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Eigenkapital im Unternehmen erhöhen: Darauf musst du achten

Geschrieben von Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Aktualisiert am
Lesezeit 4 Minuten

Du willst ein Unternehmen gründen? Dann brauchst du neben einer guten Idee natürlich auch Geld. Neben Krediten und Fördermitteln spielt Eigenkapital eine wichtige Rolle. Aber was genau ist Eigenkapital eigentlich? Wie viel brauchst du davon und welche Möglichkeiten gibt es, um dein Eigenkapital zu erhöhen?

Was ist Eigenkapital?

Eigenkapital ist das Geld, das du selbst in dein Unternehmen steckst. Das können zum Beispiel deine Ersparnisse sein, aber auch Gewinne, die du im Unternehmen erwirtschaftest und wieder investierst. Wie viel Eigenkapital du für dein Unternehmen brauchst, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • GmbH: Die GmbH ist eine beliebte Wahl für Gründer:innen. Hier musst du mindestens 25.000 Euro Stammkapital einzahlen (§5 Absatz 1 GmbHG). Das bringt dir einige Vorteile, zum Beispiel eine Haftungsbeschränkung auf das Stammkapital.
  • Aktiengesellschaft (AG): Wenn du große Pläne hast, kannst du auch eine AG gründen. Hier ist das Mindestkapital mit 50.000 Euro deutlich höher (§ 7 Aktiengesetz). Dafür genießt die AG aber auch ein hohes Ansehen und kann leichter an der Börse Kapital beschaffen.
  • Einzelunternehmen: Die einfachste Rechtsform ist das Einzelunternehmen. Hier gibt es kein vorgeschriebenes Mindestkapital. Das bedeutet aber auch, dass du mit deinem gesamten privaten Vermögen haftest. Im Falle einer Insolvenz könnte es also eng werden.

➡️ So wandelst du eine GmbH in ein Einzelunternehmen um

Eigenkapital und Vermögen: Das ist der Unterschied

Viele Unternehmer:innen mischen die Begriffe Eigenkapital und Vermögen in einen Topf. Doch Vorsicht. Das sind zwei verschiedene Begriffe mit unterschiedlichen Bedeutungen.

Dein Vermögen ist der gesamte Wert deines Unternehmens. Dazu gehören zum Beispiel deine Maschinen, deine Warenlagerbestände, Immobilien und dein Bargeld. Dein Eigenkapital ist der Teil deines Vermögens, der dir nach Abzug aller Schulden übrigbleibt. Anders ausgedrückt: Was dir wirklich gehört, nachdem du alle Kredite und Verbindlichkeiten bezahlt hast. Merke dir:

Vermögen = Gesamter Wert deines Unternehmens

Eigenkapital = Vermögen – Schulden

Eigenkapital und Vermögen sind zwar eng miteinander verbunden, aber nicht dasselbe. Eigenkapital ist ein wichtiger Bestandteil des Vermögens und ein Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens.

Eigenkapitalquote: Wie stabil ist dein Unternehmen?

Du willst wissen, wie stabil dein Unternehmen ist? Dann schau dir deine Eigenkapitalquote deines Unternehmens an. Diese Kennzahl zeigt dir, wie viel Eigenkapital du im Vergleich zu deinem Gesamtkapital hast. Je höher die Quote, desto besser.

Darum ist die Eigenkapitalquote so wichtig

  • Für dich: Die Eigenkapitalquote zeigt dir, wie unabhängig dein Unternehmen von Fremdkapital ist und wie gut du Krisen überstehen kannst.
  • Für Banken: Bei Krediten schauen Banken genau auf die Eigenkapitalquote eines Unternehmens. Je höher sie ist, desto eher bekommst du einen Kredit und desto günstiger werden die Konditionen.
  • Für Aktionär:innen: Für Aktionär:innen ist die Eigenkapitalquote deines Unternehmens ein wichtiger Faktor für den Aktienkauf.

➡️ Umsatzplanung: So erstellst du eine realistische Umsatzprognose

Eigenkapitalquote berechnen

Wie berechnest du die Eigenkapitalquote deines Unternehmens? Ganz einfach: Teile dein Eigenkapital durch dein Gesamtkapital und multipliziere das Ergebnis mit 100.

Eigenkapitalquote = Eigenkapital : Gesamtkapital x 100 %

Wie hoch sollte die Eigenkapitalquote sein?

