Kostenlos testen

Barter Deals und Steuern – Was Influencer wissen müssen

Geschrieben von: Robert Jödicke

Aktualisiert am: Februar 13, 2025

Lesezeit: 3 Minuten

Logo RB

Barter Deals erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – insbesondere im Umfeld des Influencer:innen Marketings. Influencer:innen erhalten dabei kostenfreie Produkte und bewerben diese im Gegenzug beispielsweise in einer Story oder einem Beitrag.Doch so verlockend diese Win-Win-Situationen für Influencer:innen und Unternehmen auch sind, gibt es einen Aspekt, der oft übersehen wird: die Steuern.

In diesem Artikel werden wir genau erklären, was Barter Deals sind, wie sie in der Praxis aussehen und was es für Influencer:innen aus steuerlicher Sicht zu beachten gibt.

Was ist ein Barter Deal?

Der Begriff „Barter Deal“ wird im Deutschen mit „Tauschgeschäft“ übersetzt. Im Kontext des Influencer:innen Marketings bezeichnet ein „Barter Deal“ einen Austausch von Produkten, Dienstleistungen oder anderen Leistungen, bei dem keine monetäre Geldleistung erbracht wird. 

Du erhältst beispielsweise ein Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt und bewirbst dieses im Gegenzug auf einem oder mehreren deiner Social-Media-Kanäle. Das Produkt allein gilt in diesem Fall als Vergütung, und das Unternehmen muss kein zusätzliches Budget für die Kooperation bereitstellen. Die Besonderheit besteht darin, dass beide Parteien – sowohl du als auch das Unternehmen – gleichzeitig Lieferant:in und Kund:in seid, was eine gewinnbringende Situation für beide Seiten schafft.

Beispiele aus der Praxis: Was zählt als Barter Deal?

Die Vielfalt der Barter Deals geht über den reinen Produkttausch hinaus. Neben der Bereitstellung von physischen Waren dienen häufig auch Dienstleistungen (z.B. kostenlose Übernachtungen oder Urlaubsreisen) oder Einladungen zu Veranstaltungen als Vergütung.

Eine weitere Form des Barter Deals ist der Austausch von Reichweite, bei dem das Image beider Parteien im Mittelpunkt steht. Indem beispielsweise gemeinsame Posts oder Stories geteilt werden, machen die jeweiligen Communitys auf den jeweils anderen aufmerksam.

Darüber hinaus ist es bei Barter Deals zwischen Influencern und Unternehmen nicht immer notwendig, nur eine gängige Form der Vergütung zu vereinbaren. Auch eine Kombination verschiedener Formen der Vergütung ist möglich. Beispielsweise wenn neben dem Produkt auch ein Affiliate-Link zur Verfügung gestellt wird, damit du zusätzlich von einer Affiliate-Provision profitierst.

Barter Deals und Steuern – Worauf ist zu achten?

Was bei dieser Art der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Influencer:innen oft übersehen wird, sind die steuerlichen Verpflichtungen. Anders als vielfach angenommen, handelt es sich bei den aus Barter Deals erhaltenen Produkten oder Dienstleistungen nicht um Geschenke für Influencer:innen, sondern um eine gezielte Form der Vergütung. Daher unterliegen Barter Deals steuerlichen Pflichten, die von allen Beteiligten in der Steuererklärung berücksichtigt werden müssen.

Barter Deals und die Einkommensteuer

Wenn du in Deutschland unbeschränkt einkommensteuerpflichtig bist, unterliegen deine weltweit erzielten Einkünfte der Einkommensteuer. Auch wenn keine direkte Geldzahlung erfolgt, gilt der Wert der im Rahmen des Barter Deals erhaltenen Produkte oder Dienstleistungen als Einkommensquelle

Das bedeutet, dass du den Wert dieser Waren oder Dienstleistungen in deiner Einkommensteuererklärung angeben und darauf Einkommensteuer zahlen musst – und es hat somit direkte Auswirkungen auf die Höhe der Einkommensteuer, die du zahlen musst.

Für die Berechnung der Einkommensteuer ist der aktuelle Marktwert der erhaltenen Produkte oder Dienstleistungen maßgebend. Wenn es keinen offensichtlichen Marktpreis gibt, können vergleichbare Transaktionen mit ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen als Anhaltspunkt dienen. 

Barter Deals und die Umsatzsteuer

Ein weiterer, oft übersehener Aspekt bei Barter Deals ist die Umsatzsteuer. Grundsätzlich gilt in Deutschland, dass die im Rahmen von Barter Deals erhaltenen Produkte oder Dienstleistungen als umsatzsteuerpflichtiger Umsatz gelten. Du bist daher verpflichtet, die erhaltenen Waren oder Dienstleistungen in deiner Umsatzsteuervoranmeldung anzugeben und Umsatzsteuer an das Finanzamt zu bezahlen.

Tipp von Accountable: Die genaue Besteuerung kann von Fall zu Fall variieren und hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art der Waren oder Dienstleistungen, Beteiligten und individuellen Umständen ab. Nutzt du die Accountable Steuersoftware für deine selbstständige Tätigkeit, kannst du dich zu dem Thema an die Steuer-Coaches wenden. Sie leiten dich ggf. auch an Steuerberater weiter, um die spezifischen Umsatzsteuervorschriften ordnungsgemäß zu erfüllen.

