Ob ChatGPT, Notion AI oder automatische Rechnungstexte: Viele Selbstständige und Freelancer haben schon erste KI-Tools ausprobiert. Vielleicht hast auch du schon einen Social-Media-Post mit KI geschrieben oder eine To-do-Liste automatisch sortieren lassen.
Jetzt stellt sich die Frage: Wie kannst du künstliche Intelligenz sinnvoll und dauerhaft in deinen Arbeitsalltag einbauen? Wo bringt sie wirklich Vorteile – und wo lohnt sich der Aufwand vielleicht (noch) nicht?
Grundsätzlich gilt: KI ist ein mächtiges Werkzeug, wenn du weißt, wofür du sie einsetzen willst. Sie eignet sich besonders gut für klar umrissene Aufgaben, bei denen es auf Effizienz ankommt – zum Beispiel beim Formulieren von Mails, Strukturieren von Informationen oder beim Verwalten von Belegen. In anderen Bereichen – etwa bei rechtlich sensiblen Themen oder persönlicher Kommunikation – solltest du weiterhin selbst aktiv bleiben.
💡 Beispiel: Du bist Webdesigner:in und erhältst regelmäßig ähnliche Kundenanfragen per Mail. Eine KI kann dir helfen, schnelle Entwürfe für Antwortmails zu erstellen – so sparst du Zeit und musst nur noch final gegenlesen. Für eine individuelle Projektabsprache bleibt der persönliche Kontakt aber unerlässlich.
So hilfreich KI-Tools im Alltag auch sein können – es ist wichtig, die Stärken und Schwächen realistisch einzuschätzen. Gerade für Selbstständige geht es darum, Zeit zu sparen, Struktur zu schaffen und konkret bessere Ergebnisse zu erzielen. Doch nicht jeder Anwendungsfall ist sinnvoll – manchmal bringt die Einarbeitung in ein Tool mehr Aufwand als Nutzen. Deshalb lohnt es sich, die Vor- und Nachteile der künstlichen Intelligenz im Business-Alltag gegenüberzustellen:
| Vorteile | Nachteile |
| Zeitersparnis bei wiederkehrenden Aufgaben | Qualität stark abhängig von Eingabe („Prompt“) |
| Ideenfindung & Inspiration bei Schreibprozessen | Inhalte oft generisch oder oberflächlich |
| Unterstützung bei Organisation & Struktur | Einarbeitungszeit bei komplexeren Tools |
| Automatisierung von Routineaufgaben | Gefahr der Überautomatisierung ohne menschliche Kontrolle |
| Günstiger Zugang zu Technologie – auch für Einzelpersonen | Technische oder rechtliche Unsicherheiten möglich |
Künstliche Intelligenz kann dir in vielen Bereichen deines Arbeitsalltags echte Unterstützung bieten – auch wenn du allein arbeitest oder nur ein kleines Team hast. Die meisten Tools sind so intuitiv, dass du keine technische Vorerfahrung brauchst. Entscheidend ist, dass du dir überlegst, wo KI dir konkret Arbeit abnehmen kann, ohne dass dabei Qualität oder Persönlichkeit verloren gehen.
Wenn du regelmäßig Texte schreibst – etwa für deinen Blog, deine Social-Media-Kanäle oder deinen Newsletter – können KI-Tools wie ChatGPT, Neuroflash oder Jasper dir viel Vorarbeit abnehmen. Du kannst sie nutzen, um Ideen zu sammeln, Rohentwürfe zu formulieren oder Formulierungen zu optimieren. Auch Meta-Beschreibungen, SEO-Texte oder Varianten für A/B-Tests lassen sich gut automatisieren.
➡️ Mehr dazu: Die besten KI-Tools: So nutzt du künstliche Intelligenz im Beruf
Auch bei der Organisation deines Arbeitsalltags kann KI helfen. Tools wie Notion AI oder Trello AI unterstützen dich dabei, Aufgaben zu sortieren, Deadlines im Blick zu behalten oder Projekte effizient zu strukturieren. Manche Tools schlagen dir sogar automatisch nächste Schritte vor oder helfen bei der Priorisierung – etwa nach Zeitaufwand oder Dringlichkeit. Gerade wenn du mehrere Projekte parallel managen musst, kann das enorm entlasten.