Jede Branche hat ihre eigene gesunde Eigenkapitalquote. Im Handel ist sie zum Beispiel deutlich höher als bei Banken. Die EU hat deshalb für Banken eine Mindestquote von 8 % eingeführt, um Anleger:innen zu schützen. In der freien Wirtschaft wäre diese Quote allerdings ein Warnsignal für eine hohe Verschuldung.

Als Faustregel kannst du dir merken: Eine gute Eigenkapitalquote für solide wirtschaftende Unternehmen liegt zwischen 20 % und 30 %.

Diese Faktoren beeinflussen eine gesundeEigenkapitalquote 

Die perfekte Eigenkapitalquote für dein Unternehmen gibt es leider nicht. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Ertragsrisiko: Hohes Ertragsrisiko? Dann braucht dein Unternehmen auch ein starkes Polster. Eine hohe Eigenkapitalquote fängt mögliche Schwankungen im Ertrag besser auf und schützt dich vor finanziellen Engpässen.
  • Branche: Anlageintensives Unternehmen in der Industrie? Dann sollte deine Eigenkapitalquote deutlich höher sein als bei einem Dienstleistungsunternehmen.
  • Unternehmensgröße: Kleines Unternehmen mit wenigen Mitarbeiter:innen? Klar, dass deine Eigenkapitalquote niedriger ausfällt als die eines Großkonzerns mit tausenden Beschäftigten. Du hast einfach weniger Spielraum, um Eigenkapital aufzubauen.
  • Rechtsform: Personengesellschaft? Hier liegt die Eigenkapitalquote oft niedriger. Denn du haftest als Gesellschafter:in mit deinem gesamten Privatvermögen.

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Möglichkeiten, um dein Eigenkapital zu erhöhen

Dein Unternehmen braucht ein starkes Fundament? Dann sorge für Möglichkeiten, um dein Eigenkapital zu erhöhen. Denn je mehr Eigenkapital du hast, desto unabhängiger bist du von Fremdkapitalgebern und desto bessere Erfolgschancen hat dein Unternehmen.

Aber wie kannst du das Eigenkapital im Unternehmens erhöhen? Folgende Strategien können dir dabei helfen:

Neue Partner ins Boot holen

Suche dir neue Gesellschafter:innen, die frisches Kapital in dein Unternehmen einbringen. So erhöhst du nicht nur die Eigenkapitalquote, sondern gewinnst gleichzeitig neue Ideen, Kompetenzen und Netzwerke.

Gewinne einbehalten

Anstatt alle Gewinne auszuschütten, behalte einen Teil davon im Unternehmen. So baust du dein Eigenkapital Stück für Stück auf und finanzierst dein Wachstum aus eigener Kraft. 

Gewinne steigern

Optimiere deine Prozesse, biete innovative Produkte oder Dienstleistungen an und begeistere deine Kund:innen. So steigerst du deine Rentabilität und erwirtschaftest mehr Gewinne, die du wiederum als Eigenkapital nutzen kannst.

Kapital freisetzen

Durchforste dein Anlage- und Umlaufvermögen. Gibt es Maschinen, die du nicht mehr benötigst? Offene Forderungen, die du eintreiben kannst? So entdeckst du schlafendes Kapital, das du für dein Unternehmen nutzen kannst. 

Liquidität optimieren

Ein konsequentes Liquiditätsmanagement wirkt sich ebenfalls positiv auf das Eigenkapital deines Unternehmens aus. Analysiere den Cashflow oder setze auf Factoring, um Zahlungsausfälle zu minimieren. So hast du mehr liquide Mittel, die du als Eigenkapital nutzen kannst.

Fazit

Die richtige Eigenkapitalquote ist immer individuell. Beobachte die Entwicklung deiner Quote im Auge und bewerte sie immer im Kontext deines Ertragsrisikos, der Branche, Unternehmensgröße und Rechtsform. So erkennst du schnell, ob dein Unternehmen für die Zukunft gut gerüstet ist.

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Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur
Robert Jödicke, Content Creator und Entrepreneur

Robert liebt Steuern und Gesetze. Er ist aber auch gerne kreativ und neugierig, Neues zu lernen. Er studiert International Business Administration mit dem Schwerpunkt Steuern. Seine Geschwister sind selbst Freiberufler und haben ihn inspiriert, sich mit der Selbstständigkeit zu befassen. In seiner Freizeit kocht und backt er gerne vegetarisch.

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