Stell dir vor: dein eigener Webshop oder ein E-Commerce-Business, in dem du die Freiheit hast, dein:e eigene:r Chef:in zu sein, Produkte an ein weltweites Publikum zu verkaufen und eine Marke aufzubauen, die ganz dir gehört.
Einen Shopify-Shop als Selbstständige:r zu eröffnen, bietet unglaubliche Möglichkeiten, bringt aber auch Pflichten wie die Bezahlung von Steuern und bestimmte administrative Aufgaben mit sich.
Unser Ratgeber bietet dir einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die du bei deinem Shopify-Shop beachten musst.
Shopify ist eine E-Commerce-Plattform, die 2006 von Tobias Lütke, Daniel Weinand und Scott Lake in Ottawa, Kanada, gegründet wurde. Ursprünglich als Software für den eigenen Online-Snowboard-Shop der Gründer entwickelt, hat sich Shopify zu einer globalen Lösung entwickelt, die darauf abzielt, den Online-Verkauf für jedermann zugänglich zu machen.
Die Hauptfunktionen von Shopify umfassen die Einrichtung eines Online-Shops, die Implementierung eines sicheren und komfortablen Zahlungssystems, die Optimierung der Online-Sichtbarkeit durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) und das Erstellen einer benutzerfreundlichen Webseite.
Ein wesentlicher Vorteil von Shopify ist das ansprechende und funktionale Design der Webseiten, die sowohl auf Mobilgeräten als auch auf Desktop-Computern optimal dargestellt werden.
Neben dem Online-Handel unterstützt Shopify auch den POS (Point of Sale) von Ladengeschäften. Die Plattform ermöglicht es, sämtliche Transaktionen zentral zu erfassen und zu verwalten. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Produktsortiment wächst und die Bestandsführung komplexer wird.
Für die Erweiterung deines Online-Shops bietet Shopify Zugang zu einer wachsenden Gemeinschaft von Entwickler:innen, die kontinuierlich innovative Apps bereitstellen. Diese Apps können unter anderem zur Optimierung von Social Media Marketing und zur Sammlung von Kundenbewertungen genutzt werden.
Shopify bietet selbstständigen Unternehmer:innen viele spannende, neue Möglichkeiten. Während der Einzelhandel auf einen Ort begrenzt ist, erlaubt ein Online-Shop eine relativ einfache Marktexpansion.
Dies kann zum Beispiel dein lokales Unternehmen auf nationaler oder internationaler Ebene bekannt machen, besonders wenn du dich auf Nischenmärkte spezialisierst oder einzigartige Produkte anbietest. Shopify ermöglicht es insbesondere Kleinunternehmer:innen, ihre Produkte einem breiteren Publikum anzubieten, ohne auf ein Ladengeschäft angewiesen zu sein.
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Das Eröffnen eines eigenen Shopify-Shops als Selbstständige:r ist heutzutage leichter denn je. Dennoch ist dies ein ernsthaftes Unterfangen, das mit verschiedenen Verpflichtungen einhergeht. Folgende Aspekte solltest du berücksichtigen:
Betrachte deine E-Commerce-Aktivitäten nicht nur als Nebenerwerb oder Ergänzung zu deinem Haupteinkommen. In Deutschland ist jede:r Unternehmer:in verpflichtet, sämtliche Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit zu versteuern. Dies gilt unabhängig von der Höhe der Einnahmen. Sobald du also regelmäßig Einnahmen erzielst, selbst wenn diese gering sind, müssen diese im Rahmen der Steuererklärung angegeben werden.
Die steuerliche Erfassung beginnt mit der Anmeldung deines Gewerbes beim zuständigen Gewerbeamt. Nach der Anmeldung wirst du vom Finanzamt aufgefordert, einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung auszufüllen. Auf Basis der hier gemachten Angaben, wie etwa die erwarteten Einnahmen und Ausgaben, wird das Finanzamt entscheiden, welche Steuern erhoben werden. Zu den relevanten Steuern gehören:
💡Tipp von Accountable: Als Gewerbetreibender kannst du Betriebsausgaben, wie die Kosten für die Erstellung und Pflege des Shopify-Shops, steuerlich absetzen.
