Kostenlos testen

Bestattungsunternehmen gründen: Voraussetzungen, Kosten und erste Schritte

Geschrieben von: Sophia Merzbach

Aktualisiert am: Februar 13, 2025

Lesezeit: 3 Minuten

Logo RB

Das Bestattungsgewerbe bietet vielfältige Möglichkeiten für Menschen, die sich sensibel und professionell mit dem Thema Tod auseinandersetzen und andere Menschen in ihrer Trauer begleiten möchten.

Wenn du dich als Bestatter:in selbstständig machen willst, solltest du neben viel Einfühlungsvermögen auch ein einige kaufmännische Grundkenntnisse mitbringen. Hier erfährst du alles über die wichtigsten Voraussetzungen, Tätigkeiten, Kosten und rechtlichen Aspekte.

Selbstständig als Bestatter

Wenn du dich als Bestatter:in selbstständig machen willst, kann es nicht schaden, ein Organisationstalent zu sein, denn du übernimmst eine Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten. 

Deine Hauptaufgabe besteht darin, Trauernde zu begleiten und sie bei der Organisation der Bestattung zu unterstützen. Weitere typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Abholung und Überführung von Verstorbenen
  • Planung und Durchführung von Trauerfeiern 
  • Zusammenarbeit mit Krematorien, Friedhöfen und anderen Dienstleistern. 

Als Bestatter:in bist du auch als Berater:in tätig und hilfst den Hinterbliebenen bei der Auswahl von Särgen, Urnen und bei der Gestaltung von Traueranzeigen.

Bei all deinen Tätigkeiten als selbstständige:r Bestatter:in ist es wichtig, den Angehörigen einfühlsam zur Seite zu stehen und gleichzeitig die professionelle Distanz zu wahren. Du bist täglich mit schwierigen Situationen konfrontiert und musst dabei in der Lage sein, Ruhe und Gelassenheit auszustrahlen. Wer sich als Bestatter:in selbstständig machen möchte, sollte daher belastbar und organisiert sein.

Als Bestatter selbstständig machen: Voraussetzungen

Die Tätigkeit als Bestatter:in ist in Deutschland nicht reglementiert. Das bedeutet, dass grundsätzlich jede:r ein Bestattungsunternehmen eröffnen kann. Eine abgeschlossene Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ist grundsätzlich empfehlenswert, da diese neben fundierten Kenntnissen in den Bereichen Trauerbegleitung und Bestattungsorganisation auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Natürlich kannst du dich auch als Quereinsteiger:in als Bestatter:in selbstständig machen. In diesem Fall musst du dir das nötige Wissen jedoch selbst aneignen und zum Beispiel eine Weiterbildung als Bestatter:in absolvieren. Die Abschlussprüfung legst du bei der zuständigen Handwerkskammer ab.  

Neben der fachlichen Qualifikation ist auch die soziale Kompetenz entscheidend. Einfühlungsvermögen, Kommunikationsstärke und psychologische Grundkenntnisse sind unerlässlich, um Trauernde angemessen begleiten zu können. Gleichzeitig sind auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse wichtig, um deinen Betrieb erfolgreich zu führen und ein angemessenes Einkommen als selbstständige:r Bestatter:in zu erzielen.

Bestattungsunternehmen eröffnen: Kosten 

Die Kosten für die Gründung eines Bestattungsunternehmens sind im Vergleich zu anderen Branchen nicht exorbitant. Dennoch sollten die notwendigen Investitionen sorgfältig geplant werden. Die größten Ausgabenposten sind in der Regel:

  • Fuhrpark: Ein Bestattungswagen ist eine kostspielige, aber unverzichtbare Anschaffung. Je nach Modell und Zustand kann die Investition mehrere tausend Euro betragen.
  • Ladengeschäft: Ein geeigneter Standort mit Beratungsräumen ist wichtig, um die Angehörigen in einer angemessenen Atmosphäre empfangen zu können. Hier fallen Kosten für Miete oder Kauf an.
  • Laufende Kosten: Dazu gehören unter anderem Kosten für Kommunikation, Kraftstoff, Versicherungen und deine Website.
  • Werbekosten: Professionelle Werbung, z.B. eine ansprechende Website kann helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Anstelle einer Neugründung kann es vorteilhaft sein, ein bestehendes Bestattungsunternehmen zu übernehmen, sofern sich die Möglichkeit bietet.In diesem Fall kannst du den Betrieb unter einem etablierten Namen weiterführen und auf bereits bestehende geschäftliche Beziehungen mit Friedhöfen und Lieferanten aufbauen.

