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Bareinkaufspreis: Schnell und einfach berechnen

Geschrieben von Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Aktualisiert am
Lesezeit 5 Minuten

Als Händler:in spielt der Bareinkaufspreis für dich eine wichtige Rolle, wenn es um das Festlegen deiner Verkaufspreise geht. Nur wenn du diesen in deiner Kalkulation korrekt berücksichtigst, kannst du auch Gewinn machen.

Wie sich der Bareinkaufspreis berechnen lässt und wie du mit verschiedenen Arten der Handelskalkulation die richtigen Verkaufspreise für deine Produkte ermittelst, verraten wir dir hier.

Bareinkaufspreis: Eine Definition

Aber was ist überhaupt der Bareinkaufspreis? Betreibst du z.B. einen Onlineshop, ist das der Preis, den du als Händler:in für ein Produkt bei deinem oder deiner Lieferant:in oder Hersteller:in zahlst. Die Höhe des Bareinkaufspreis wird dabei durch eventuelle Rabatte, die du z.B. für Sammelbestellungen oder eine bestimmte Bestellmenge erhältst, beeinflusst. Dabei spielt auch ein eventuell vereinbarter Skonto eine Rolle, also ein zusätzlicher Preisnachlass, den du erhältst, wenn du die dazugehörige Rechnung vor dem Fälligkeitsdatum begleichst.

Wichtig: Der Netto-Bareinkaufspreis berücksichtig bereits alle Rabatte und Skonti. Weitere Faktoren sind die generelle Marktnachfrage, die Verfügbarkeit und unter Umständen auch die Art des Produkts. 

Du solltest den Bareinkaufspreis nicht mit dem sogenannte Listeneinkaufspreis verwechseln. Bei letzterem handelt es sich um den Preis, den du entweder zuvor mit deinem oder deiner Verkäufer:in ausgehandelt hast oder, wie der Name bereits andeutet, den Preis, der in einer Preisliste angegeben ist. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist, das der Listenpreis keine Rabatte und Skonti berücksichtig. Der tatsächliche Endpreis ist also der Bareinkaufspreis. 

Warum solltest du den Bareinkaufspreis ermitteln?

Der Bareinkaufspreis spielt vor allem in der sogenannten Bezugskalkulation eine wichtige Rolle.

Diese hilft dir dabei, die Verkaufspreise selbst hergestellter Produkte zu kalkulieren. Dabei werden neben den jeweiligen Listenpreisen auch die Bezugskosten, wie z.B. Versand- und Verpackungskosten, Zoll oder Versicherung berücksichtigt. Allerdings kannst du mit Listenpreisen nicht genau planen, welche Kosten tatsächlich auf dich zukommen, da diese keine möglicherweise ausgehandelten Rabatte berücksichtigen, die du ebenfalls in die Bezugskalkulation miteinfließen lassen musst. 

Mit dem Listenpreis lässt sich zudem nur schwer vergleichen, welches Angebot verschiedener Lieferant:innen das Beste für dich ist. Daher ist der Bareinkaufspreis für die korrekte Kalkulation unerlässlich. Zu diesem werden die jeweiligen Bezugskosten hinzuaddiert. Das Ergebnis ist der Einstandspreis, der deinen endgültigen Anschaffungskosten entspricht. Grundsätzlich gilt dabei: Das Angebot mit den geringsten Bezugskosten ist in der Regel das, welches du annehmen solltest. 

Bareinkaufspreis berechnen

Der Bareinkaufspreis lässt sich mit einer einfachen Methode ermitteln. Dabei gehst du wie folgt vor:

  • Schlage den jeweiligen Listeneinkaufspreis z.B. im Katalog deines oder deiner Lieferant:in nach. 
  • Subtrahiere vom Listenpreis alle Rabatte, die dir möglicherweise gewährt werden.
  • Als Zwischenergebnis erhältst du den sogenannten Zieleinkaufspreis.
  • Vom Zieleinkaufspries subtrahierst du nochmals das Skonto.
  • Das Ergebnis ist der Bareinkaufspreis.

