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Sponsoring steuerlich absetzen: Vom Engagement profitieren

Geschrieben von: Tino Keller

Aktualisiert am: Juni 2, 2025

Lesezeit: 6 Minuten

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ngagement zahlt sich immer aus. Wenn du als Selbstständige:r oder Einzelunternehmer:in deine Markenbekanntheit erhöhen willst, ist das Sponsoring eine ideale Möglichkeit. Beim Sponsoring unterstützt du Organisationen, Veranstaltungen oder Gruppen, aber meistens Vereine durch die Bereitstellung von Dienstleistungen, Materialien oder Geld.

Auf diese Weise kannst du einen Verein deiner Wahl unterstützen und gleichzeitig Werbung als Gegenleistung erhalten, um den Bekanntheitsgrad deiner Firma zu erhöhen. Und das Beste: Die Betriebsausgaben für das Sponsoring lassen sich steuerlich geltend machen. Wir zeigen dir, was du beim Sponsoring beachten solltest und wie du die Ausgaben in der Steuererklärung verbuchen kannst.

Was ist der Unterschied zwischen Spenden und Sponsoring?

Spenden sind eine Möglichkeit für Unternehmer:innen und Privatpersonen, soziale, religiöse oder wissenschaftliche Organisationen bzw. Veranstaltungen, wie Festivals oder Sportevents, zu unterstützen. Wer einen finanziellen Beitrag spendet, bekommt dafür eine Spendenquittung. Als Sonderabgabe kannst du die jährlich geleisteten Spenden mit bis zu 20 Prozent der staatlichen Abgaben auf dein Einkommen versteuern.

Beim Sponsoring vereinen sich im Grunde Spenden und Marketing. Anders als beim Spenden bekommst du eine Gegenleistung in Form von Werbung. So landet der Name deines Unternehmens beispielweise auf einer Konzertkarte oder den Trikots des unterstützten Sportvereins. Außerdem kannst du das Sponsoring als Betriebsausgabe mit der Steuerlast verrechnen. Dabei ist es genau wie beim Spenden wichtig, dass du eine Rechnung oder Spendenquittung für das Sponsoring erhältst.

Anders als beim Spenden ist das Ziel des Sponsorings demnach nicht das bloße soziale Engagement. Als Unternehmer:in verfolgst du mit dem Sponsoring sowohl ökonomische als auch marketingbezogene Absichten. Mit der Werbung bei Veranstaltungen erhöht sich zum einen dein Bekanntheitsgrad. Zum anderen hilft gerade die Unterstützung gesellschaftlicher, sozialer oder umweltpolitischer Projekte dabei, ein positives Image zu schaffen.

Spenden und Sponsoring unterscheiden oder gleichen sich also hinsichtlich folgender Aspekte:

AspekteSpende  Sponsoring
FormSachspende oder finanzielle MittelSachspende oder finanzielle Mittel
Steuerliche Absetzbarkeit als steuermindernde Sonderausgabeals Betriebsausgabe vom Betriebsgewinn absetzbar
GegenleistungkeineWerbung oder positiver Imagetransfer

Was ist der Unterschied zwischen Sponsoring und Werbung?

Obwohl die Zuwendungen, die du leistet, eine Gegenleistung zur Folge haben, unterscheidet sich das Sponsoring von herkömmlichen Werbemaßnahmen. Als Sponsor schließt du mit einem Verein oder einer Organisation einen Vertrag, in dem festgelegt wird, dass du für deine finanziellen oder sachlichen Aufwendungen, beispielsweise Sporttrikots, eine Gegenleistung erhältst, zum Beispiel die Nennung deines Firmennamens auf einem Plakat. 

Anders als bei herkömmlicher Werbung stehen sich diese beiden Leistungen unverhältnismäßig gegenüber. Du leistest mehr, als du am Ende aus deinem Sponsoring erzielst. Im Zentrum steht also die Förderung des Vereins und nicht die Vorteile für dein Unternehmen – auch wenn dir das Sponsoring natürlich dabei hilft, deinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Welche Arten von Sponsoring gibt es? 

