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Diese Versicherungen können Selbständige steuerlich absetzen

Aktualisiert am
Lesezeit 4 Minuten

Wann hast du erkannt, dass Versicherungen wichtig sind? Oder anders gefragt: Wann hast du erkannt, welche Versicherungen für dich als Selbständige:r wichtig sind? Vielleicht musstest du auf die harte Tour – und zwar dann, wenn du eine Versicherung brauchtest – lernen, dass du dich hier hättest besser informieren sollen. Vielleicht gehörst du aber auch zu denjenigen, die sich bereits länger mit dem Thema Versicherungen auseinandersetzen und alle relevanten Versicherungen bereits abgeschlossen haben. 

Egal, ob du zu der ersten oder der zweiten Gruppe gehörst: Was du vielleicht noch nicht wusstest ist, dass du als Selbständige:r eine Vielzahl von Versicherungen steuerlich absetzen kannst. In unserem kleinen “1×1 der Versicherungen” möchten wir dir empfehlenswerte Versicherungen vorstellen und dich darüber informieren und welche du steuerlich absetzen kannst.


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Die vier wichtigsten Versicherungen für Selbständige

Die Vielzahl der Empfehlungen rundum Versicherungen machen es manchmal ziemlich schwer zu erkennen, welche Versicherungen in deiner persönlichen Situation relevant sind. Prinzipiell gilt, dass es – unabhängig davon, ob du freiberuflich, selbstständig, angestellt oder auch gerade nicht berufstätig bist – einige Versicherungen gibt, die jeder abschließen sollte. Hier wird im Versicherungswesen ganz Allgemein zwischen Personen- und Sachversicherungen unterschieden.

Der Klassiker: Die Krankenversicherung

Gesetzlich vorgeschrieben und unbedingt notwendig ist die Krankenversicherung, einschließlich der Pflegeversicherung. Als Selbständige:r musst du dich selbst um deine Krankenversicherung kümmern und zahlst den vollen Versicherungsbeitrag. Ein Fakt, der, wenn es um das steuerliche Absetzen von Versicherungen geht, sehr wichtig ist und auf welchen wir später zurückkommen werden. Du hast die freie Wahl zwischen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Bei deiner Auswahl ist auf viele Faktoren zu achten, z.B. welche Risiken und eventuell auch welche Selbstbeteiligung im Krankheitsfall selber übernommen werden sollen, wie hoch die Beiträge sind und vor allem, wie die Beiträge im Alter steigen, aber auch wie ein Verdienstausfall abgesichert ist. 

Seit 2010 gilt: Die Beiträge für die sogenannte Basisabsicherung sind steuerlich absetzbar. Sie gelten als Sonderausgaben, also als private Aufwendungen. Das bedeutet, dass hier bis zu 2.800 Euro steuerlich geltend gemacht werden können. Bei Ehepaaren verdoppelt sich dieser Betrag. 

Steuern absetzen als Motivation zur Altersvorsorge: Die Rentenversicherung

Eine wichtige Versicherung, die auch steuerlich abgesetzt werden kann, ist die Rentenversicherung als Altersvorsorge. Wie bei der Krankenversicherung gilt, dass Arbeitnehmer hier pflichtversichert sind. Doch auch eine Vielzahl an Freiberuflern, z.B. Ärzte, Apotheker, Handwerker, Journalisten und Künstler haben für Ihren Berufsstand ein jeweils eigenes Versorgungswerk. Diese sind ähnlich wie die gesetzlichen Rentenversicherungen organisiert und können als Alternative zur gesetzlichen Rentenversicherung gewählt werden. 

Altersvorsorge ist vor allem bei Selbständigen ein heiß-diskutiertes Thema, bei dem die Meinungen weit auseinander gegen. Schlussendlich gilt, dass du als Selbständiger diese eigenverantwortlich gestaltest und somit auch die Höhe selber beeinflusst.

Um Selbständige zum Abschluss einer privaten Altersvorsorge zu motivieren, können die Aufwendungen für die Altersvorsorge steuerlich abgesetzt werden. Im Gegensatz zu Arbeitnehmern, die bei Abschluss einer „Riesterrente“ steuerlich gefördert werden, können Selbständige freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung und Beiträge für z.B. eine sogenannte „Rürup-Rente“ steuerlich geltend machen. Da die Rürup-Rente als private Rente gilt, werden die Beträge nicht in der Einnahmen-Überschuss-Rechnung erfasst. Sie werden als private Vorsorgeaufwendungen abgesetzt. So liegt im Jahr 2020 der für eine Person maximal absetzbare Betrag bei rund 90% von 25.000 Euro. Bei Ehepaaren gilt erneut der doppelte Betrag.

Auf Nummer sicher gehen: Die Haftpflichtversicherung.