Dokumentation des Barter Deals für das Finanzamt

Du solltest dir stets bewusst sein, dass der erhaltene Wert in Form der Produkte oder Dienstleistungen als Einkommen gilt und somit steuerliche Verpflichtungen mit sich bringt. Es empfiehlt sich daher, von vornherein klare Vereinbarungen zu treffen und den Wert der im Barter Deal erhaltenen Leistungen detailliert zu dokumentieren:

  • Wertermittlung: Um die erhaltenen Produkte oder Dienstleistungen als Einkünfte zu verbuchen, muss der genaue Marktwert ermittelt werden. Dies kann beispielsweise 1) auf der Grundlage von Rechnungen, 2) durch die Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen dir oder 3) die Schätzung vergleichbarer Marktpreise erfolgen.
  • Buchführung: Eine ordnungsgemäße Buchführung ist für die Erfüllung der steuerlichen Pflichten unerlässlich. Bewahre alle relevanten Dokumente wie den Vertrag, Rechnungen sowie E-Mails und Nachrichten, die den Barter Deal betreffen, auf. Sie können als Nachweis für die Vereinbarung und den Wert der Produkte oder Dienstleistungen dienen.
  • Beratung durch Steuerexpert:in: Die steuerliche Behandlung von Barter Deals kann komplex sein, insbesondere wenn es um Leistungen wie beispielsweise Urlaubsreisen geht. Wenn du dir über die steuerlichen Aspekte deines Barter Deals nicht sicher bist, ist es ratsam, dich von einem:einer Steuerexpert:in beraten zu lassen. Diese:r kann dir helfen, steuerliche Risiken zu erkennen und sicherzustellen, dass alle relevanten steuerlichen Anforderungen und Dokumentationspflichten ordnungsgemäß erfüllt werden.

Damit du deine Buchhaltung von Anfang an im Griff hast, hilft dir eine Steuersoftware wie Accountable. Erstelle dir ganz einfach online einen Account oder lade dir die kostenlose App für dein Smartphone herunter.

Neues E-book über den Einstieg in die Selbstständigkeit

20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft

Kostenlos herunterladen
Robert Jödicke

Autor - Robert Jödicke

Robert Jödicke ist ein erfahrener Steuerexperte und Autor bei Accountable, spezialisiert auf Steuertipps und Steuerersparnisse für Selbstständige.

Wer ist Robert ?

Hast du gefunden, was du gesucht hast?

Das könnte dich auch interessieren

Brutto- und Netto-Einkommen für Selbstständige

Angestellte haben es leicht: Ein kurzer Blick auf die Lohnabrechnung genügt, um festzustellen, wie ...

Mehr erfahren

Was kann man als Selbstständiger von der Steuer absetzen?

Steuern absetzen als Selbstständiger – für viele ein leidiges Thema. Ob Chaos bei den Belege...

Mehr erfahren

Wie viel Geld sollte ich als Selbstständiger für Steuern beiseite legen?

Jeden Monat Geld für Steuern zurücklegen – klingt logisch, oder? Doch viele Selbstständige sind...

Mehr erfahren

Echte Erfahrungsberichte und Kommentare

Accountable ist sehr einfach zu bedienen. Und macht Steuern für Solo selbständige so einfach wie nie zu vor.

Anonym

Accountble ist einfach zu bedienen und übersichtlich.

Regine Müller-Waldeck

Die Kommunikation war sehr gut und sehr genau. Im Fall wie es bei mir war hätte ich mich gefreut ein Telefonat zu führen. Es wäre auch sehr gut eine Telefonnummer zu haben wo man sich an einen Mitarbeiter wenden hätte können. Heute bekommt man sehr viele Spam Nachrichten die täuschend echt sind.

Peter Goerke

Ich bin schwer begeistert, die Platform ist wirklich ausgereift, man ist kein Versuchskaninchen, außerdem ist es trotz Digitalisierung sehr persönlich und direkt, ich fühle mich richtig aufgehoben und die Kundenservice ist unübertroffen, einziges Manko ist das ext. Steuerbüro Consentes, auf Fragen wird nicht oder spät geantwortet, verlangen jedoch einen horrenden Betrag nur um mit dem Finanzamt zu sprechen, da greife ich lieber selber zum Hörer, das soll das Erlebnis mit Accountable, aber in keinem Fall schmälern, endlich eine All-in-One Lösung, die hält was Sie verspricht!

Anonym

Bis jetzt alles Top, guter Sapport.

John Niehaus

sehr guter technischer support zum Abo. Steuerfragen hatte ich noch nicht.

Sergej Rothermel

Sehr guter Kundenservice, individuell und verständlich. Ausgezeichnete Fachkompetenz! Besser als jeder Steuerberater hier bei uns. Absolut empfehlenswert!

Birgit Kleinert

Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, für die intensive und professionelle Betreuung meiner Steuerangelegenheit. Bei wirklich all meinen Fragen und es waren nicht wenige, hat Daniela mir geholfen. Besonders hervorheben möchte ich, das man hier auf eine Frage die man bezüglich der Steuer stellt, nicht lange auf seine Antwort warten muss. Accountable, ein "Rund-um-Sorglos-Paket"! Vielen Dank Peter Albuscheit

Peter Albuscheit

Alles super, sehr freundlich und hat mir bei der Lösung meines Problems geholfen.

Alexander Adam

Sehr schnelle und kompetente Rückmeldung.

Frank Meier