Grundsätzlich wird Sponsoring in fünf verschiedene Kategorien eingeteilt: Kunst- und Kultursponsoring, Wissenschaftssponsoring, Parteiensponsoring, Soziales und Umweltsponsoring und Sportssponsoring. Im Folgenden zeigen wir dir ein paar Beispiele für die verschiedenen Sponsoringarten:

SponsoringartBeschreibungReales Beispiel
Kunst- und KultursponsoringFörderung kultureller Veranstaltungen wie Theater, Konzerte, Museen oder Ausstellungen.Die Deutsche Bank unterstützt die Berliner Philharmoniker
WissenschaftssponsoringPartnerschaften mit Hochschulen, Schulen oder Bildungsinitiativen, oft zur Förderung von Wissenschaft, Forschung oder Ausbildung.SAP sponsert Bildungsprogramme zur Digitalisierung.
ParteiensponsoringFinanzierung oder Unterstützung spezifischer Aktivitäten einer Partei.Auf dem CDU-Parteitag 2012 hat BMW Sponsoringzahlungen geleistet, einen Stand gemietet und dort Fahrzeuge präsentiert. 
Soziales und UmweltsponsoringUnterstützung sozialer, ökologischer oder gesellschaftlicher Initiativen.IKEA unterstützt Umweltprojekte und Flüchtlingsinitiativen.
SportsponsoringUnternehmen unterstützen Sportveranstaltungen, Vereine oder einzelne Athleten finanziell oder mit Sachleistungen.Nike stattet Sportler:innen und Teams mit Ausrüstung aus.

Für wen bietet sich Sponsoring an?

Egal ob Gewerbetreibende oder Freiberufler:innen – das Sponsoring ist gerade für Selbstständige oder Einzelunternehmer:innen eine ideale Möglichkeit, Engagement und Werbung miteinander zu verknüpfen. Um die Betriebsausgaben für das Sponsoring steuerlich absetzen zu können, muss der Beitrag mit Blick auf den Betriebsgewinn angemessen hoch sein. Einzelunternehmer:innen und Selbstständige mit einem geringen Betriebsgewinn können also durchaus kleinere Sponsoring-Summen spenden und sich somit für wenig Geld einen Werbeplatz sichern und zugleich das zu versteuernde Einkommen mindern.

Die richtige Vorbereitung, um Sponsoring steuerlich abzusetzen

Wenn du die Betriebsausgaben für dein Sponsoring absetzen und damit Steuern sparen möchtest, solltest du im Vorfeld ein paar Punkte beachten. Zunächst musst du den passenden Verein oder die passende Veranstaltung finden. Dazu solltest du dir die Frage stellen, welches Event oder welche Organisation zu dir passt. Als Inhaber:in eines Spirituosengeschäfts ist es beispielsweise nicht sinnvoll, einen Kinder- oder Jugendverein zu unterstützen. Vertreibst du Musikinstrumente, ist ein Festival die ideale Möglichkeit, zu spenden und dafür als Gegenleistung Werbung zu erhalten.

Zusätzlich solltest du im Hinterkopf behalten, dass dein Markenname zukünftig mit dem bzw. der gewählten Empfänger:in assoziiert wird. Du solltest dir also sicher sein, dass diese:r in nächster Zeit wahrscheinlich keine negativen Schlagzeilen ernten wird, die wiederum auf dein Image abfärben könnten. 

Wenn du den bzw. die passende:n Sponsoring-Nehmer:in gefunden und ihr euch über die Höhe und Werbemöglichkeiten geeinigt habt, ist es wichtig, einen Sponsoring-Vertrag aufzusetzen. In diesem sollten die Leistungen und Gegenleistungen genau festgehalten sein. Der Vertrag dient nicht nur als Nachweis für deine Steuererklärung. Falls beim Absetzen Rückfragen vom Finanzamt kommen, kannst du diesen als Argumentationshilfe einsetzen. 

Um als Gewerbetreibende:r oder Freiberufler:in deine Spenden als Betriebsausgaben absetzen zu können, sind also folgende Schritte wichtig:

  • Einen passenden Verein finden, den du unterstützen und durch dessen Hilfe du deinen Bekanntheitsgrad und dein Image aufbessern kannst
  • Mit dem Verein Leistungen und Gegenleistungen genau abklären
  • Sponsoring-Vertrag aufsetzen, damit du deine Aufwendungen als Betriebsausgaben von der Steuer absetzen kannst

„Achte darauf, dass die vereinbarte Werbeleistung konkret und messbar ist – pauschale Aussagen wie ‚Sichtbarkeit bei Events‘ reichen dem Finanzamt meist nicht aus.“

Robert Jödicke - Steuerexperte und Autor

Robert Jödicke

Wann wird das Sponsoring als Betriebsausgabe anerkannt?

