Du bist tierlieb und vor allem Hunde haben dein Herz erobert? Dann könnte ein Business als Hundesitter:in vielleicht genau die richtige Wahl für dich sein. Ein bisschen mehr als eine Leine und einen Park in der Nähe benötigst du allerdings schon, weshalb die Entscheidung, Hundesitter:in zu werden, auch gut überlegt sein will. Wir erklären dir, was du beachten solltest.
Grundsätzlich ist es auf jeden Fall möglich, professionelle:r Hundesitter:in zu werden. Diese Art der Tierbetreuung wird vor allem dann in Anspruch genommen, wenn sich Hundebesitzer:innen wegen der Arbeit, aus gesundheitlichen Gründen oder während eines Urlaubs nicht um ihre Vierbeiner kümmern können. Dabei geht es vor allem um das tägliche „Gassi gehen“. Zwar gibt es auch komplette Tierpensionen, deren Angebot und die damit verbundenen Voraussetzungen sind aber nochmal andere.
Solltest du ein eigenes Business als sogenannter „Dogwalker:in“ aufbauen wollen (als „Dogwalker“ werden Hundesitter:inner im Englischen genannt, die Bezeichnung etabliert sich aber auch bei uns immer stärker), gibt es zunächst ein paar grundsätzliche Voraussetzungen, die du unbedingt erfüllen solltest. Wichtig sind vor allem die folgenden Eigenschaften:
Nach § 11 Absatz 1 im Tierschutzgesetz benötigst du eine Erlaubnis, um Tiere betreuen zu dürfen. Diese erhältst du beim zuständigen Veterinäramt. Die Voraussetzungen dafür können zwar je nach Bundesland variieren, folgende Unterlagen werden allerdings meistens verlangt:
Da insbesondere der Sachkundenachweis nur über eine Ausbildung oder einen Lehrgang erworben werden kann, solltest du dich frühzeitig bei deinem zuständigen Veterinäramt informieren, welche Voraussetzungen es gibt, um Hundesitter:in zu werden.
Zu deiner grundsätzlichen Absicherung solltest du einen Betreuungsvertrag erstellen, in dem die Rechte und Pflichten von Halter:in und Hundesitter:in festgehalten werden. Hier hinterlegst du die Art der Unterbringung, deinen Tarif, deine Leistungen, die Art des Futters sowie einen Haftungsausschluss und die Regelung der Tierarztkosten. Außerdem solltest du noch einmal ausdrücklich deinen Versicherungsschutz einbringen.
Ob du für deine Tätigkeit ein Gewerbe anmelden musst, hängt vom Umfang ab. Betätigst du dich nur ab und zu privat als Hundesitter:in für Nachbar:innen, Freund:innen oder Familienmitglieder und lässt dir diese Runden nicht bezahlen, ist das problemlos möglich. Verfolgst du allerdings eine Gewinnerzielungsabsicht und möchtest somit mit diesem Job dein Geld verdienen, ist eine Gewerbeanmeldung obligatorisch.
Hier geht's zum offiziellen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Schicke ihn an dein Finanzamt, um deine Steuernummer zu erhalten.
Zum FragebogenDeine Aufgaben richten sich auch danach, in welchem Umfang du der Tätigkeit nachgehen möchtest. Als Hundesitter:in für Urlaub oder andere längere Phasen nehmen auch deine Aufgaben zu. Folgende Leistungen können dazugehören:
Der letzte Punkt ist gerade auch dann entscheidend, wenn du einen Hund nicht nur für ein paar Stunden, sondern über längere Zeiträume betreust. Eventuell musst du dann auch nachweisen, dass deine Räumlichkeiten die Voraussetzungen für eine artgerechte Unterbringung erfüllen.
Bevor du dich entschließt, Hundesitter:in zu werden, solltest du einen gewissenhaften und umfangreichen Businessplan erstellen. Dabei stellst du Ausgaben und die zu erwartenden Einnahmen gegenüber. Insgesamt halten sich die Gründungskosten und die laufenden Kosten für Hundesitter:innen zwar im Rahmen, Leinen, Futter, eventuell Fahrt- und Werbekosten sowie je nach deinem Leistungsspektrum Raummiete und Einrichtung können allerdings dennoch ins Geld gehen.
Welche Preise du als Dogwalker:in aufrufen kannst, hängt auch vom Angebot und der Konkurrenz an deinem Standort ab. Gängig ist für Hundesitter:innen ein Stundenlohn zwischen 10 und 15 Euro. Für die Ganztagsbetreuung oder eine Übernachtung liegen die Preise für Hundesitter:innen pro Tag zwischen 15 und 30 Euro und für längere Aufenthalte gibt es häufig Pauschalen, die knapp 400 Euro pro Monat betragen.
Häufig ist es empfehlenswert, die Tätigkeit als Hundesitter:in zunächst als Nebenjob anzugehen. Dabei bekommst du auch ein Gespür dafür, ob dir die Arbeit überhaupt liegt. Ist dies der Fall und merkst du, dass auch dein Kundenstamm in einem gesunden Maße wächst, kannst du dich voll und ganz dieser Aufgabe verschreiben. Denk daran, dass auch Nebeneinkünfte steuerlich erfasst werden müssen.
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Möchtest du haupt- oder nebenberuflich selbstständige:r Hundesitter:in werden, gibt es verschiedene Optionen um Kund:innen zu akquirieren. Eine professionelle Website sowie gepflegte Profile auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen sind ein guter Einstieg. Sprich mit Tierarztpraxen, Hundeschulen oder Tierbedarfsläden in deiner Umgebung, ob du dort Visitenkarten oder Flyer hinterlegen darfst. Dazu gibt es im Internet Plattformen, auf denen Dogsitter:innen ihre Dienste anbieten können.
20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft
Kostenlos herunterladenAutor - Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
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