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Angst vor dem Schritt in die Selbstständigkeit – das kann helfen!

Geschrieben von Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer
Aktualisiert am
Lesezeit 5 Minuten

Manche Menschen verharren jahre- oder jahrzehntelang in einem Angestelltenverhältnis, obwohl sie so gern ihre eigene Chefin oder ihr eigener Chef wären. Zwar gibt es regelmäßig Geld, bezahlten Urlaub und manchen Bonus, aber trotzdem quälen sie sich Tag für Tag ins ungeliebte Büro.

Doch allein schon der Gedanke, sich selbstständig zu machen, bereitet ihnen Angst. Unser Artikel verrät, wie du mit solchen bedrohlichen Gefühlen umgehst und wie du die gewiss starke Emotion überwindest.

Ist die Angst vor der Selbstständigkeit ein natürlicher Instinkt?

Angst ist ein Gefühl, das zu unserem Leben einfach dazugehört: Schon Babys verspüren Angst, wenn sie mit unbekannten Personen oder Dingen konfrontiert werden. Später im Leben wissen wir meistens, wie wir mit unseren Ängsten umgehen und sie im besten Fall überwinden können.

Doch manchmal müssen wir auch erkennen: Ängste beschützen uns nicht nur vor Schäden, manchmal können sie uns auch lähmen. Vor allem, wenn sich kein rationaler Grund finden lässt.

Bei starker Angst hat uns das beklemmende Gefühl fest im Griff. Die entsprechenden Areale im Kopf, das limbische System und der Neocortex in der Großhirnrinde, laufen auf Hochtouren. Doch jede Angst ist auch etwas anders. Daher unterscheiden Expert:innen mehrere Formen:

  • Furcht: Angeborene Angstreflexe warnen uns vor konkreten Gefahren (wenn wir z. B. einem Raubtier begegnen).
  • Angst durch Beobachtungslernen: Bestimmte Ängste werden von den Eltern und anderen Vorbildern übernommen (z. B. eine Spinnen- oder Schlangenphobie).
  • Angst durch Konditionierung: Manchmal verknüpfen wir an sich neutrale Ereignisse mit einem Angsterlebnis (wenn wir z. B. in einem Tunnel einen Unfall beobachten).

Die Angst davor, sich selbstständig zu machen, ist kein angeborener Instinkt, der uns vor einer konkreten Gefahr warnt.

Stattdessen gehört das Gefühl zu den diffusen Ängsten, die wir von anderen übernommen oder selbst entwickelt haben: Vielleicht haben dich deine Eltern so erzogen, dass Sicherheit ein so hohes Gut ist, dass die Unsicherheiten eines Lebens als Selbstständige:r schreckliche Angst einjagen. Oder du kennst Menschen, die sich selbstständig gemacht haben, aber dann scheiterten und die Häme im Bekanntenkreis ertragen mussten?

Welche Ängste plagen uns vor dem Schritt in die Selbstständigkeit?

In einer breit angelegten Umfrage aus dem Jahr 2010, die in elf europäischen Ländern durchgeführt wurde, ging ein Meinungsforschungsinstitut der Frage nach, wie hoch die Bereitschaft zur Selbstständigkeit ausgelegt ist. Für Deutschland gab es ernüchternde Resultate: Nur jeder vierte (24 Prozent) konnte sich seinerzeit vorstellen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Am ehesten kam noch eine Gründung ohne Angestellte als Solo-Selbstständiger in Frage (60 Prozent).

Bis heute ist an dieser Studie interessant, wieso Menschen Angst davor haben, sich selbstständig zu machen. Das Ranking mag heutzutage etwas anders aussehen, die Gründe selbst gelten bis heute:

  • Kein Startkapital
  • Angst vor dem Scheitern
  • Fehlende wirtschaftliche Kenntnisse
  • Hoher bürokratischer Aufwand
  • Keine eigene Geschäftsidee
  • Fehlende staatliche Förderung
  • Fehlende Beratung

Diese Gründe betreffen vor allem die wirtschaftliche bzw. finanzielle Unsicherheit. Bei vielen, die sich zum Beispiel aus einem Angestelltenverhältnis heraus selbstständig machen, spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Manche Menschen verspüren nicht nur eine Angst vor dem Scheitern, sondern befürchten, dass dabei gleich ihre gesamte Existenz bzw. die der Familie auf dem Spiel steht.

  • Andere haben Sorgen, dass die Konkurrenz auf dem Markt größer, kompetenter und erfolgreicher ist als sie selbst und man dagegen nicht bestehen kann.

  • Viele auch, dass sie durch den hohen Arbeitsaufwand keine Zeit mehr für den/die Partner:in, Verwandte und Freunde haben und soziale Kontakte vernachlässigen könnten.

  • Einige Menschen hält auch die Angst vor bestimmten Erkrankungen, vor allem Burnout, davon ab, sich selbstständig zu machen.

Ängste vor der Selbstständigkeit überwinden

Sich von heute auf morgen als Freelancer:in selbstständig zu machen oder eine Baufirma zu gründen – und dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass man mit den Anforderungen und Aufgaben so überhaupt nicht zurande kommt? Es gibt vermutlich kaum etwas Schlimmeres.

