Selbstständig: So berechnest du deinen Stundenlohn
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Viele Selbstständige rechnen ihre Arbeit nach einem festen Stundensatz ab. Doch dabei kommt es nicht nur darauf an, wie lange du für eine Aufgabe benötigst, sondern auch, dass du mit deinem Stundensatz andere Kosten abdeckst, für die du als Selbstständige:r auch selbst verantwortlich bist.
Deswegen verraten wir dir auf dieser Seite, welche Kosten dein Stundenlohn am besten mit abdecken sollte, wie du deinen Stundenlohn berechnest, und wann es sich vielleicht mehr lohnt, nach Tages- oder sogar einem Projektsatz abzurechnen.
Welche Kosten musst du als Selbstständiger einberechnen?
Als selbstständig arbeitende Person hast du viel Flexibilität und Freiheit, musst dich aber gleichzeitig auch um viele zusätzliche Dinge kümmern. Dazu gehört zum Beispiel das Schreiben von Rechnungen, das Abgeben von Steuererklärungen oder auch das Budgetieren deiner Arbeit, also wie viel du für welche Tätigkeiten in Rechnung stellst.
Gerade bei letzterem kommt es nämlich nicht nur darauf an, für die tatsächliche Arbeit, die du leistest, vergütet zu werden, sondern generell dein Dasein als Selbstständige:r abzusichern. Wer freiberuflich arbeitet, bekommt nämlich bei krankheitsbedingten Ausfällen kein Geld gezahlt. Und auch der Urlaub ist unbezahlt. Kurzum: Wenn Selbstständige nicht arbeiten, bleibt auch das Konto leer.
Um diese Arbeitsausfälle oder auch Durststrecken zu überbrücken, solltest du am besten einen entsprechenden Puffer in deine Preise einberechnen. Gleiches gilt übrigens für die Zeit, die du mit administrativen Aufgaben verbringst, wie Rechnungen schreiben, Steuern organisieren, Überweisungen tätigen oder auch deine nächste Woche planen. All diese Tätigkeiten gehören zum Job eines jeden Selbstständigen, bleiben aber unbezahlt, wenn du nicht die Kosten dafür in deine Preisstruktur einplanst.
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So berechnest du deinen Stundensatz
Um deinen persönlichen Stundensatz zu berechnen, solltest du dir im Klaren darüber sein, wie hoch deine fixen Ausgaben sind, also zum Beispiel deine Miete, deine Krankenversicherung, Kosten für Arbeitsmaterial, Verpflegung usw. Dadurch erfährst du die Summe, die du mindestens erwirtschaften musst, um deine fixen Kosten mit deiner Arbeit zu decken.
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Als nächstes solltest du dir überlegen, wie viele Tage bzw. Stunden die Woche du arbeiten möchtest, wie viele Urlaubstage du dir selbst gibst und wie viele bezahlte Krankheitstage abgedeckt werden sollen. Außerdem solltest du Zeiten für administrative Dienste wie Buchhaltung, Steuer, Rechnungen und strategische Planung einberechnen.
💡Tipp von Accountable: Viele Selbstständige denken zunächst nicht daran, dass sie z.B. Steuervorauszahlungen und evtl. auch Nachzahlungen leisten müssen! Im Accountable Steuerprogramm ist der Steuer-Rechner direkt inbegriffen. So weißt du immer, wie viel du von deinem Einkommen für Steuern zurücklegen musst.
Wenn du nun dein vorab errechnetes Mindesteinkommen nimmst und durch die Anzahl deiner Arbeitstage teilst, erhältst du einen ersten guten Eindruck davon, was du pro Tag verdienen musst. Teile diese Summe durch die Länge deines gewünschten Arbeitstages, zum Beispiel 8 Stunden, und du hast einen ersten Stundenlohn!
Nun solltest du dir noch überlegen, wie viel Gewinn du machen möchtest. Hier ist es natürlich dir überlassen, ob du eine große Marge drauf schlägst oder einen niedrigeren Preis beibehältst, um mehr Kunden anzusprechen.
Schließlich solltest du auch recherchieren, was ein gängiger Stundensatz in deiner Branche und an deinem Standort ist und dich wenn möglich auch mit anderen Selbstständigen dazu austauschen. So erhältst du einen guten Eindruck davon, wie realistisch dein Stundenlohn ist.
