Die Arbeitswelt hat sich verändert – und das gilt auch für Freelancer:innen. Früher zählte vor allem eins: Dein Fachwissen. Wer in seinem Bereich Profi war, hatte gute Chancen, sich durchzusetzen. Heute sieht das anders aus. Empathie, Kommunikation und Flexibilität sind nicht mehr nur nette Extras, sondern Faktoren, die darüber bestimmen können, ob du gebucht wirst oder nicht.
Das bringt uns zu einer spannenden Frage: Sind Soft Skills mittlerweile wichtiger als fachliche Qualifikationen? Oder bleibt dein Know-how der Schlüssel zum Erfolg? Im Folgenden werfen wir einen Blick auf beide Thesen.
Die Zeiten, in denen es gereicht hat, einfach nur ein:e Spezialist:in auf deinem Gebiet zu sein, sind vorbei. Heutzutage suchen Unternehmen nicht mehr nach Jobtiteln, sondern nach Menschen mit ganz bestimmten Fähigkeiten – und dabei rücken auch Soft Skills immer stärker in den Fokus. Warum? Weil sie den Unterschied zwischen „gut“ und „exzellent“ ausmachen können.
Erfolgreiche Projekte entstehen nicht nur aus technischem Know-how, sondern vor allem durch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Kund:innen. Soft Skills wie Empathie, aktives Zuhören und Kommunikationsstärke helfen dir, genau herauszufinden, was deine Kund:innen wirklich wollen – selbst wenn sie es vielleicht nicht klar ausdrücken können.
Beispiel: Ein UX-Designer, der sich in die Perspektive der Nutzer hineinversetzen kann und dabei seine Expertise in Usability-Testing einsetzt, liefert nicht nur funktionale, sondern auch emotional ansprechende Ergebnisse. Das beeindruckt Kund:innen und sorgt für langfristige Zusammenarbeit.
Als Freelancer:in bist du dein:e eigene:r Chef:in. Das klingt cool, oder? Aber es bringt auch Verantwortung mit sich: Du musst Deadlines einhalten, mehrere Projekte parallel managen und dabei noch genug Zeit für dich selbst finden. Soft Skills wie Zeitmanagement und Organisation sind deshalb unerlässlich.
Was das bedeutet? Es reicht nicht, nur diszipliniert zu sein. Es geht auch darum, gezielt Tools oder Methoden wie Kanban oder Agile einzusetzen, um deine Arbeit effizient zu gestalten. Kund:innen lieben Freelancer:innen, die strukturiert und zuverlässig arbeiten – das minimiert Stress auf beiden Seiten.
Die Anforderungen in der Arbeitswelt ändern sich rasant. Freelancer:innen, die nicht nur flexibel sind, sondern auch bereit ist, neue Fähigkeiten zu lernen und sich weiterzuentwickeln, haben einen klaren Vorteil.
Beispiel: Eine Grafikdesignerin, die merkt, dass immer mehr Kund:innen nach Animationen fragen, eignet sich gezielt Skills in Motion Design an. Dadurch erweitert sie ihr Angebot und wird für eine breitere Zielgruppe interessant. Unternehmen schätzen genau diese Kombination aus Anpassungsfähigkeit und spezifischem Know-how.
Unternehmen suchen keine austauschbaren Dienstleister – sie suchen Menschen mit Charakter und klaren Alleinstellungsmerkmalen. Hier kommen deine Soft Skills ins Spiel: Mit Selbstbewusstsein und einer gezielten Präsentation deiner Stärken kannst du dich von der Masse abheben.
Ein klar strukturiertes Portfolio, das deine wichtigsten Projekte und spezifischen Fähigkeiten auf den Punkt bringt, ist hier Gold wert. Ein Beispiel: Ein Social-Media-Manager, der nicht nur seine Kreativität mitbringt, sondern auch ein tiefes Verständnis für Plattform-Algorithmen und Performance-Tracking zeigt, überzeugt durch Vielseitigkeit und Kompetenz.
Kreatives Denken und Problemlösungskompetenz gehören zu den wichtigsten Soft Skills, die ein Freelancer haben kann. Warum? Kunden kommen oft mit diffusen Vorstellungen oder kniffligen Problemen – und erwarten von dir Lösungen, die sie selbst nicht sehen.
Ein Beispiel: Eine Webentwicklerin wird beauftragt, eine E-Commerce-Website zu optimieren, die bisher kaum Conversions bringt. Anstatt nur ein paar technische Updates vorzunehmen, analysiert sie die Nutzererfahrung, schlägt gezielte Änderungen im Design vor und steigert die Conversion-Rate signifikant.