Viele moderne Buchhaltungslösungen nutzen heute schon KI – oft ohne, dass du es direkt bemerkst. Belege werden automatisch erkannt, Zahlungsfristen einsortiert oder Rechnungspositionen vorgeschlagen. Tools wie Accountable, sevDesk oder lexoffice setzen bereits KI-basierte Lösungen ein. Auch für die Steuererklärung oder deine Einnahmenübersicht kann das hilfreich sein, da du schneller arbeitest und weniger Fehler machst.
➡️ Welche Lösungen sich wirklich lohnen, erklären wir im Artikel Die besten KI-Tools für die Arbeit: Office und Projektmanagement.
Du bekommst regelmäßig ähnliche Kundenanfragen per Mail oder über dein Kontaktformular? Dann kann KI dir helfen, schnell Standardantworten zu formulieren oder automatisierte Antworten vorzubereiten. Tools wie Tidio, Intercom oder GPT-basierte Chatbots können erste Fragen auffangen, Begrüßungen übernehmen oder einfache Supportfälle lösen. Wichtig ist: Persönliche Kommunikation solltest du nicht vollständig automatisieren – vor allem, wenn es um individuelle Anliegen oder sensiblere Themen geht.
| Bereich | Was KI gut kann | Was (noch) schwierig ist |
| Texte & Content | Erste Entwürfe schreiben, Texte glätten, Blog-Ideen generieren | Fachlich komplexe Inhalte, pointierte Formulierungen, rechtssichere Aussagen |
| Organisation & Planung | Aufgaben priorisieren, Termine strukturieren, Projekte gliedern | Projektverantwortung mit vielen Abhängigkeiten oder spontanen Anpassungen |
| Buchhaltung & Finanzen | Belege erkennen, Rechnungspositionen vorformulieren, Zahlungsfristen sortieren | Gesetzliche Vorgaben prüfen, betriebliche Besonderheiten korrekt abbilden |
| Kundenkommunikation | Standardantworten vorbereiten, Chatbot-Texte entwerfen, Support-Fragen sortieren | Persönliche Beratung, sensible Rückfragen, individuelle Tonalität treffen |
Die EU hat mit dem AI Act (Verordnung [EU] 2024/1689) erstmals ein umfassendes Gesetz zur Regulierung von künstlicher Intelligenz verabschiedet. Dieses Gesetz ist am 1. August 2024 in Kraft getreten. Einige Regelungen – darunter die Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte – gelten allerdings erst ab dem 2. August 2026. Es lohnt sich aber, sich schon jetzt damit auseinanderzusetzen.
Wenn du in deinem Business KI nutzt – etwa für Texte, Grafiken oder Chatbots – musst du künftig in bestimmten Fällen klar kennzeichnen, dass der Inhalt nicht ausschließlich von einem Menschen erstellt wurde. Ziel der Regelung ist es, Nutzer:innen und Verbraucher:innen vor Täuschung zu schützen und Transparenz zu schaffen.
Kennzeichnungspflichtig sind laut AI Act insbesondere:
Wenn du KI-Tools lediglich als Unterstützung nutzt – also etwa einen Text vorschreiben lässt und ihn anschließend selbst überarbeitest und freigibst – besteht keine Kennzeichnungspflicht. Ebenso sind Inhalte ohne Öffentlichkeitswirkung (z. B. interne Notizen, To-do-Listen) nicht betroffen.
Die Regelung verlangt, dass die Kennzeichnung klar, verständlich und gut erkennbar sein muss. Für Online-Texte reicht oft ein kurzer Hinweis wie:
„Dieser Inhalt wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt und redaktionell überarbeitet.“
Für Videos oder Grafiken kann ein eingeblendeter Hinweis oder ein Text in der Bildbeschreibung genügen. Bei interaktiven Systemen (z. B. Chatbots) sollte direkt im Gesprächsverlauf oder bei der ersten Interaktion deutlich gemacht werden, dass es sich um eine KI handelt.