Als Selbstständige:r kannst du die Aufwendungen fürs Sponsoring ohne Höchstgrenze steuerlich absetzen. Anders ist das bei Spenden. Diese können nach § 10b EStG nur in Höhe von 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte oder 4 Tausendstel der Summe der gesamten Umsätze und der im Kalenderjahr aufgewendeten Löhne und Gehälter abgesetzt werden. 

Damit deine Spende als Sponsoring verbucht werden kann, muss sie als Betriebsausgabe anerkannt werden. Das bedeutet, dass deinem Unternehmen durch die Investition wirtschaftliche Vorteile entstehen müssen. Dieser ökonomische Mehrwert kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:

  • Werbung auf Plakaten, Trikots, Konzertkarten etc.
  • Werbeanzeige in einer Vereinszeitschrift
  • Bandenwerbung in einem Stadion
  • Nennung von Produkten oder Leistungen des Sponsors auf Pressekonferenzen oder anderen öffentlichen Veranstaltungen

Sponsoring und Umsatzsteuer

Auch beim Sponsoring ist die Umsatzsteuer ein wichtiges Thema für alle Selbstständigen. Da ein Leistungsaustausch vorliegt, musst du als Sponsor Umsatzsteuer auf deine Zuwendungen zahlen. Dies gilt aber nur, wenn es sich um einen echten Leistungsaustausch handelt. Die bloße Nennung des Sponsorennamens auf einem Plakat ist aus Steuersicht keine umsatzsteuerpflichtige Gegenleistung. Wird auf der Website des gesponserten Vereins jedoch auf deinen Internetauftritt verlinkt, handelt es sich durchaus um umsatzsteuerpflichtige Werbung für dein Unternehmen. 

Vor Abschluss des Sponsoringvertrags ist es also wichtig, die gegenseitigen Leistungen genau abzuklären. Nur so kannst du die steuerlichen Vorteile des Sponsorings nutzen und dein Sponsoring steuerlich absetzen. Um sicher zu gehen, kannst du dir im Vorhinein beim Finanzamt eine verbindliche Auskunft über die steuerliche Anerkennung deiner Sponsoringausgaben einholen. 

Bei Ausstellung der Rechnung muss der gesponserte Verein also Umsatzsteuer auf deine finanzielle Spende ausweisen, wenn du dein Sponsoring als Betriebsausgabe geltend machen willst. Diese kannst du wiederum in Form der Vorsteuer verrechnen. Sollte der gesponserte Verein allerdings unter die Kleinunternehmer-Regelung fallen, ist dies nicht notwendig.

Achtung: Falls private Motive für die Ausgaben ersichtlich sind oder die Ausgaben in keinem angemessenen Verhältnis zu den vertraglich geregelten Werbemaßnahmen stehen, könnte das Finanzamt die Leistung als Sponsoring aberkennen und sie als nicht abzugsfähige private Ausgaben einstufen. Im Zweifelsfall stehst du als Sponsor in der Beweispflicht. 

„Ob dein Sponsoring wirklich als Betriebsausgabe durchgeht, entscheidet sich oft an Details – spreche am besten vorab kurz mit dem Finanzamt darüber.“

Robert Jödicke - Steuerexperte und Autor

Robert Jödicke

Beispielrechnung: Sponsoring und Umsatzsteuer

Du bist selbstständig und schließt einen Sponsoringvertrag mit einem lokalen Sportverein ab. Der Verein wird auf seiner Website einen aktiven Link zu deiner Unternehmenswebsite setzen und dein Logo prominent darstellen. Die Kosten belaufen sich auf 5.000 € Netto. 

Der Verein muss dir eine ordnungsgemäße Rechnung mit 19% Umsatzsteuer ausstellen:

  • 5.000 € Sponsoringbetrag
  • 950 €    Umsatzsteuer
  • 5.950 € Rechnungsbetrag (Brutto)

Du bezahlst also 5.000 € für die Promotion, die du als Betriebsausgaben absetzen kannst und 950 € Umsatzsteuer, die du dir vom Finanzamt über die Vorsteuer wieder zurückholen kannst. 