Anders als die Haftpflicht für ein Fahrzeug, die eine echte Pflichtversicherung ist, d.h. ohne die ein Fahrzeug nicht zugelassen wird, ist die Private Haftpflichtversicherung freiwillig. Diese schützt dich als Privatperson vor Regressansprüchen von Personen oder anderen Schadensersatzansprüchen, die in der heutigen Zeit durchaus beträchtlich sein können und finanziell garantiert nicht eingeplant waren. Bei einigen Anbietern kann die private Haftpflichtversicherung mit einer Zusatzversicherung für Selbständige ergänzt werden. Ansonsten kannst du als Selbständiger eine sogenannte Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Diese deckt die bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit entstandenen Personen- oder Sachschäden ab und ist sehr zu empfehlen. Das gilt vor allem, wenn du einen Beruf ausübst, wo neben reinen Sachschäden auch Personen- oder auch Umweltschäden entstehen können. Eine weitere Option ist die Vermögensschadenhaftpflicht, die in einigen selbständigen-beratenden Berufen sogar Pflicht ist.

Auch hier können die Beiträge als sonstige Vorsorgeaufwendung steuerlich abgesetzt werden können. Wie bei allen Sonderausgaben bzw. Vorsorgeaufwänden gilt die Höchstgrenze von 2.800 Euro pro Steuerjahr. 

Vorgesorgt für den schlimmsten Fall: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Gesundheit ist unser wichtigstes Gut und wir verlassen uns tagtäglich darauf, dass unser Körper funktioniert. Wenn ein Unfall oder Krankheit dazu führen, dass dies nicht mehr gegeben ist, führt dies zu massiven Veränderungen in allen Lebensbereichen. Oftmals bedeutet dies auch, dass aufgrund von Krankheit oder einem Unfall der eigene Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung soll für diesen Fall absichern. Da bei Beiträge von der Höhe des gewünschten Betrags und dem Alter zum Zeitpunkt des Abschlusses abhängen, empfiehlt sich bei Interesse bereits früh eine solche Versicherung abzuschließen. Steuerlich abgesetzt werden kann diese auch als Vorsorgeversicherung.

Absetzbar oder nicht-absetzbar, das ist hier die Frage!

Im Allgemeinen gilt, dass Versicherungen, die betriebliche Risiken absichern steuerlich voll absetzbar sind. Versicherungen die überwiegend die eigenen privaten Risiken absichern, können nur teilweise (als Werbungskosten oder Sonderausgaben) steuerlich abgesetzt werden.

Somit sind als Betriebskosten folgende Versicherungen im Normalfall voll absetzbar:

  • Betriebshaftpflicht-, Berufshaftpflicht- und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
  • Betriebsunterbrechungs- bzw. Betriebsausfallversicherung
  • Betriebliche Forderungsausfallversicherung
  • Rein betriebliche Rechtsschutzversicherung
  • Betriebliche Feuer-, Diebstahl- und Hagelversicherung
  • Gesetzliche Unfallversicherung
  • Kasko-, Haftpflicht- und Unfallversicherung für betrieblich genutzte PKW
  • Betriebliche Unfallversicherung
  • Hausratversicherung, anteilig so weit ein extra Arbeitszimmer vorhanden ist

Alle anderen Versicherungen sind somit nur als Sonderausgaben oder als Vorsorgeaufwand absetzbar und können somit nicht in voller Höhe abgesetzt werden. Dazu gehören folgende Versicherungen:

  • Privathaftpflichtversicherung
  • Krankenversicherung
  • Krankentagegeldversicherung
  • Lebensversicherung
  • Rentenversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Unfallversicherung
  • Risikolebensversicherung

In der Steuererklärung müssen all diese unter der Anlage “Vorsorgeaufwand” eingetragen werden.

Zur Erinnerung: Alle, die keine Zuschüsse zu ihrer Krankenversicherung bekommen – also in der Regel auch du als Selbständiger – können jährlich bis zu 2.800 Euro als sonstige Vorsorgeaufwände geltend machen. Bei Arbeitnehmern bzw. Personen, die Zuschüsse zu Ihrer Krankenkasse bekommen, gilt hier übrigens ein niedrigerer Betrag.

Fazit – Versicherungen für Selbstständige

Für Selbständige gibt es nur wenige Versicherungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Diejenigen, die es sind, sind normalerweise voll steuerlich absetzbar. Je nach Tätigkeitsfeld gibt es weitere empfehlenswerte Versicherungen, die aber nur teilweise steuerlich abgesetzt werden können, z.B. als Vorsorgeaufwendungen oder Sonderausgaben.

Daneben gibt auch noch Versicherungen, die nützlich sind, aber nicht unbedingt erforderlich sind (z.B. Wahltarife bei einer privaten Krankenversicherung). So oder so lohnt es sich, sich als Selbständige:r in das Thema Versicherungen einzulesen, vorzusorgen und bei der nächsten Steuererklärung nicht zu vergessen, dass viele Versicherungen steuerlich abgesetzt werden können.


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Tino Keller, Geschäftsführer & Gründer von Accountable Germany
Tino Keller, Geschäftsführer & Gründer von Accountable Germany

Tino hat bereits zwei Unternehmen aufgebaut und kennt daher die Herausforderungen für Selbständige aus erster Hand. Mit Accountable will er das Thema Steuern lösen.
Ansonsten freut sich Tino über die gelegentlichen Siege des 1. FC Köln und genießt gerne ein schönes Asado mit einem Glas Malbec im Kreis von Familie und Freunden.

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