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Rentenversicherung: Das solltest du als Freelancer wissen

Geschrieben von: Tino Keller

Aktualisiert am: Februar 13, 2025

Lesezeit: 4 Minuten

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Freelancer sind selbst dafür verantwortlich, sich im Falle eines Unfalls oder eines längeren krankheitsbedingten Ausfalls finanziell abzusichern. Und auch die Absicherung im Alter, also die Rente, müssen Selbstständige eigenständig in die Hand nehmen. Doch da die Rente für viele noch sehr weit weg zu sein scheint, ist auch die Mitgliedschaft in einer Rentenversicherung für viele eher weiter unten auf der To-Do-Liste. Wer sich jedoch früh genug um die Absicherung im Alter kümmert, hat später einen großen Batzen Sorgen weniger. Deswegen verraten wir dir hier heute, was Freelancer über die Rentenversicherung wissen sollten. 

Was bedeutet Rente eigentlich?

Der Begriff Rente bezeichnet das Geld, dass du vom Staat bekommst, nachdem du deiner Arbeit aufgrund deines Alters nicht mehr nachkommen kannst oder möchtest. Um trotzdem noch ein regelmäßiges Einkommen zu haben, zahlst du deswegen monatlich einen prozentualen Anteil deines Einkommens in die Rentenversicherung ein. In Deutschland besteht das Rentensystem dabei aus drei Pfeilern: der gesetzlichen, der betrieblichen und der privaten Rentenversicherung. Schauen wir uns diese drei Systeme einmal genauer an.

Die gesetzliche Rentenversicherung

Wenn du Arbeitnehmer bist, zahlst du automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Dabei wird die Hälfte des Anteils allerdings von deinem Arbeitnehmer übernommen. Die spätere Rente berechnet sich dann letztendlich aus unterschiedlichen Faktoren, wie beispielsweise deinem durchschnittlichen Einkommen und dem Alter, in dem du in Rente gehst.  💡 Tipp von Accountable: Die genaue Rentenformel findest du auf der offiziellen Website der Deutschen Rentenversicherung. Dabei beruht das System auf einem sogenannten Umlageverfahren. Das bedeutet: Wer in die Rentenkasse einzahlt, finanziert die Rente derjenigen, die aktuell Rente beziehen. Das von dir eingezahlte Geld wird also nicht für dich aufbewahrt oder wie in anderen Ländern in Aktienfonds investiert, sondern direkt umgelegt und an Rentner ausgezahlt. Somit wirst auch du später deine Rente quasi von der Generation deiner Kinder- und Enkelkinder finanziert bekommen.

Ist die gesetzliche Rentenversicherung relevant für Freelancer?

Die gesetzliche Rentenversicherung ist relevant für dich, wenn du neben deiner Selbstständigkeit noch einer Anstellung in Vollzeit nachgehst oder deine freiberufliche Tätigkeit in eine bestimmte Kategorie fällt. Nebenberufliche Freelancer mit einem Vollzeitjob  Wenn du dich zusätzlich zu deinem festen Job nebenberuflich selbstständig gemacht hast, dann zahlst du bereits durch deine Festanstellung in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Somit steht dir automatisch eine Rente zu. 💡 Tipp von Accountable: Das aktuelle Rentenalter in Deutschland liegt bei 65 Jahren. Jedoch wird die Altersgrenze in den kommenden Jahren voraussichtlich erhöht.  Freelancer in bestimmten Tätigkeitsbereichen Wenn du bestimmten selbstständigen Tätigkeiten nachgehst, bist du ebenfalls verpflichtet, in die Rentenversicherung einzuzahlen. Dazu zählen beispielsweise:
  • LehrerInnen
  • Hebammen
  • Pflegekräfte
  • Handwerker 
  • uvm.
Auch KünstlerInnen und Publizisten fallen in diese Kategorie, sofern sie in der Künstlersozialkasse (KSK) versichert sind. Freelancer, die freiwillig in die Rentenversicherung einzahlen Wenn du deinen festen Wohnsitz in Deutschland hast und ausschließlich durch eine freiberufliche Tätigkeit dein Einkommen verdienst, die nicht in die oben genannten Kategorien fällt, dann bist du nicht verpflichtet, in die Rentenkasse einzuzahlen. Aber du kannst dich freiwillig dazu verpflichten, Geld für deine Rente zu sparen.  Die Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass du regelmäßig einen bestimmten Mindestbetrag überweist und keine Zahlung auslässt, um später auch sicher deine Rente zu bekommen. Mehr Infos dazu findest du hier.

