Gartenpflege, Gebäudereinigung, kleine Reparaturen – ein Hausmeister:innenservice kann vielseitig sein und ist gefragt. Doch was viele nicht wissen: Wer sich als Hausmeister:in selbstständig machen möchte, muss einige Dinge beachten!
Wir zeigen dir, welche Voraussetzungen du brauchst, wie du dein Gewerbe anmeldest und wie du mit cleverer Preisgestaltung mehr aus deinem Stundenlohn herausholst.
Welche Aufgaben übernimmt ein selbstständiger Hausmeister?
Als selbstständige:r Hausmeister:in kannst du ein breites Spektrum an Dienstleistungen abdecken. Die genauen Aufgaben hängen von den Anforderungen der Kund:innen ab, können aber folgende Tätigkeiten umfassen:
- Reinigung und Pflege von Gebäuden: Treppenhäuser, Fenster, Tiefgaragen und Außenbereiche müssen regelmäßig gereinigt werden.
- Garten- und Grünanlagenpflege: Rasen mähen, Hecken schneiden, Laub entfernen und Beete pflegen gehören zu den typischen Aufgaben im Außenbereich.
- Winterdienst: In den Wintermonaten gehört das Schneeräumen und Streuen von Gehwegen, Zufahrten und Parkplätzen zu den wichtigsten Leistungen eines Hausmeisters oder einer Hausmeisterin.
- Müllentsorgung: Das Bereitstellen, Reinigen und Zurückstellen von Mülltonnen kann für Wohnanlagen oder Gewerbeimmobilien notwendig sein.
- Kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten: Defekte Türgriffe, tropfende Wasserhähne, ausgefallene Beleuchtung – für viele kleine Reparaturen ist ein:e Hausmeister:in der/die erste Ansprechpartner:in. Diese Tätigkeiten dürfen jedoch keine Arbeiten umfassen, die in Deutschland zulassungspflichtig sind, z. B. Elektro- oder Sanitärinstallationen.
- Objektkontrollen und Sicherheitschecks: Gerade bei leerstehenden oder wenig genutzten Gebäuden übernehmen Hausmeister:innen regelmäßige Kontrollgänge, prüfen Türen und Fenster oder achten auf Schäden durch Witterungseinflüsse.
Ein breites Angebot an Dienstleistungen macht den eigenen Hausmeister:innenservice für mehr Kund:innen attraktiv. Wer sich jedoch zu viele Aufgaben auf einmal vornimmt, läuft Gefahr, sich zu verzetteln. Es lohnt sich, sich auf bestimmte Schwerpunkte zu konzentrieren und sich in diesen Bereichen zu positionieren.
Wie macht man sich als Hausmeister selbstständig? Die wichtigsten Schritte
Der Weg in die Selbstständigkeit erfordert eine klare Planung. Wer von Anfang an strukturiert vorgeht, kann schneller Kund:innen gewinnen und kostspielige Fehler vermeiden. Die wichtigsten Schritte sind:
- Gewerbe anmelden: Die Anmeldung erfolgt beim zuständigen Gewerbeamt. Da der Hausmeisterservice kein zulassungspflichtiges Handwerk ist, reicht eine einfache Gewerbeanmeldung.
- Finanzamt informieren: Nach der Anmeldung erhältst du automatisch Post vom Finanzamt. Hier musst du einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen, um eine Steuernummer zu erhalten.
- Versicherungen abschließen: Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist essenziell, um dich gegen Schadensersatzansprüche zu schützen. Falls du Mitarbeiter:innen einstellst, ist zudem eine Unfallversicherung nötig.
- Ausrüstung besorgen: Je nach den angebotenen Dienstleistungen brauchst du Reinigungsgeräte, Werkzeuge, einen Rasenmäher oder Schneeschieber. Du benötigst zudem einen Transporter oder Kombi, um die Ausrüstung zu den Einsatzorten zu bringen.
- Marketing starten: Ein Eintrag bei Google My Business, eine eigene Website und Präsenz auf Plattformen wie Kleinanzeigen oder MyHammer helfen, erste Kund:innen zu gewinnen. Empfehlenswert sind auch Flyer in Wohnanlagen oder Kooperationen mit Hausverwaltungen.
- Kund:innen akquirieren: Der persönliche Kontakt ist entscheidend. Viele Aufträge kommen durch Mundpropaganda zustande, daher ist ein professionelles Auftreten von Anfang an wichtig.
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Selbstständig machen mit einem Hausmeisterservice: Wie hoch sollte der Stundenlohn sein?
Die Preisgestaltung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Hausmeister:innenservices. Der Stundenlohn sollte so kalkuliert sein, dass er nicht nur die eigene Arbeitszeit abdeckt, sondern auch Betriebskosten, Versicherungen und Steuern berücksichtigt.
In der Praxis liegt der durchschnittliche Stundenlohn selbstständiger Hausmeister:innen zwischen 25 und 40 Euro. Für spezialisierte Dienstleistungen wie Winterdienst, Notdienst oder schwer zugängliche Reinigungsarbeiten können sogar 40 bis 60 Euro pro Stunde berechnet werden.
Viele Hausmeister:innen setzen auf Pauschalverträge mit festen Kund:innen. Ein Mehrfamilienhaus kann beispielsweise zwischen 200 und 800 Euro pro Monat einbringen, abhängig vom Umfang der Arbeiten.
Wer langfristig stabile Einnahmen erzielen möchte, sollte sich darauf konzentrieren, Dauerkund:innen zu gewinnen, anstatt nur auf Einzelaufträge zu setzen.
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Selbstständig als Hausmeister: Gewerbeanmeldung und Steuern
Die Anmeldung eines Hausmeister:innenservices ist unkompliziert, erfordert aber einige organisatorische Schritte. Neben der Gewerbeanmeldung und der steuerlichen Erfassung beim Finanzamt gibt es weitere gesetzliche Pflichten, die du beachten solltest.
- Umsatzsteuer: Wer die Kleinunternehmerregelung nutzt, stellt Rechnungen ohne Umsatzsteuer aus. Wer mehr als 22.000 Euro Jahresumsatz erzielt, muss die Umsatzsteuer von derzeit 19 % ausweisen.
- Einkommensteuer: Der Gewinn aus deiner Tätigkeit als selbstständige:r Hausmeister:in unterliegt der Einkommensteuer. Je nach Höhe des Einkommens kann es sinnvoll sein, Rücklagen für Steuerzahlungen zu bilden.
- Handwerkskammer oder Industrie- und Handelskammer (IHK): Je nach Tätigkeitsbereich kann eine Anmeldung bei der IHK oder der Handwerkskammer erforderlich sein. In der Regel unterliegt der Hausmeister:innenservice der IHK-Pflicht.
Mit der richtigen Planung, einer durchdachten Preisstrategie und einem professionellen Marketingauftritt kannst du als selbstständige:r Hausmeister:in langfristig erfolgreich sein. Wer zuverlässig arbeitet, einen guten Ruf aufbaut und mit seinen Dienstleistungen überzeugt, kann sich über eine stabile Nachfrage und eine sichere Existenz freuen.
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