Wer gegen die Kennzeichnungspflicht verstößt, riskiert empfindliche Bußgelder. Die AI-Verordnung sieht Strafen von bis zu 15 Millionen Euro oder 3 % des weltweiten Jahresumsatzes vor – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Für Solo-Selbstständige wird es in der Praxis wohl deutlich geringere Sanktionen geben, dennoch: Vertrauen ist eine zentrale Währung in deinem Business. Transparenz lohnt sich – auch jenseits von Vorschriften.
💡 Tipp: Auch wenn die Pflicht erst ab 2026 gilt, empfiehlt es sich, bereits jetzt freiwillig transparent zu arbeiten. Viele Tools bieten die Möglichkeit, automatisch generierte Inhalte zu kennzeichnen – und mit einem kurzen Hinweis stärkst du die Glaubwürdigkeit gegenüber Kund:innen und Leser:innen.
Du möchtest KI nicht nur testen, sondern wirklich produktiv einsetzen? Dann geh strategisch vor – mit kleinen Schritten, klaren Zielen und regelmäßigem Feedback. So vermeidest du unnötigen Aufwand und nutzt das volle Potenzial der Tools.
Überlege dir zuerst: Wo kostet dich eine Aufgabe regelmäßig Zeit – ohne viel Kreativität?
Typische Beispiele: Mails beantworten, Texte vorformulieren, To-dos sortieren, Angebote strukturieren.
💡 Konkreter Einstieg: „Ich will mir mit KI das Schreiben von Kundenmails erleichtern.“
Suche dir ein Tool, das zu deinem Ziel passt – viele bieten kostenlose Testversionen. Für Texte etwa ChatGPT oder Neuroflash, für Organisation Notion AI, für Rechnungen sevDesk oder lexoffice.
💡 Achte auf: einfache Bedienung, Datenschutz (möglichst EU-Standort) und klare Preismodelle.
Arbeite eine Woche lang bewusst mit dem Tool – aber nicht parallel zu deinem normalen Workflow, sondern ersetze gezielt Aufgaben. Nur so erkennst du, ob dir das Tool wirklich hilft.
💡 Beispiel: Formuliere fünf typische Mails mit KI – prüfe, wie viel Nachbearbeitung nötig ist.
Frage dich: Spart mir die KI Zeit? Liefert sie brauchbare Ergebnisse? Wo muss ich zu viel korrigieren? Wo funktioniert sie überraschend gut?
💡 Tipp: Wenn du pro Aufgabe merklich weniger Zeit brauchst, lohnt sich der Einsatz.
Wenn ein Tool dir hilft, mach es zum festen Bestandteil deines Workflows – z. B. für die tägliche Mailbearbeitung, Blogplanung oder Angebotserstellung. Lege Regeln fest, wann du KI nutzt und wann nicht.
💡 Tipp: Plane z. B. 30 Minuten pro Woche zur „KI-Arbeitszeit“ ein – für Routineaufgaben oder Content-Entwürfe.
KI entwickelt sich schnell. Was heute gut funktioniert, kann morgen überholt sein – oder plötzlich weniger zuverlässig. Bleib deshalb neugierig, aber auch skeptisch.
💡 Tipp: Regelmäßige Kontrolle, Updates und ggf. Alternativen testen gehören dazu.
➡️ Mehr zum Thema: Digitalisierung von Geschäftsprozessen: Das solltest du wissen
Künstliche Intelligenz kann dir als Selbstständige:r den Alltag erleichtern – keine Frage. Sie hilft dir, Routinen zu vereinfachen, Texte schneller zu erstellen oder Aufgaben clever zu organisieren. Doch damit KI dir wirklich nützt, braucht es mehr als nur ein cooles Tool: Es braucht einen klaren Plan, realistische Erwartungen und deinen wachen Blick.
Nutze KI dort, wo sie dich wirklich entlastet – etwa beim Texten, Sortieren oder Strukturieren. Verlass dich aber nicht blind auf die Ergebnisse. Du trägst die Verantwortung für deine Kommunikation, deine Inhalte und dein Business. Gerade im Hinblick auf die kommende Kennzeichnungspflicht ab 2026 ist es sinnvoll, schon heute transparent und verantwortungsvoll zu arbeiten.