Die betriebliche Altersvorsorge

Es gibt einige Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge anbieten. Wie diese Altersvorsorge genau aussieht und welche Vorteile dabei entstehen, hängt allerdings individuell von dem Angebot der jeweiligen Firma ab. 

Ist die betriebliche Rentenversicherung relevant für Freelancer?

Die betriebliche Rentenversicherung ist nur dann für Selbstständige relevant, wenn sie nebenbei noch einer angestellten Tätigkeit in einem Unternehmen nachgehen, das eine betriebliche Rentenversicherung anbietet. Wenn du freiberuflich für solch ein Unternehmen arbeitest, steht dir die betriebliche Altersvorsorge nicht zu.

Die private Rentenversicherung

In der privaten Rentenversicherung zahlen die Mitglieder selbst Beiträge ein, die sich auf Basis ihres Einkommens berechnen. In Deutschland kann sich auf Wunsch jeder Steuerzahler selbst bei einem privaten Versicherungsunternehmen anmelden oder die staatlich finanzierte Riester oder Rürup Rente in Anspruch nehmen. Anders als bei der gesetzlichen Rentenversicherung werden die Beiträge hierbei nicht direkt umgelegt, sondern gespart oder je nach Plan auch investiert, bevor sie dem Beitragszahler später als Rente ausgezahlt werden.

Ist die private Rentenversicherung relevant für Freelancer?

Riester Die Riester Rente kann ein attraktives Angebot für dich sein, da sie viele Vorteile bietet. Selbstständige können allerdings nur dann davon Gebrauch machen, wenn sie auch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Außerdem gibt es einen Mindestbetrag, den die Mitglieder regelmäßig bis zum Renteneintritt zahlen müssen. Dafür können die Beiträge dann aber auch in der Steuererklärung abgesetzt werden.  Rürup Die Rürup Rente ist eine andere Option für Freiberufler, um sich auf das Alter vorzubereiten. Hier musst du nämlich nicht immer zur gleichen Zeit den gleichen Betrag überweisen, sondern bist wesentlich flexibler mit deinen Zahlungen - was gerade für Selbstständige mit unregelmäßigen Zahlungseingängen ein großer Vorteil ist. Außerdem musst du auch nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, um dich für die Rürup Rente zu qualifizieren - und sie bietet einige Steuervorteile. 💡 Tipp von Accountable: Du kannst nicht nur deine Rentenbeiträge von der Steuer absetzen! Über unseren Ausgaben-Rechner kannst du auch nach anderen Geschäftsausgaben suchen, die ebenfalls Steuervorteile bieten.

Muss ich mich um meine Rente kümmern?

Als Selbstständige:r bist du nicht dazu verpflichtet, Geld für deine Rente beiseite zu legen, es sei denn, deine Tätigkeit fällt in einen der oben genannten Bereiche. Das heißt jedoch nicht, dass dir deine Rente egal sein sollte! Es hilft schon, wenn du die unterschiedlichen Möglichkeiten kennst, um dich auf die Zukunft vorzubereiten und einen Eindruck davon zu haben, welches Einkommen dir im Alter zustehen könnte. Wenn du dir nicht sicher bist, welche der genannten Optionen die richtige für dich ist, kannst du außerdem den Rat eines Finanzprofis in Anspruch nehmen, der dich bei deiner Entscheidung unterstützen kann. 

Fazit Rente für Freelancer 

Dieser Artikel bietet lediglich eine Übersicht über die bestehenden Optionen und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Details und individuellen Vor- und Nachteile der verschiedenen Rentenversicherungen solltest du selbst in Bezug auf deine berufliche Situation in Erfahrung bringen. Die Webseite der Deutschen Rentenversicherung bietet darüber hinaus viele hilfreiche Informationen. 💡Um deine Rentenversicherung musst du dich vielleicht selbst kümmern, aber Accountable übernimmt gerne deine Buchhaltung! Mit unserer kostenlosen App kannst du nicht nur deine Finanzen organisieren sondern auch direkt deine Umsatzsteuervoranmeldung abschicken! So einfach ist die Umsatzsteuervoranmeldung mit Accountable!

Extra: So viel verdienst du als Selbstständiger 

Möchtest du noch mehr kostenlose Infos und Tipps über Steuern für Selbstständige? Dann klicke hier und besuche den Accountable Youtube Kanal!  Dort findest du den gesamten Steuer-Kurs mit unseren Experten Tino und Mira. Oder nutze unsere kostenlosen Tools wie den Steuerrechner.

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Autor - Tino Keller

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