Neben der bereits erwähnten Bezugskalkulation ist der Bareinkaufspreis auch ein entscheidender Faktor in der Handelskalkulation. 

Bareinkaufspreis in der Handelskalkulation

Die Handelskalkulation spielt für dich eine wichtige Rolle, wenn du mit Waren handelst, so z.B. als Online-Händler:in. Anhand der Handelskalkulation kannst du nicht nur deine Verkaufspreise, sondern auch die Preisuntergrenzen für deine Produkte festlegen. Die richtige Berechnung der jeweiligen Preise ist dabei ausschlaggebend für den Erfolg deines Unternehmens. Je nachdem, welche Kennzahlen gesucht oder gegeben sind und in welcher Marktsituation du dich befindest, erfolgt die Preiskalkulation häufig auf zwei Arten:

  • Vorwärtskalkulation
  • Rückwärtskalkulation

Die wichtigste Grundlage bildet dabei die bereits erwähnte Bezugskalkulation. Mit diesem Teilbereich der Handelskalkulation kannst du die Preise von verschiedenen Lieferant:innen und Händler:innen miteinander vergleichen und feststellen, wie viel dich der Einkauf der Ware kostet.

Mit der Selbstkostenkalkulation ermittelst du deine Selbstkosten. Das sind die Kosten, die bei der Herstellung deiner Produkte anfallen, wie z.B. Rohstoffkosten, Energiekosten oder Personalkosten.

Der letzte Teilbereich ist die Verkaufskalkulation, mit der du den Verkaufspreis eines bestimmten Artikels ermittelst. Dabei muss dieser selbstverständlich über deinen Ausgaben liegen, damit du Gewinn machst. In der Kalkulation werden auch der Bareinkaufspreis sowie die Umsatzsteuer berücksichtigt, sodass das Ergebnis der tatsächliche Bruttoverkaufspreis ist.

Vorwärtskalkulation

Mit der Vorwärtskalkulation ermittelst du alle Kosten und Zuschläge, die zusätzlich zum Listenpreis eines Produktes anfallen, um am Ende den richtigen Bruttoverkaufspreis festlegen zu können. Ist dieser zu hoch, lässt sich anhand der Vorwärtskalkulation auch feststellen, welche Faktoren, wie z.B. 

Einkaufspreis oder Bezugskosten geändert werden müssen, um deine Artikel zu einem  wettbewerbsfähigen Preis anbieten zu können. Die Vorwärtskalkulation funktioniert so:

  • Zunächst betrachtest du den Listeneinkaufpreis, der in Katalogen oder Preislisten angegeben ist, um im nächsten Schritt mit der Bezugskalkulation den Bezugspreis zu ermitteln. Danach weißt du, wie hoch der Preis der eingekauften Ware ist: Listenpreis – Rabatt = Zieleinkaufspreis – Skonto = Bareinkaufspreis + Bezugskosten = Bezugspreis
  • Im nächsten Schritt werden die Handlungskosten, wie z.B. für die Lagerung ermittelt. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe eines durchschnittlichen Handlungskostenzuschlags. Dieser wird mit dem Bezugspreis addiert. Das Ergebnis ist der Selbstkostenpreis, mit dem du zwar deine bisher angefallenen Kosten abdecken, aber keinen Gewinn machen könntest: Bezugspreis + Handlungskostenzuschlag = Selbstkostenpreis.
  • Also musst du als nächstes den Gewinn, den du erzielen möchtest, mithilfe des Gewinnzuschlags dazu addieren. Dadurch erhältst du den Barverkaufspreis: Selbstkostenpreis +  Gewinnzuschlag = Barverkaufspreis.
  • Zum Schluss musst du noch die Umsatzsteuer hinzurechnen. So erhältst du schließlich den Bruttoverkaufspreis: Barverkaufspreis + Umsatzsteuer = Bruttoverkaufspreis.