Stundensatz, Tagesrate oder projektspezifisch – wie rechne ich am besten ab?
Für die Gestaltung deiner Preise hast du als Selbstständige:r unterschiedliche Möglichkeiten: Du kannst nach Stunde abrechnen, oder auch gleich einen Tagessatz festlegen, zu dem du deinen Kunden einen ganzen Tag lang deine Arbeitskraft zur Verfügung stellst. Manche Selbstständige entscheiden sich außerdem für ein projektspezifisches Abrechnungsmodell, bei dem quasi ein individuelles Angebot für ein bestimmtes Projekt erstellt wird, das nicht nach Tages- oder Stundensätzen unterteilt ist.
Welche Herangehensweise du wählst, ist dabei natürlich komplett dir überlassen. Aber es gibt ein paar Best Practices, die wir dir nicht vorenthalten wollen.
Wann sich ein Stundensatz lohnt
Ein Stundensatz ist grundsätzlich ein guter Start in die selbstständige Arbeit und empfiehlt sich besonders bei kleineren Aufträgen mit Kunden, die vielleicht nicht so viel Budget haben. So hast du einerseits den Vorteil eines Angebots mit einer erträglicher erscheinenden Summe, zum anderen kannst du so auch später genauer berechnen, wie lange du für eine bestimmte Aufgabe brauchst. Und du kannst den Aufwand für kleine Aufgaben trotzdem für dich gewinnbringend abrechnen.
Bei der Zeitberechnung solltest du übrigens unbedingt realistisch sein und nicht von einem perfekten Plan ausgehen, sondern potenzielle Störungen mit einberechnen. Wenn alles nach Plan läuft, kannst du eine Aufgabe vielleicht in zwei Stunden erledigen, aber manchmal braucht es etwas länger. Auch bei einer Festanstellung kann niemand immer zu 100% funktionieren, deswegen plane dir lieber ein bisschen mehr Zeit ein, als zu wenig.
Wann sich ein Tagessatz lohnt
Ein Tagessatz kann sich dann rentieren, wenn du nicht genau weißt, wie viele Stunden du für einen Auftrag genau benötigst. Demnach stellst du dem Kunden zwei volle Tage in Rechnung, und wenn du zwei Stunden weniger benötigst, hast du die Zeit für die Erstellung von Angeboten und das Versenden von Rechnungen wieder drin. Sie sind also eine gute Option für Aufgaben, bei denen du den Zeitaufwand nicht genau herunterbrechen kannst.
Wann du nach Projekt abrechnen solltest
Schließlich kann es sich auch lohnen, nicht nach Stunden- oder Tagessatz abzurechnen, sondern je nach Projekt ein ganzheitliches Angebot zu erstellen. Das ist vor allem für größere und langfristige Projekte von Vorteil, da du so besser kalkulieren kannst. Wenn du beispielsweise drei Monate lang an einem Projekt für einen Kunden arbeitest, hast du keine Kapazitäten frei für andere Auftraggeber. Durch ein entsprechendes Budget für die Projektarbeit kannst du sicherstellen, dass du auch nach Abschluss des Projekts noch genügend Einkommen hast, um dich um den nächsten Auftrag zu kümmern.
Fazit: Ein Stundenlohn für Selbstständige, der sich lohnt
Viele Selbstständige machen zu Beginn ihrer Selbstständigkeit den Fehler, ihren Stundensatz zu knapp zu berechnen oder administrative Arbeiten sowie potenzielle Arbeitsausfälle nicht mit einzurechnen. Überleg dir gleich zu Beginn, wie viel und wie lang du im Jahr oder in der Woche arbeiten möchtest und plane diese Zeiten in die Kalkulation deines Stundensatzes ein. Denn nichts ist auf Dauer schädlicher für deine Karriere, als dich schon früh unter Wert zu verkaufen.
Gerade zu Beginn vergessen viele Selbstständige zunächst, dass vom eingenommen Geld meistens noch Steuern gezahlt werden müssen. Bedenke also auch deine Liquidität als Freiberufler:in. Es werden im Steuerjahr Einkommensteuervorauszahlungen fällig sowie ggf. Umsatzsteuerzahlungen ans Finanzamt.
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