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Soft Skills sind wichtig, keine Frage. Aber die Wahrheit ist: Ohne fachliches Know-how wirst du langfristig nicht erfolgreich sein. Warum? Weil Unternehmen in erster Linie Experten suchen, die ihre Probleme lösen können – und das erfordert tiefgehende Kenntnisse in deinem Bereich.
Am Ende des Tages zählt das Ergebnis. Egal, wie sympathisch oder kommunikativ du bist – wenn du die fachlichen Anforderungen nicht erfüllen kannst, wirst du keinen Auftrag bekommen. Kund:innen erwarten von dir, dass du in deinem Fachgebiet glänzt und Ergebnisse lieferst, die sie selbst nicht erreichen können.
Unternehmen suchen keine Allrounder, die von allem ein bisschen verstehen, sondern Expert:innen, die in ihrem Fachgebiet herausragend sind. Dein Wissen muss nicht nur tief, sondern auch spezifisch sein. Das bedeutet, dass du dich in deinem Bereich spezialisieren oder eine besondere Nische finden solltest, um auf dem Markt herauszustechen.
Ein gutes Beispiel ist ein selbstständiger Fotograf, der sich auf Food-Fotografie spezialisiert hat. Er wird viel eher für ein Projekt gebucht als jemand, der einfach nur „Fotografie“ anbietet. Dein Fachwissen in einem klar definierten Bereich macht dich unverzichtbar.
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Wenn du als Freelancer:in wahrgenommen werden möchtest, der bzw. die wirklich Ahnung vom Job hat, brauchst du mehr als nur nette Worte – du brauchst greifbare Beweise. Zertifikate, Referenzen und ein beeindruckendes Portfolio sind die Grundlage, um das Vertrauen deiner Kunden zu gewinnen.
Beispiel: Eine Social-Media-Managerin, die nachweislich erfolgreiche Kampagnen umgesetzt hat, wird immer vor jemandem bevorzugt, der nur behauptet, „gute Ideen“ zu haben. Vertrauen basiert auf Expertise – und die lässt sich nur durch nachweisbare Ergebnisse zeigen.
Kreativität ist großartig – aber sie braucht eine Basis. Die besten Lösungen entstehen aus einer Kombination von innovativem Denken und fundiertem Fachwissen. Wenn du die Grundlagen nicht beherrschst, kannst du keine effektiven oder praktikablen Lösungen entwickeln.
Stell dir vor, eine Architektin wird beauftragt, ein nachhaltiges Gebäude zu entwerfen. Kreativität allein reicht hier nicht aus – sie muss auch ein tiefes Verständnis von Statik, Materialien und Bauvorschriften mitbringen, um eine umsetzbare Lösung zu liefern. Ohne dieses Wissen wird ihre Kreativität ins Leere laufen.
Die Anforderungen in der Arbeitswelt ändern sich ständig, und neue Trends und Technologien tauchen immer schneller auf. Um als Freelancer:in konkurrenzfähig zu bleiben, musst du dich fachlich weiterentwickeln und auf dem neuesten Stand bleiben. Soft Skills helfen dir dabei, dich anzupassen – aber ohne fachliches Know-how wirst du den Anschluss verlieren.
Ein Beispiel ist der Bereich künstliche Intelligenz: Ein Texter, der sich nicht mit KI-gestützten Tools wie ChatGPT oder Jasper auskennt, wird schnell ins Hintertreffen geraten, während andere mit neuen Technologien erfolgreich bleiben. Fachwissen ist der Schlüssel, um langfristig relevant zu bleiben.
Soft Skills oder Fachwissen – was ist nun wichtiger für Freelancer:innen? Die Antwort ist: beides. Deine fachlichen Qualifikationen sind das Fundament, auf dem dein Erfolg aufbaut. Ohne dieses Know-how kannst du nicht die Lösungen bieten, die deine Kunden suchen.
Aber: In der heutigen Arbeitswelt reicht das Fachwissen allein (oft) nicht mehr aus. Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Flexibilität und Selbstorganisation helfen dir, dieses Know-how effektiv einzusetzen. Besonders die Fähigkeit, spezifische Fähigkeiten gezielt zu präsentieren und auf die Bedürfnisse von Kund:innen einzugehen, kann dir den entscheidenden Vorteil verschaffen.
Letztendlich kommt es auf die Balance an: Fachliches Know-how gibt dir die Sicherheit und die Grundlage, während Soft Skills dafür sorgen, dass du dich an die Anforderungen eines dynamischen Marktes anpassen kannst. Erst wenn du beides meisterst, kannst du heutzutage erfolgreich sein.
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Kostenlos herunterladenAutor - Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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