Kostenlos testen

Als DJ selbstständig arbeiten: So geht’s

Geschrieben von: Tino Keller

Aktualisiert am: Februar 13, 2025

Lesezeit: 4 Minuten

Logo RB

Menschen mit Musik zum Tanzen zu bringen und die Atmosphäre auf Events zu prägen, fasziniert dich? Als DJ kannst du diese Faszination zum Beruf machen.

Erfahre hier, wie du dich als DJ selbstständig machen kannst und für wen sich die Tätigkeit lohnt. Ob DJ als Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r – wir beleuchten alle relevanten Aspekte, von der Gründung bis zu steuerlichen Pflichten.

Wie werde ich als DJ selbstständig?

Viele DJs beginnen als Hobby-Musiker:innen und entwickeln ihre Fähigkeiten durch Üben und Experimentieren. Es gibt jedoch auch professionelle DJ-Schulen und Workshops, die technische Fertigkeiten, Musiktheorie und das Mixen von Tracks vermitteln. Das Aufbauen eines eigenen Musikstils und das Sammeln von praktischer Erfahrung sind entscheidend, um sich in der Szene einen Namen zu machen. Darüber hinaus benötigst du:

  • Einsatz und Ausdauer
  • Musikalische Leidenschaft und Geschmack
  • Musikalische Grundkenntnisse
  • Technisches Equipment 
  • Software und Musikbibliothek

Berufsmöglichkeiten als DJ

Als DJ hast du vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Von Clubs und Bars über Hochzeiten und private Partys bis hin zu Festivals und Corporate Events gibt es eine breite Palette an Auftrittsorten. Du kannst als Resident-DJs in Clubs auftreten, bei Festivals die Bühne rocken oder als Event-DJ auf privaten Feiern für die passende Stimmung sorgen.

Als DJ selbstständig machen: Konzept und Businessplan

Bevor du den ersten Track auflegst, sind einige rechtliche und geschäftliche Überlegungen anzustellen. Entwickle ein Geschäftskonzept, das deine Vision, Zielgruppe, Marketingstrategie und Finanzplanung umfasst. Definiere, wie du dich von anderen DJs abheben wirst, welche Art von Veranstaltungen du anstrebst und wie du deine Dienstleistungen vermarkten wirst. Das alles hältst du am besten in einem Businessplan fest.

Lege fest, wie viel Startkapital du benötigst und wann du planst, erste Gewinne zu erzielen. Wenn du dich als DJ selbstständig machst, stehen zunächst Investitionen in DJ-Equipment an. Dazu gehören Plattenspieler (Turntables) oder DJ-Controller, ein Mixer, Kopfhörer und Lautsprecher. Die Kosten können je nach Anspruch und Umfang der geplanten Veranstaltungen variieren.

Berücksichtige außerdem, welche Kosten laufenden auf dich zukommen. Dazu gehören beispielsweise Steuern, Versicherungskosten und mögliche Zahlungen an die GEMA. Ausschlaggebend für die Finanzplanung ist auch, ob du hauptberuflich oder nebenberuflich selbstständig als DJ arbeiten möchtest.

Rechtsform wählen als DJ: Freiberufler oder Gewerbe?

DJs können als Künstler:innen gelten, was eine Einordnung als Freiberufler:in ermöglicht. Hierbei stehen künstlerische Tätigkeiten wie das Mixen im Vordergrund. Alternativ kann die DJ-Tätigkeit auch als gewerblich eingestuft werden, insbesondere wenn Veranstaltungen umfassend geplant und organisiert werden.

Eine gewerbliche Tätigkeit als DJ liegt rechtlich dann vor, wenn du auf öffentlichen Veranstaltungen arbeitest, Gagen erhältst und/oder die Tätigkeit regelmäßig ausübst. Generell gilt eine Tätigkeit als gewerblich, wenn sie dauerhaft ausgeübt werden soll und Gewinne beabsichtigt.

Die Anmeldung eines Gewerbes ist nur dann erforderlich, wenn die Tätigkeit gewerblich ausgeübt wird. Dazu beantragst du einen Gewerbeschein beim zuständigen Gewerbeamt. Denkbar ist als Rechtsform schließlich ein Einzelunternehmen. Wenn du gemeinsam mit anderen DJs oder Partner:innen arbeitest, könnte eine GbR eine Option sein. 

💡Tipp von Accountable: Ob der Beruf des DJs als selbstständige Tätigkeit oder als Gewerbebetrieb gilt, hängt von der Beurteilung des Finanzamts ab. Nicht sicher, ob du als DJ Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r bist? Mach den Test!

