ist oft am besten). So kannst du die Belege später leichter sortieren und wiederfinden.
Wozu überhaupt die Mühe, Belege mit deinen Kontobewegungen zu verknüpfen? Ganz einfach:
Das Finanzamt will bei einer Prüfung genau sehen, welche Ausgabe mit welchem Beleg zusammenhängt. Ohne diese Verbindung können Ausgaben unter Umständen nicht anerkannt werden – und das kostet dich dann bares Geld.
Die meisten modernen Buchhaltungsprogramme – etwa Accountable, sevDesk oder Lexoffice – können deine Bankumsätze automatisch von deinem Geschäftskonto importieren. Dort kannst du dann:
So hast du am Ende nicht nur deine Belege sauber digital abgelegt, sondern auch gleich alle Zahlungen sauber dokumentiert. Das spart extrem viel Zeit, gerade wenn du viele kleine Ausgaben hast.
Warte nicht bis zum Jahresende! Am besten sortierst du deine Belege wöchentlich oder monatlich, ordnest sie den Bankbuchungen zu und kontrollierst, ob alles vollständig ist. So vermeidest du Stress kurz vor der Steuererklärung – und stellst sicher, dass dir keine Betriebsausgabe verloren geht. Mehr dazu in unserer Buchhaltungs-Checkliste!
Eine gut organisierte digitale Belegablage macht dein Leben als Selbstständige:r deutlich einfacher. Du findest wichtige Rechnungen, Quittungen und Verträge in Sekunden wieder, erfüllst alle Anforderungen des Finanzamts und sparst dir unnötigen Stress bei der Steuer. Kurz: Mit einer digitalen Buchhaltung kannst du deine Belege sicher aufbewahren und sparst dir viel Aufwand.
Gerade wenn du Tools wie Accountable nutzt, wird vieles automatisch erledigt:
So kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren: deine Kund:innen, deine Projekte und den Ausbau deines Geschäfts.
➡️ Wie dir der Einstieg ins „papierlose Büro“ gelingt, erklären wir im Ratgeber „Dokumente digitalisieren“.
Muss ich Papierbelege nach dem Scannen wirklich noch aufbewahren?
In der Regel nicht, solange du deine Papierbelege ordnungsgemäß digitalisiert und GoBD-konform archiviert hast. Der Scan muss vollständig, lesbar und unveränderbar sein. Danach kannst du den Originalbeleg meist entsorgen. Ausnahmen gelten bei bestimmten Urkunden (z. B. Notarverträgen).
Wie lange muss ich digitale Belege eigentlich aufbewahren?
Seit 2025 gilt für die meisten Buchungsbelege, Eingangs- und Ausgangsrechnungen eine Aufbewahrungsfrist von 8 Jahren. Handelsbücher und Jahresabschlüsse musst du weiter 10 Jahre speichern, einfache Geschäftsbriefe 6 Jahre.
Welche App eignet sich, um Belege digital zu erfassen und zu verwalten?
Für Selbstständige ist z. B. Accountable besonders praktisch: Du kannst Belege per App scannen, PDF-Rechnungen hochladen und alles automatisch den richtigen Bankbuchungen zuordnen. Alternativ kannst du auch Tools wie sevDesk oder Lexoffice nutzen – wichtig ist, dass sie deine digitalen Belege sicher und GoBD-konform aufbewahren.
20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft
Kostenlos herunterladenAutor - Tino Keller
Tino Keller ist der Mitbegründer von Accountable und möchte damit Steuern und Finanzen für Selbstständige revolutionieren.
Wer ist Tino ?Danke für dein Feedback!
Hilfreich
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Mehr erfahrenIt's perfect for an expat like me who struggles not only with the tax system in Germany but also with the language. I love how easy it makes it for me to submit my documents every month and to have an overview of my revenue/expenses too. And when I have questions, I always get the answers either through the AI assistant or in some of the information pages :)
Rosana Pombo Cruz
Tolle Software, die einem Selbständigen die meiste Arbeit, was Steuern, Buchhaltung etc. abnimmt. Und dazu noch ein kostenloses Girokonto. Perfekt!
Anonym
TOP TOP TOP TOP
Yuriy Gromov
Super Tipps, sehr hilfsbereit, bisher super zufrieden
Philipp Nowak
Ole hat superschnell geantwortet und den Nagel auf den Kopf getroffen. Weiter so, Ole!
Anonym
Die Einfachheit und Übersichtlichkeit und vor allem – falls nötig – den sehr persönlichen Kontakt mit helfendem Personal
Anonym
Sehr gut.....
Oleksandr Antosiuk
Ja man muss sagen alles super auch wenn es zwar dauert bis wer antwortet auf grund der Masse an Anfragen kann ich die kompetenz und die weiter bearbeitung und die Erklärungen der Mitarbeiter nur weiterempfehlen! Sie erklären auch so das ein Anfänger alles super versteht und damit super Arbeiten kann.
Denis Wenzel
Ich hätte schon viel früher in Accountable investieren sollen. Jahrelang war Buchhaltung für mich ein echter Kampf. Zugegeben – Accountable ist nicht die günstigste Lösung auf dem Markt, aber für mich definitiv die intuitivste.
Anonym
Simplicity, trust, guidance.
Flamur Abdyli