Falls du mehr über den Vorsteuerabzug erfahren möchtest, kannst du dir unseren Beitrag über die Umsatzsteuervoranmeldung anschauen.

Sponsoring steuerlich absetzen und als Werbekosten verbuchen

Nach Abschluss eines Sponsoring-Vertrags und dem Austausch der gegenseitig zugesagten Leistungen stellt sich am Ende des Steuerjahres die Frage, wie genau du deine Sponsoring-Ausgaben verbuchen sollst. Als Selbstständige:r fallen Ausgaben fürs Sponsoring unter deine Betriebsausgaben. 

Den Nettobetrag der Sponsoring-Ausgaben, also den Betrag abzüglich geleisteter Umsatzsteuer, ziehst du dabei in voller Höhe von deinem Betriebsgewinn ab. Geleistete Umsatzsteuer-Beiträge verrechnest du wie alle andere Umsatzsteuer-Ausgaben mit deiner Vorsteuer. Anzugeben ist diese Rechnung in der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR), die du zusammen mit deiner Steuererklärung beim Finanzamt abgeben musst. 

In der EÜR stellst du deine Einnahmen deinen Ausgaben gegenüber. Die Kosten für das Sponsoring stehen also auf der Betriebsausgaben-Seite und reduzieren dein zu versteuerndes Einkommen, womit sich deine Steuerlast automatisch senkt. Mehr zum Thema Steuererklärung für Selbstständige erfährst du hier.

FAQ

Was ist der Unterschied von Sponsoring, Spenden und Werbung?

Werbungen zielen meist auf den direkten Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen ab. Spenden sind private Zuwendungen, welche von Unternehmen an Organisationen oder Vereine gegeben werden, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Beim Sponsoring wird auch Geld an eine Organisation oder einen Verein “gespendet” allerdings erhält das Unternehmen dafür eine Gegenleistung – Meist eine öffentliche Zuschaustellung der Kollaboration. 

Was sind Beispiele von Sponsoring?

Häufig werden Projekte, Vereine oder Organisationen gesponsort die eine kulturelle, soziale, wissenschaftliche, politische oder umweltschützende Rolle spielen. Darunter fallen Sportvereine, Museen, Festivals, Krankenhäuser, Forschungseinrichtungen oder Umweltprojekte. Beim Sportsponsoring würde beispielsweise das Logo auf die Trikots gedruckt werden und das Unternehmen in der Bandenwerbung vorkommen. Beim Festival könnte das Logo auf die Tickets gedruckt werden und die Produkte vermehrt auf dem Gelände verkauft oder verschenkt werden. 

Was wird als Sponsoring anerkannt?

Da Sponsoring als Betriebsausgabe zählt, muss eine Gegenleistung des Sponsoringnehmers erkennbar sein und die Aufwendung und Gegenleistung müssen in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Wenn dein Unternehmen sehr viel Geld investiert, könnte es als privates Interesse gewertet werden. Wenn dein Unternehmen viel Geld investiert, aber dafür kaum Erwähnung findet, könnte es als Spende eingestuft werden. 

Was sind Vorteile vom Sponsoring?

  • Gute Erreichbarkeit der Zielgruppe
  • Verbesserung des Images
  • Erhöhung der Reichweite
  • Umgehung von Kommunikationsbarrieren
  • Steuerlich absetzbar

Wie wird Sponsoring steuerlich behandelt? 

Solange deine Aufwendungen als Sponsoring gewertet werden, kannst du diese als Selbstständige:r ohne Höchstgrenze steuerlich als Betriebsausgaben absetzen.

Was sollte im Sponsoringvertrag festgehalten werden?

Es gibt keine rechtlichen Vorgaben für den Inhalt eines Sponsoringvertrags. Es sollten jedoch folgende Dinge möglichst detailliert abgeklärt werden:

  • Die Vertragsparteien
  • Laufzeit
  • Exklusivität (Ausschluss von der eigenen Konkurrenz als zusätzliche Sponsoren)
  • Kündigungsbedingungen
  • Leistungen vom Sponsor und Gegenleistung des Empfängers

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Autor - Tino Keller

Tino Keller ist der Mitbegründer von Accountable und möchte damit Steuern und Finanzen für Selbstständige revolutionieren.

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