Die kurzfristige Erfolgsrechnung, auch als „Standard-BWA“ (Betriebswirtschaftliche Auswertung) bekannt, verrät dir in monatlichen Abständen, ob deine Einnahme deine Kosten decken. Sie dient somit zur Erfolgsermittlung über kurze Zeiträume hinweg und ist ein wichtiges Instrument, um deine Finanzen und Produktivität zu messen. Wir erklären, wie sie funktioniert!
Mit sogenannten Erfolgsrechnungen kannst du die finanzielle und geschäftliche Situation deines Unternehmens beleuchtest. Besonders bewährt ist die kurzfristige Erfolgsrechnung. Sie wird auch Standard-BWA genannt, da sie eine der häufigsten Arten betriebswirtschaftlicher Auswertungen ist.
Während die „normale“ betriebliche Erfolgsrechnung zu jedem Jahresabschluss gehört, umfasst die kurzfristige Erfolgsrechnung (KER) Rechnungsperioden unter einem Jahr. Du kannst sie täglich, wöchentlich, monatlich, vierteljährlich oder jährlich erstellen, um den Betriebserfolg zu überwachen und Betriebsprozesse zu steuern. Durch eine regelmäßige kurzfristige Erfolgsrechnung identifizierst du Schwankungen oder Schwächen und optimierst Prozesse zeitnah.
Mit der KER erfasst du deine Gewinne, Ausgaben und Einnahmen im ausgewählten Zeitrahmen, stellst Kosten und Leistung deines Unternehmens zum Vergleich gegenüber und bewertest sie mit Blick auf Geschäftsziele. Basierend auf der KER lassen sich Budgetierung, Liquiditätsplanung und Unternehmensprozesse gezielt optimieren und deine Performance und Wirtschaftlichkeit verbessern. So dient die KER als wichtiges Mess- und Planungsinstrument für die Unternehmensleitung.
Zu den wichtigsten Vorteilen der KER zählen:
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Eine Pflicht zur KER als Standard-BWA gibt es ebenso wenig wie eine Pflicht zur umfassenden BWA. Da sie jedoch wichtige Daten zur betrieblichen und finanziellen Situation liefert, sollten Selbstständige und Unternehmen nicht darauf verzichten. Geht es wiederum um die Beantragung von Krediten, so können Banken, Investoren und Förderstellen eine BWA verlangen, um deine Kreditwürdigkeit zu prüfen.
Bei der Erstellung der kurzfristigen Erfolgsrechnung stellst du Erlöse und Kosten deinen Gesamtumsätzen und -kosten in einer festgelegten Zeitperiode gegenüber. Zu den wichtigsten Kennzahlen zählen:
Die wichtigsten Kennzahlen bilden das Betriebsergebnis und das vorläufige Ergebnis, da sie den tatsächlichen Geschäftserfolg und den Verdienst deines Betriebs abbilden.
Für die kurzfristige Erfolgsrechnung gibt es keine pauschale Formel, da die Berechnung von jeweiligen Kennzahlen, vom Zeitraum und vom Berechnungsverfahren abhängt. Hier lässt sich in der Praxis zwischen zwei gängigen Berechnungsverfahren unterscheiden:
KER-Berechnungsverfahren | Erklärung |
Gesamtkostenverfahren | Umfasst als kostenorientiertes Verfahren alle Kostenarten (fix und variabel) passend zu Erträgen Gesamtkosten werden der gewählten Zeitperiode direkt zugeordnet Betriebsergebnis wird als Differenz zwischen gesamten Erträgen und Kosten ermittelt Zur umfassenden Analyse der Wirtschaftlichkeit in einem bestimmten Zeitraum geeignet |
Umsatzkostenverfahren | Betrachtet als kostenträgerorientiertes Verfahren die nach Kostenträgern gegliederten variablen Kosten, die mit der direkten Erzeugung oder dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen zusammenhängen Gegenüberstellung variabler Kosten und Umsatzerlösen zur Ermittlung des Bruttoergebnisses Abzug fixer Kosten vom Bruttoergebnis (als Betriebskosten) um Betriebsergebnis zu berechnen Aussagekräftiger und detaillierter Einblick in Kosten und Rentabilität von Waren, Produkten oder Dienstleistungen |
In der Praxis kommt das Umsatzkostenverfahren häufig zur Anwendung, da es nur die direkten Kosten für Dienstleistungen und Produkte berücksichtigt. Es hat eine hohe Aussagekraft für die Wirtschaftlichkeit und gliedert sich in Bereiche wie Vertrieb oder Produktion. Außerdem kannst du damit Gesamtkosten und Erlöse gegenüberstellen.
Zur Orientierung hier unsere Hinweise, wann sich welches Verfahren anbietet:
Position | Betrag (in €) |
Umsatzerlöse | 1.050.000 |
(+/-) Bestandsveränderung | +/- 180.000 |
(+) weitere aktivierte Eigenleistung | + 110.000 |
(+) sonstige betrieblich bedingte Erträge | + 25.000 |
(=) Gesamtleistung | = 1.365.000 |
(-) Materialaufwand | - 300.000 |
(-) Personalaufwand | - 480.000 |
(-) Abschreibungen | - 110.000 |
(-) sonstige betriebliche Aufwendungen | - 210.000 |
Betriebsergebnis (EBIT) | = 265.000 |
Position | Betrag (in €) |
Umsatzerlöse | 1.100.000 |
(-) Herstellung des Umsatzes | - 620.000 |
(=) Bruttoergebnis vom Umsatz | = 480.000 |
(-) Vertriebskosten | - 110.000 |
(-) Verwaltungskosten | - 65.000 |
(-) sonstige betriebliche Aufwendungen | - 55.000 |
(+) sonstige betriebliche Erträge | + 25.000 |
Betriebsergebnis (EBIT) | = 225.000 |
Kernstück der KER sind wichtige Kennzahlen aus deiner Buchhaltung, also Umsatzerlöse, Roherträge, Kostenarten, Zinserträge/-aufwand sowie EBIT und Steuern. Um auf Nummer sicher zu gehen, bietet sich die Hilfe durch deine Steuerberatung an. Falls du dir zutraust, eine KER oder eine volle BWA selbst zu erstellen, so kannst du diese auch selbst berechnen. Hierfür bietet sich eine professionelle Buchhaltungssoftware an. Alternativ kannst du die KER mit Excel-Vorlagen erstellen, die du kostenlos online findest.
Besonders wichtig: Du musst eine KER nicht nur erstellen, sondern auch lesen und verstehen. Nur so ermittelst du, wie gut du in der gewählten Zeitperiode gewirtschaftet hast. Dazu zählen Aspekte wie:
💡Tipp von Accountable: Accountable ist die optimale Lösung für Selbstständige, um eine lückenlose Buchhaltung zu führen, Steuererklärungen und Rechnungen oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung zu erstellen.
Autor - Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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