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Muss ich KI-generierte Inhalte wirklich kennzeichnen?
Ja – ab dem 2. August 2026 greift eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für bestimmte KI-Inhalte. Wenn du z. B. Deepfakes erstellst oder KI-Texte ohne Prüfung veröffentlichst, musst du das kenntlich machen. Bereits jetzt empfiehlt sich freiwillige Transparenz.
Wie erkenne ich, ob ein KI-Tool datenschutzkonform ist?
Achte darauf, wo das Tool gehostet wird (z. B. EU-Server), ob es DSGVO-konforme Datenschutzerklärungen hat und wie mit deinen Daten umgegangen wird. Viele Anbieter geben dazu klare Infos auf ihrer Website.
Ist KI-Nutzung steuerlich relevant?
Solange du die Tools beruflich nutzt, kannst du die Kosten in der Regel als Betriebsausgaben absetzen. Wichtig ist, dass du Rechnungen und Verträge aufbewahrst – wie bei allen anderen Tools auch.
Kann ich KI auch offline nutzen – ohne Cloud-Anbindung?
Es gibt erste Modelle, die lokal laufen (z. B. GPT4-All oder LM Studio), allerdings sind diese technisch oft anspruchsvoller. Für die meisten Selbstständigen sind cloudbasierte Tools aktuell praktikabler.
Gibt es Risiken, wenn ich KI im Kundenkontakt einsetze?
Ja. Unpassende Formulierungen, fehlende Empathie oder fehlerhafte Informationen können deinem Ruf schaden. Du solltest KI im Kundenkontakt immer mit Bedacht und nur unterstützend einsetzen – niemals ungeprüft automatisieren.
20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft
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Autor - Sophia Merzbach
Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.
Wer ist Sophia ?Danke für dein Feedback!
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Anonym
Accountble ist einfach zu bedienen und übersichtlich.
Regine Müller-Waldeck
Die Kommunikation war sehr gut und sehr genau. Im Fall wie es bei mir war hätte ich mich gefreut ein Telefonat zu führen. Es wäre auch sehr gut eine Telefonnummer zu haben wo man sich an einen Mitarbeiter wenden hätte können. Heute bekommt man sehr viele Spam Nachrichten die täuschend echt sind.
Peter Goerke
Ich bin schwer begeistert, die Platform ist wirklich ausgereift, man ist kein Versuchskaninchen, außerdem ist es trotz Digitalisierung sehr persönlich und direkt, ich fühle mich richtig aufgehoben und die Kundenservice ist unübertroffen, einziges Manko ist das ext. Steuerbüro Consentes, auf Fragen wird nicht oder spät geantwortet, verlangen jedoch einen horrenden Betrag nur um mit dem Finanzamt zu sprechen, da greife ich lieber selber zum Hörer, das soll das Erlebnis mit Accountable, aber in keinem Fall schmälern, endlich eine All-in-One Lösung, die hält was Sie verspricht!
Anonym
Bis jetzt alles Top, guter Sapport.
John Niehaus
sehr guter technischer support zum Abo. Steuerfragen hatte ich noch nicht.
Sergej Rothermel
Sehr guter Kundenservice, individuell und verständlich. Ausgezeichnete Fachkompetenz! Besser als jeder Steuerberater hier bei uns. Absolut empfehlenswert!
Birgit Kleinert
Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, für die intensive und professionelle Betreuung meiner Steuerangelegenheit. Bei wirklich all meinen Fragen und es waren nicht wenige, hat Daniela mir geholfen. Besonders hervorheben möchte ich, das man hier auf eine Frage die man bezüglich der Steuer stellt, nicht lange auf seine Antwort warten muss. Accountable, ein "Rund-um-Sorglos-Paket"! Vielen Dank Peter Albuscheit
Peter Albuscheit
Alles super, sehr freundlich und hat mir bei der Lösung meines Problems geholfen.
Alexander Adam
Sehr schnelle und kompetente Rückmeldung.
Frank Meier