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Shopify bietet verschiedene Preismodelle an, die sich in den angebotenen Funktionen unterscheiden. Wähle den Plan, der am besten zu deinen Geschäftsanforderungen passt. Anfänger:innen können oft mit dem Basis-Plan beginnen und später upgraden.
Ein ansprechendes Design ist entscheidend für den Erfolg deines Shops. Wähle ein passendes Template und passe es an deine Marke an. Achte darauf, dass das Design benutzerfreundlich und mobiloptimiert ist.
Hochwertige Produktbilder und detaillierte Beschreibungen sind entscheidend, um das Vertrauen der Kund:innen zu gewinnen und Verkäufe zu fördern. Investiere in gute Fotografie und achte darauf, dass die Beschreibungen klar und informativ sind.
Als Online-Händler:in musst du die Vorschriften des Fernabsatzrechts einhalten. Deine Kunden haben das Recht auf klare Informationen über dein Geschäft, einschließlich Firmenname, Handelsregisternummer, Geschäftsadresse (keine Postfachadresse), Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Auch Produktdetails wie Preis, Mehrwertsteuer und Versandkosten müssen klar kommuniziert werden.
Biete in deinem Online-Shop sichere Zahlungsmethoden wie PayPal, Rechnung, Vorkasse, Lastschrift, Kreditkarte, Goolge Pay oder Apple Pay an, um das Vertrauen deiner Kund:innen zu gewinnen. Informiere sie über die verschiedenen verfügbaren Zahlungsoptionen und gewährleiste den Schutz ihrer persönlichen und finanziellen Daten.
Stelle sicher, dass du deine Lieferoptionen, Versandkosten und Rückgabebedingungen klar kommunizierst, bevor ein Kauf abgeschlossen wird. Informiere deine Kund:innen über die voraussichtlichen Lieferzeiten und alle anfallenden Zusatzkosten. Definiere klare Versandrichtlinien und wähle zuverlässige Versanddienstleister. Überlege dir auch, ob du kostenlosen Versand oder Rabatte bei größeren Bestellungen anbieten möchtest.
Guter Kundenservice ist entscheidend für den Erfolg deines Shops. Richte daher ein System für Kundenanfragen ein und reagiere schnell auf Fragen und Probleme. Shopify bietet Integrationen mit verschiedenen Kundenservice-Tools.
Die Gesetzgebung im Bereich E-Commerce unterliegt ständigen Änderungen. Es ist daher unerlässlich, dass du dich kontinuierlich über rechtliche Neuerungen informierst, um deinen Shop entsprechend anzupassen und rechtliche Risiken zu minimieren.
💡Tipp von Accountable: Dropshipping gehört zu den beliebtesten Geschäftsmodellen von Online-Shops, die über Shopify laufen. Unser Ratgeber erklärt, was es mit dem Modell Dropshipping auf sich hat.
Als Betreiber:in eines Shopify-Online-Shops ist es wichtig, dass du den Überblick über deine Verwaltung behältst. Folgende Aspekte sind hierbei entscheidend:
Alle ein- und ausgehenden Rechnungen müssen gemäß den gesetzlichen Vorschriften in Deutschland zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Achte darauf, dass deine Buchführung ordnungsgemäß ist, denn bei einer Prüfung durch das Finanzamt musst du deine Unterlagen lückenlos und präzise vorlegen können.
Konzentriere dich auf die korrekte Erstellung von Rechnungen. Jede Rechnung muss eine eindeutige Rechnungsnummer sowie alle erforderlichen Angaben, wie die Anschrift von Käufer und Verkäufer, die Steuernummer und eine detaillierte Leistungsbeschreibung, enthalten. Im Falle einer Rückgabe musst du die Zahlung gutschreiben und eine entsprechende Gutschrift erstellen.