Der erste Schritt: sich seiner Ängste bewusstwerden. Doch das Problem ist, dass Ängste in der Regel sehr allgemein und unspezifisch gehalten sind und sich ein konkreter Grund für die Beklemmung nicht unbedingt finden lässt. Doch wenn du dich genauer mit deinen Sorgen und Befürchtungen beschäftigst (was einen ehrlichen, manchmal auch schmerzhaften Blick ins eigene Seelenleben erfordert), zeigt sich, dass du für konkrete Probleme auch immer konkrete Hilfe findest.

Existenzangst

Die Sorge, dass das eigene Business scheitert und man alles verliert, ist bis zu einem gewissen Grad normal. Auch Selbstständige, die seit Jahren oder Jahrzehnten erfolgreich bestehen, sind von der Existenzangst nicht gefeit. Um diese Angst in den Griff zu bekommen, kannst du zum Beispiel als Plan B für den Notfall freiwillig in die Arbeitslosenversicherung einzahlen.

Und sollte doch alles schiefgehen? Dann kannst du wieder von vorn anfangen, verfügst aber über viele Erfahrungen, die du sonst nicht hättest. Analysiere, warum du gescheitert bist – vielleicht lag es an einem Fehler, der dir in Zukunft nicht mehr passieren wird. Selbst wenn du beschließt, wieder in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln, geht das in Ordnung – und ist kein Anlass für Häme.

Konkurrenzangst

Vor der Existenzgründung solltest du dich immer gründlich über die Konkurrenz informieren. Dann weißt du bereits im Vorfeld, wie groß sie ist, ob du gegen sie bestehen kannst und welche Nische für dich geeignet ist. Abhängig von deiner Branche gibt es vielleicht einen ausgeprägten Mangel an Fachkräften, zum Beispiel bei Erzieher:innen, so dass die Angst möglicherweise unbegründet ist.

Finanzielle Ängste

Du musst heutzutage dein Business nicht komplett aus Eigenkapital aufziehen, stattdessen kannst du zum Beispiel eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten und zinsgünstigen Gründerkrediten nutzen. Auch Investoren oder Mitgründer:innen können eine Option sein, wenn für dich und dein Geschäftsmodell beispielsweise die Anfangsinvestitionen zu hoch sein sollten.

Um zu überprüfen, ob deine Geschäftsidee überhaupt funktioniert, kannst du dir Hilfe von außen dazuholen, zum Beispiel durch ein Coaching oder einen Termin bei einer Existenzgründerberatung. Die Menschen hier unterstützen dich auch bei der Erstellung eines realistischen Businessplans, bei der Beantragung von Fördermitteln oder bei der Suche nach bezahlbaren Geschäftsräumen.

Angst vor Zeitaufwand

Sprich mit deiner Familie und deinen Freunden über dein Vorhaben, dich selbstständig zu machen. Nimm dir die Zeit, deine Pläne und Sorgen genau zu erklären, und höre zu, welche Bedürfnisse die anderen formulieren. So erfährst du, ob dein soziales Netz auch in stressigen Zeiten für dich da ist und sich nicht wegen mangelnder Aufmerksamkeit von dir abwendet.

Angst vor fehlenden Kenntnissen

Um erfolgreich selbstständig zu werden, hilft man neben guten Fachkenntnissen auch etwas Erfahrung im Management, Kundenakquise und Vertrieb. Die gute Nachricht: Es gibt wohl niemanden, der sich von Anfang an in allen Bereichen gleich gut auskennt. Mangelndes wirtschaftliches Wissen ist kein Hinderungsgrund, stattdessen kannst du es dir durch ein breites Angebot an Coaching- und Beratungsstellen aneignen.

Später sind Fortbildungen ein gutes Mittel, um bestehende Erkenntnisse zu erweitern oder zusätzliche Skills zu erlernen. Auch ist es häufig sinnvoller, nicht alles von der Akquise bis zur Steuererklärung selbst zu machen, sondern spezielle Aufgaben an Spezialisten zu delegieren. Zudem kannst du geeignete Tools zu nutzen, um dich zu entlasten.

Angst vor gesundheitlichen Folgen

Bevor du dich selbstständig machst, lass dich von deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt gründlich durchchecken. Nutze auch Beratungsangebot der Krankenkasse über Gesundheitsprävention oder mache dich mit Methoden zum Stressabbau vertraut.

Angst vor der Selbstständigkeit produktiv nutzen

Selbstverständlich erfordert der Schritt in die Selbstständigkeit eine gewisse Portion Mut und Selbstvertrauen. Auch kann es immer passieren, dass Selbstständige oder Freelancer:innen scheitern – Umstände, die du durchaus von Anfang an einkalkulieren solltest.

Doch lass dich von deinen Ängsten nicht übermannen, sondern nutze sie produktiv. Zum Beispiel, um begründete von unbegründeten Ängsten zu unterscheiden, oder als Warnung vor möglichen Fehlentscheidungen.

Und wer sagt, dass du immer in Vollzeit in die Selbstständigkeit starten musst? Wenn du dir zu große Sorgen machst, dass deine Geschäftsidee vielleicht nicht so funktioniert wie erwartet, kannst du dich ja erst einmal nebenberuflich selbstständig machen.

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Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer
Sophia Merzbach, Content Marketing Manager und Copy Writer

Sophia liebt es zu lesen und kreative Texte zu schreiben. Sie freut sich sehr, Teil des bunten Teams von Accountable zu sein und ist inzwischen ein richtiger Profi in Steuerfragen.
In ihrer Freizeit trifft man sie in der Boulderhalle, im Italienischkurs oder beim Entdecken ihrer Heimat Berlin.

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