Marketing

Ein erfolgreiches DJ-Business erfordert ein starkes Netzwerk und gezieltes Marketing. Das Knüpfen von Kontakten in der Eventbranche, das Aufbauen einer eigenen Website und die Präsenz in sozialen Medien sind hilfreiche Maßnahmen, um potenzielle Kund:innen zu erreichen. Gerade zu Beginn ist eine erfolgreiche Eigenvermarktung erfolgsweisend.

Diese Steuern zahlst du als DJ

Ob DJ als Freiberufler:in oder Gewerbetreibende:r, in beiden Fällen bist du steuerpflichtig. Wir erklären, welche Steuern anfallen können.

Umsatzsteuer

Arbeitest du als DJ selbstständig, musst du in der Regel Umsatzsteuer auf deine Einnahmen berechnen und an das Finanzamt abführen. In Deutschland beträgt diese Mehrwertsteuer 19 %. Das bedeutet, wenn du als DJ Einnahmen aus deinen Auftritten generierst, musst du auf den Rechnungen an deine Kunden 19 % Umsatzsteuer ausweisen. Es gibt zwar auch eine reduzierte Umsatzsteuer von 7 % in Deutschland, die für bestimmte Dienstleistungen gilt. DJ-Leistungen zählen jedoch in der Regel trotz einer gewissen künstlerischen Tätigkeit nicht dazu.

Wenn dein Umsatz im ersten Jahr den Betrag von 22.000 Euro nicht überschreitet und im Folgejahr voraussichtlich maximal 50.000 Euro beträgt, kannst du von der Kleinunternehmerregelung profitieren. In diesem Fall bist du von der Umsatzsteuer befreit und weist keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen aus. Du kannst jedoch auch keine Vorsteuer geltend machen.

Einkommensteuer

Dein erzieltes Einkommen als DJ in der Selbstständigkeit unterliegt der Einkommensteuer. Einmal jährlich ist demnach beim Finanzamt eine Einkommensteuererklärung einzureichen. Hierbei gelten die regulären Steuersätze, die nach deinem Einkommen gestaffelt sind. Das bedeutet, dass du prozentual höhere Steuern zahlst, je höher dein Einkommen ist. Die genaue Höhe der Einkommensteuer hängt auch von den abzugsfähigen Ausgaben ab.

Gewerbesteuer

Wenn deine Tätigkeit als gewerblich eingestuft wird, bist du außerdem gewerbesteuerpflichtig. Dabei gilt bundesweit ein Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro (Stand 2023). Die genauen Regelungen zur Gewerbesteuer können je nach deinem Standort variieren. Es ist daher empfehlenswert, sich bei deinem örtlichen Finanzamt über die spezifischen Gewerbesteuerregelungen in deiner Region zu informieren.

Steuervorteile als DJ nutzen

In der Selbstständigkeit kannst du verschiedene Vorteile nutzen, um deine steuerliche Belastung zu optimieren. Wichtig ist, dass du die jeweiligen Nachweise aufbewahrst. Folgende potenzielle Steuervorteile solltest du in Betracht ziehen, wenn du als DJ selbstständig bist:

  • Betriebsausgaben absetzen: Du kannst berufsbezogene Ausgaben von deinem Einkommen abziehen, wie z.B. Equipment-Kosten, Musiklizenzen, Transportkosten, Marketingausgaben und mitunter sogar Teile deiner Mietkosten, wenn du von zu Hause aus arbeitest.
  • Fahrtkosten: Kosten für berufliche Fahrten, etwa zu Auftritten oder Workshops, können als Betriebsausgaben abgezogen werden.
  • Fortbildungskosten: Ausgaben für Weiterbildungen, DJ-Kurse oder Workshops zur Verbesserung deiner Fähigkeiten können als berufliche Ausgaben abgesetzt werden.
  • Abschreibungen: Große Anschaffungen wie Equipment können über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden, was die steuerliche Belastung mindert.
  • Sozialversicherungsbeiträge: Selbstständige haben die Möglichkeit, Sozialversicherungsbeiträge von der Steuer abzusetzen.

Verdienstmöglichkeiten als DJ: Lohnt sich das?

Die Einkommensspanne für DJs, die selbstständig sind, ist breit gefächert. Als Durchschnittsgehalt kannst du etwa 36.000 Euro erwarten, mit zunehmender Erfahrung ist auch ein deutlich höheres Gehalt möglich. Fängst du gerade erst an, kannst du pro Gig im Club etwa mit 200 bis 500 Euro Lohn rechnen.