Rückwärtskalkulation

Genau wie die Vorwärtskalkulation, gehört auch die Rückwärtskalkulation zur Handelskalkulation und wird zur Ermittlung des Verkaufspreises eingesetzt. Einziger Unterschied: Die Richtung in die gerechnet wird: Im Fall der Rückwärtskalkulation wird von unten nach oben, vom Bruttoverkaufspreis zum Listeneinkaufspreis, gerechnet. Der Grund dafür ist häufig die Marktsituation im Onlinehandel, sprich der Preiskampf, der dort stattfindet. Dieser macht es für Onlinehändler nahezu unmöglich, ihre Verkaufspreise unabhängig von der Konkurrenz festzulegen.

Der Listeneinkaufspreis spielt dabei eine wichtige Rolle: Er gibt den Preis an, zu dem die Ware maximal eingekauft werden darf. Durch dessen Berechnung stellst du sicher, dass die Kosten deines Unternehmens gedeckt sind und du Gewinn machen kannst.

Die Rückwärtskalkulation hilft dabei, Angebote von verschiedenen Lieferanten besser miteinander zu vergleichen und den besten Listenverkaufspreis auszuwählen. Dabei werden auch mögliche Rabatte und Skonti berücksichtigt sowie die Bezugskosten.

Es kann außerdem hilfreich sein, mit einer Marktanalyse zunächst herauszufinden, welcher Bruttoverkaufspreis von deinen Kunden akzeptiert wird. Dieser sollte als weiterer Faktor in die Rückwärtskalkulation miteinfließen. Die einzelnen Teilbereiche der Berechnung laufen dabei ähnlich wie bei der Vorwärtskalkulation ab, nur dass du am anderen Ende, also beim Bruttoverkaufspreis startest. 

  • Vom Bruttoverkaufspreis musst du als erstes die Umsatzsteuer und eventuelle Rabatte, die du deinen Kunden gewährst, abziehen, damit du den Zielverkaufspreis erhältst: Bruttoverkaufspreis – Umsatzsteuer = Nettoverkaufspreis – Kundenrabatt = Zielverkaufspreis.
  • Falls du es gewährst, musst du vom Zielverkaufspreis danach das Kundenskonto abziehen, um den Barverkaufspreis zu erhalten: Zielverkaufspreis – Skonto = Barverkaufspreis.
  • Nun musst du dich erneut entscheiden, wie viel Gewinn du machen willst. Diesen ziehst du prozentual vom Barverkaufspreis ab. Das Ergebnis ist der Selbstkostenpreis: Barverkaufspreis – Gewinn = Selbstkostenpreis.
  • Mit dem Selbstkostenpreis kannst du nun verschiedene Kalkulationen mit den Angeboten verschiedener Lieferant:innen durchführen. Dazu ziehst du den Handlungskostenzuschlag von den Selbstkosten ab und erhältst den jeweiligen Bezugspreis: Selbstkosten – Handlungskostenzuschlag = Bezugspreis.
  • Danach ziehst du vom Bezugspreis die Bezugskosten ab, um den Bareinkaufspreis zu erhalten: Bezugspreis – Bezugskosten = Bareinkaufspreis.
  • Da die Bezugskosten je nach Lieferant:in und Hersteller:in variieren können, musst du auf den Bareinkaufspreis das jeweilige Lieferskonto addieren. Das Ergebnis ist der Zieleinkaufspreis : Bareinkaufspreis + Lieferskonto = Zieleinkaufspreis.
  • Im letzten Schritt addierst du noch den Lieferrabatt, der dir in der Regel für Bestellungen in größeren Mengen gewährt wird, zum Zieleinkaufspreis und erhältst den Listeneinkaufspreis: Zieleinkaufspreis + Lieferrabatt = Listeneinkaufspreis.

Damit weißt du genau, wie teuer du deine Ware maximal einkaufen darfst, um deinen gewünschten Gewinn zu machen.

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Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur

Robert liebt Steuern und Gesetze. Er ist aber auch gerne kreativ und neugierig, Neues zu lernen. Er studiert International Business Administration mit dem Schwerpunkt Steuern. Seine Geschwister sind selbst Freiberufler und haben ihn inspiriert, sich mit der Selbstständigkeit zu befassen. In seiner Freizeit kocht und backt er gerne vegetarisch.

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