Als Unternehmer:in bist du verpflichtet, regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen abzugeben. Dies erfolgt in der Regel monatlich oder vierteljährlich, abhängig von der Höhe deines Umsatzes. Zudem musst du einmal jährlich eine Umsatzsteuerjahreserklärung sowie eine Einkommensteuererklärung abgeben. Wenn du eine Kapitalgesellschaft betreibst, kommen noch die jährliche Bilanz und die Körperschaftssteuererklärung hinzu.
Bei internationalen Verkäufen innerhalb der EU wird die Umsatzsteuererklärung durch das OSS-Verfahren vereinfacht. Du musst die Umsatzsteuer t für Verkäufe an Endkund:innen in anderen EU-Ländern nicht in jedem einzelnen Land abführen, sondern kannst dies zentral über das OSS-Portal erledigen. Meldung und Zahlung erfolgen vierteljährlich.
Vermeide möglichst alle manuellen Prozesse, indem du deine Einkaufsverwaltung digitalisierst. Nutze Softwarelösungen, um Rechnungen zu scannen und zu erfassen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehlerquellen. Automatisierte Buchhaltungssysteme können dir helfen, den Verwaltungsaufwand erheblich zu reduzieren.
Umsatzsteuer, Einkommensteuer und der ganze Papierkram – wir wissen, dass das nicht das spannendste Thema ist, wenn du deinen eigenen Shopify-Shop startest. Aber es ist wichtig, dass du es richtig machst. Als Verkäufer musst du möglicherweise Steuern auf deine Verkäufe erheben und diese dann an das Finanzamt melden und abführen.
Shopify kann so eingestellt werden, dass es die gängigsten Verkaufssteuern automatisch berechnet. Und hast du es mit komplexeren Steuergesetzen und -situationen zu tun, kannst du spezifische Steuerregelungen einrichten, so dass alles korrekt abläuft.
Shopify verwendet Standard-Umsatzsteuersätze, die regelmäßig aktualisiert werden. Wenn du diese Sätze verwendest, stelle sicher, dass sie aktuell und für deine spezielle Situation korrekt sind. Andernfalls kannst du sie jederzeit manuell anpassen.
Wichtig zu beachten ist: Shopify gibt keine Umsatzsteuererklärung ab und führt auch keine Umsatzsteuer für dich ab. Je nach Standort musst du dein Unternehmen beim zuständigen Finanzamt anmelden, um die Umsatzsteuer ordnungsgemäß abzuführen. Die von Shopify bereitgestellten Berechnungen und Berichte unterstützen dich jedoch dabei, deine Steuern korrekt zu deklarieren und zu zahlen.
Das Steuerrecht kann kompliziert sein. Daher ist es ratsam, eine:n Steuerberater:in hinzuziehen, um sicherzustellen, dass du die richtigen Umsatzsteuersätze anwendest und alles korrekt erfasst wird.
Digitale Produkte wie E-Books, Software und Online-Kurse sind ein wachsender Markt in der heutigen digitalen Gesellschaft. Sie bieten Verbraucher:innen einen direkten und bequemen Zugang zu Inhalten, oft mit nur wenigen Klicks. Für Verkäufer:innen wie dich sind sie attraktiv, weil sie eine globale Reichweite haben.
Es ist äußerst wichtig, dass du die Umsatzsteuerbestimmungen für digitale Waren in deinem Land kennst, denn sie können variieren. In der EU, inklusive Deutschland, gilt seit 2015 die Regelung, dass die Umsatzsteuer auf digitale Produkte im Land des Kunden erhoben wird, nicht im Land des Verkäufers. Daher musst du sicherstellen, dass du die korrekten Umsatzsteuersätze für jedes Land, in das du verkaufst, anwendest.
Die Kenntnis der Regeln und die korrekte Anwendung der Umsatzsteuer sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass du die gesetzlichen Anforderungen erfüllst und unangenehme Überraschungen beim Betrieb deines Online-Geschäfts vermeidest.
Mit Accountable wird das Hochladen deiner Rechnungen und Ausgaben zum Kinderspiel, und deine Steuererklärungen sind immer zu 100 % korrekt. Du behältst jederzeit den Überblick über deine Einnahmen und erhältst rechtzeitig Erinnerungen an alle wichtigen Fristen.
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Kostenlos herunterladenAutor - Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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