Die Bekanntheit, die Erfahrung, die Art der Veranstaltungen und die Region beeinflussen maßgeblich das Honorar. Es ist ratsam, im Vorfeld klare Vereinbarungen über die Gage zu treffen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Wer die Leidenschaft für Musik mit unternehmerischem Geschick verbindet, kann sich auf vielseitige Aufträge und kreative Entfaltung freuen. Allerdings ist auch Einsatz in Bereichen wie Marketing, Kundenakquise und Büroarbeit gefragt, wenn du dich als DJ selbstständig machst.

💡Accountable ist das Steuerprogramm für Selbstständige. Mit der App und der Web Version kannst du deine Buchhaltung und alle Steuererklärungen selbst erledigen. Jetzt testen!

Neues E-book über den Einstieg in die Selbstständigkeit

20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft

Kostenlos herunterladen
tino author

Autor - Tino Keller

Tino Keller ist der Mitbegründer von Accountable und möchte damit Steuern und Finanzen für Selbstständige revolutionieren.

Wer ist Tino ?

Hast du gefunden, was du gesucht hast?

Das könnte dich auch interessieren

Brutto- und Netto-Einkommen für Selbstständige

Angestellte haben es leicht: Ein kurzer Blick auf die Lohnabrechnung genügt, um festzustellen, wie ...

Mehr erfahren

Was kann man als Selbstständiger von der Steuer absetzen?

Steuern absetzen als Selbstständiger – für viele ein leidiges Thema. Ob Chaos bei den Belege...

Mehr erfahren

Wie viel Geld sollte ich als Selbstständiger für Steuern beiseite legen?

Jeden Monat Geld für Steuern zurücklegen – klingt logisch, oder? Doch viele Selbstständige sind...

Mehr erfahren

Echte Erfahrungsberichte und Kommentare

Accountable vereinfacht mir zu 100% meine Steuerangelegenheiten für mein Kleinunternehmen. Mobil per Handy oder am Laptop verfügbar und super einfach zu bedienen. Alles an einem Platz, Rechnungen direkt in der App kategorisiert und abgelegt. Top. Wenn ich mal eine Frage habe, ist die KI sofort verfügbar oder wenn die mal nicht weiter weiß ein menschlicher Steuercoach:).Ich bin sehr dankbar für diese App.

Anja Bartl

Unkomplizierte, vor allem schnelle Abwicklung. Ein paar übereinander Schneidungen gab es zwar bezüglich E-Mail-Versand, aber ansonsten hat alles reibungslos geklappt und ich bin dankbar für die zuvorkommende Hilfe.

Pamela Klauke

Definitely how fast the team answer your questions, always very eager to help with every kind of problem

Anonym

Super übersichtlich, einfach zu verstehen. Das erste mal, das ich das Gefühl habe, selbst meine Steuer zu verstehen. Normalerweise habe ich nach dem ein Steuerberater meien Unterlagen neu sortiert hat, überhaupt keinen Überblick mehr gehabt ... Kurz um: I love it

Ramona Schmidt

Die App ist super einfach aufgebaut. Für alle mehr als verständlich. Es gibt tolle verschiedene Optionen um Antworten zu bekommen. Wenn die KI nicht helfen kann, antworten die Steuer Coaches immer sehr schnell und sehr freundlich, so dass man direkt weiter arbeiten kann. Hab Accountable schon mehrfach weiterempfohlen.

Anonym

What I really appreciate is that you can quickly help me with my doubts about taxes, invoicing, and how to do things right in Germany. I've never been freelance and I am not German, so for my this support is crucial, especially because it's so hard to find an advisor in Berlin that I was almost going to give up, but I am happy I started with Accountable. The only thing I would do better is to see in my dashboard the status of the application as freelance to the finanzamt, since that was done through your site and there is no connection to that in my dashboard.

Francisco Javier Aguilar Sanchez

Mein Steuercoach hat zunächst versucht meine Frage besser zu verstehen und Nachfragen gestellt. Nachdem der Sachverhalt nicht direkt geklärt werden konnte, blieb man hartnäckig und hat sich mit Kollegen ausgetauscht, bis ich eine Lösung hatte. Das war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Bin sehr zufrieden

Michael Hofmann

Ich bin echt begeistert von Accountable.

Anonym

Ich hatte ein Problem mit dem Importieren von Eingangsrechnung (Fahrtkosten). Die Aufgabe hat Anahita übernommen und gelöst. Mein Problem wurde ernst genommen, sie hat Kontakt gehalten und schlussendlich wurde es von der IT gelöst. Vielen Dank.

Heinz Wiemers

Simon gave me a quick response and explained everything very kindly and clearly. I really appreciate his excellent customer support.

Yuki Shiroi