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Liquiditätsplanung für Selbstständige: So sicherst du deine Zahlungsfähigkeit

Geschrieben von: Tino Keller

Aktualisiert am: Februar 13, 2025

Lesezeit: 3 Minuten

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Eine solide Liquiditätsplanung ist für Selbstständige unverzichtbar. Ohne ausreichend flüssige Mittel kann es trotz guter Auftragslage schnell kritisch werden. In diesem Ratgeber erfährst du, was Liquiditätsplanung bedeutet, wie du einen Liquiditätsplan erstellst und wie du deine Liquidität nachhaltig sichern kannst.

Was ist eine Liquiditätsplanung?

Der Begriff „Liquidität“ beschreibt die Fähigkeit, alle fälligen Zahlungen eines Unternehmens pünktlich zu leisten. Ein Unternehmen oder eine selbstständige Person ist liquide, wenn alle anstehenden Rechnungen ohne Schwierigkeiten bezahlt werden können. Die Liquiditätsplanung hilft dir, deine zukünftige Zahlungsfähigkeit im Blick zu behalten. Er stellt Einnahmen und Ausgaben für einen bestimmten Zeitraum gegenüber und ermöglicht es dir, frühzeitig finanzielle Engpässe zu erkennen und gegenzusteuern.

💡Liquidität bedeutet nicht nur genug Geld zu haben, sondern auch zur richtigen Zeit über die Mittel zu verfügen.

Was gehört in den Liquiditätsplan?

Damit ein Liquiditätsplan funktioniert, müssen sämtliche erwarteten Zahlungseingänge und -ausgänge erfasst werden:

  • Zahlungseingänge: Zu den erwarteten Einnahmen gehören Umsatzerlöse, aber auch Zuschüsse, Kredite oder Kapitalerhöhungen.
  • Zahlungsausgänge: Dazu zählen:
    • Investitionen (z. B. Maschinen, Fahrzeuge)
    • Direkte Kosten (z. B. Material- oder Wareneinkauf)
    • Personalkosten (inkl. Sozialabgaben und Lohnsteuer)
    • Betriebsausgaben (Miete, Versicherungen, Verwaltungskosten)
    • Kredittilgungen und Zinsen
    • Steuern (z. B. Umsatzsteuer)
    • Privatentnahmen (bei Einzelunternehmen oder Freiberufler:innen)

Zum Schluss werden die Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, um eine Übersicht der zu erwartenden Liquidität zu erhalten. Dabei gilt es, besonders auf Zeitpunkte zu achten, an denen Engpässe drohen könnten.

➡️ Wichtig: Abschreibungen werden bei der Liquiditätsplanung nicht berücksichtigt, da sie nicht zahlungswirksam sind.

Ziel der Liquiditätsplanung

Das Ziel der Liquiditätsplanung ist die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Gerade für Selbstständige und junge Unternehmen kann ein ungeplanter Engpass existenzbedrohend sein. Versäumte Zahlungen können nicht nur zu Mahngebühren führen, sondern auch das Vertrauen von Lieferanten und Geschäftspartner:innen erschüttern.

Ein gut strukturierter Liquiditätsplan ist daher nicht nur für die interne Kontrolle wichtig, sondern wird auch von Banken und Investor:innen als Entscheidungsgrundlage für Kredite herangezogen.

➡️Cashflow berechnen: So behältst du den finanziellen Überblick

➡️Liquiditätsmanagement: Wie erziele ich eine stabile Cashflow-Planung?

Liquiditätsplanung: Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Frühzeitige Identifikation von Engpässen: Der Liquiditätsplan zeigt auf, wann es zu finanziellen Engpässen kommen könnte, sodass frühzeitig gegengesteuert werden kann.
  • Verbesserte Planungssicherheit: Eine sorgfältige Liquiditätsplanung verbessert die Planungssicherheit und damit die finanzielle Stabilität.
  • Grundlage für Investitionen: Mit einem klaren Überblick über die finanzielle Situation können Investitionen besser geplant und Risiken minimiert werden.

Nachteile:

  • Aufwand: Eine detaillierte Liquiditätsplanung erfordert Zeit und Mühe, insbesondere wenn die Geschäftsentwicklung schwer abschätzbar ist.
  • Unsicherheiten: Liquiditätspläne basieren immer auf Annahmen, die nicht zu 100 % eintreffen müssen. Unvorhergesehene Ereignisse können die Planung beeinflussen.

Tools zur Erstellung eines Liquiditätsplans

Die Liquiditätsplanung lässt sich ganz einfach mit Excel oder speziellen Buchhaltungsprogrammen durchführen. Excel bietet die nötige Flexibilität, um individuelle Anpassungen vorzunehmen, wohingegen Buchhaltungssoftware meist bereits vordefinierte Templates und Automatisierungen bietet.

Eine Vorlage für den Liquiditätsplan sollte mindestens folgende Spalten enthalten:

  • Monat: Zeitraum, in dem Einnahmen und Ausgaben anfallen
  • Einnahmen: Alle erwarteten Zahlungseingänge
  • Ausgaben: Alle geplanten Ausgaben wie Mieten, Kredite oder Steuern
  • Saldo: Differenz aus Einnahmen und Ausgaben für den jeweiligen Monat

💡 Tipp: Nutze Accountable, um deine Liquidität im Blick zu behalten. Mit der kostenlosen App oder der Web-Version erfasst du Einnahmen und Ausgaben automatisch und weißt jederzeit, wie viel du für Steuern zurücklegen musst. So hast du deine Buchhaltung von Anfang an im Griff. Jetzt testen!

Liquiditätsplanung: Liquiditätsengpässe vermeiden und Liquidität verbessern

Um deine Liquidität langfristig zu sichern, gibt es einige bewährte Tipps, die du beachten solltest:

  1. Behalte deine Zahlen fest im Blick
    Sorge dafür, dass deine Liquiditätsplanung stets auf dem neuesten Stand ist. Setze feste Termine, an denen du deine Zahlungsströme überprüfst. Regelmäßige Kontrolle hilft dir, finanzielle Engpässe frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.
  2. Plane die Steuerzahlungen ein
    Steuerzahlungen sind häufig Ursache für Liquiditätsengpässe, insbesondere wenn sie unerwartet hoch ausfallen. Lege daher regelmäßig Geld zur Seite, um die Steuer pünktlich zahlen zu können. Ein praktischer Ansatz ist es, einen festen Anteil jeder Einnahme für die Steuerzahlungen zurückzulegen.
  3. Mahne konsequent und biete Anreize zur schnellen Zahlung
    Ein effizientes Mahnwesen hilft dabei, Zahlungsausfälle zu vermeiden. Erstelle klare Zahlungsziele und kommuniziere sie deutlich an deine Kund:innen. Skonto-Angebote, also Rabatte bei schneller Zahlung, können deine Zahlungseingänge beschleunigen und die Liquidität verbessern.
  4. Halte deine Investitionen klein
    Große Investitionen können die Liquidität schnell belasten. Prüfe, ob es möglich ist, Maschinen oder Fahrzeuge zu leasen, statt sie direkt zu kaufen. Dadurch bleibt dein Kapital im Unternehmen und du kannst flexibler auf finanzielle Engpässe reagieren. Auch bei Wareneinkäufen ist es sinnvoll, genau zu überlegen, wie viel du wirklich benötigst.
  5. Nutze Factoring
    Factoring kann eine gute Möglichkeit sein, um die Liquidität zu erhöhen. Dabei verkaufst du offene Rechnungen an einen Dienstleister und erhältst im Gegenzug eine direkte Zahlung. Das verschafft dir finanziellen Spielraum, ohne dass du auf die Zahlungsziele deiner Kund:innen warten musst. Der Factoring-Dienstleister übernimmt auch das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls, was dir zusätzliche Sicherheit bietet.
  6. Verhandle längere Zahlungsziele mit Lieferant:innen
    Um deine Liquidität zu verbessern, kann es auch hilfreich sein, mit deinen Lieferant:innen längere Zahlungsziele zu verhandeln. Das gibt dir mehr Zeit, um Einnahmen zu erzielen, bevor du selbst Zahlungen leisten musst.

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Autor - Tino Keller

Tino Keller ist der Mitbegründer von Accountable und möchte damit Steuern und Finanzen für Selbstständige revolutionieren.

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