Egal, ob du mit der Gründung eines Bestattungsunternehmens liebäugelst oder ein Bestattungsunternehmen übernehmen möchtest:Die Erstellung eines soliden Businessplans, in dem alle zu erwartenden Kosten und Einnahmen realistisch kalkuliert sind, ist unerlässlich. Ein solcher Plan ist besonders dann wichtig, wenn du Fremdkapital benötigst, um dich als Bestatter:in selbstständig zu machen.

Als Bestatter selbstständig machen: Rechtsformen 

Die Wahl der richtigen Rechtsform ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Gründung eines Bestattungsunternehmens. Die gängigsten Rechtsformen sind dabei das Einzelunternehmen und die GmbH:

  • Einzelunternehmen: Diese Rechtsform ist nicht nur einfach zu gründen, sondern erfordert vor allem kein festes Startkapital. Allerdings haftest du als Einzelunternehmer:in mit deinem gesamten Privatvermögen, was ein erhebliches Risiko darstellt.
  • GmbH: Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), bietet zwar den Vorteil der Haftungsbeschränkung, allerdings ist für die Gründung ein Mindeststammkapital von 25.000 Euro nötig. Dafür ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, was dir bei finanziellen Schwierigkeiten Schutz bietet.

Die Wahl der Rechtsform hat auch steuerliche Auswirkungen und sollte daher gut überlegt sein. Bei Unsicherheiten solltest du unbedingt eine:n Steuerberater:in oder Gründungsberater:in hinzuzuziehen.

Bestattungsunternehmen gründen: Anmeldungen und Steuern

Nachdem du dich für die passende Rechtsform entschieden hast, musst du dein Bestattungsunternehmen offiziell anmelden, um als selbstständige:r Bestatter:in arbeiten zu können. Hier sind die wichtigsten Schritte:

  • Gewerbeanmeldung: Unabhängig von der gewählten Rechtsform benötigst du einen Gewerbeschein. Diesen musst du beim jeweils zuständigen Gewerbeamt beantragen. Die Kosten für die Anmeldung sind je nach Stadt oder Gemeinde unterschiedlich.
  • Handelsregistereintrag: Hast du dich für eine GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) als Rechtsform entschieden, ist ein Eintrag ins Handelsregister erforderlich. Einzelunternehmen benötigen diesen Eintrag nur, wenn du dieses als eingetragene Kauffrau (e. Kfr.) bzw. als eingetragener Kaufmann (e.K.) führst.
  • Mitgliedschaften: Als selbstständige:r Bestatter:in zählst du zu den handwerksähnlichen Gewerben und bist daher verpflichtet, Mitglied in der regionalen Handwerkskammer (HWK) zu werden. Außerdem musst du dich bei der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft, Post-Logistik, Telekommunikation (BG Verkehr) anmelden. Diese ist Träger der gesetzlichen Unfallversicherung.

Neues E-book über den Einstieg in die Selbstständigkeit

20 Kapitel knallhart recherchiert und vom Steuerprofi geprüft

Kostenlos herunterladen
Sophia Author

Autor - Sophia Merzbach

Sophia ist seit vielen Jahren Teil des Accountable-Teams und verbindet journalistische Genauigkeit mit handfestem Steuerwissen.

Wer ist Sophia ?

Hast du gefunden, was du gesucht hast?

Das könnte dich auch interessieren

Brutto- und Netto-Einkommen für Selbstständige

Angestellte haben es leicht: Ein kurzer Blick auf die Lohnabrechnung genügt, um festzustellen, wie ...

Mehr erfahren

Was kann man als Selbstständiger von der Steuer absetzen?

Steuern absetzen als Selbstständiger – für viele ein leidiges Thema. Ob Chaos bei den Belege...

Mehr erfahren

Wie viel Geld sollte ich als Selbstständiger für Steuern beiseite legen?

Jeden Monat Geld für Steuern zurücklegen – klingt logisch, oder? Doch viele Selbstständige sind...

Mehr erfahren

Echte Erfahrungsberichte und Kommentare

Super übersichtlich, einfach zu verstehen. Das erste mal, das ich das Gefühl habe, selbst meine Steuer zu verstehen. Normalerweise habe ich nach dem ein Steuerberater meien Unterlagen neu sortiert hat, überhaupt keinen Überblick mehr gehabt ... Kurz um: I love it

Ramona Schmidt

Die App ist super einfach aufgebaut. Für alle mehr als verständlich. Es gibt tolle verschiedene Optionen um Antworten zu bekommen. Wenn die KI nicht helfen kann, antworten die Steuer Coaches immer sehr schnell und sehr freundlich, so dass man direkt weiter arbeiten kann. Hab Accountable schon mehrfach weiterempfohlen.

Anonym

What I really appreciate is that you can quickly help me with my doubts about taxes, invoicing, and how to do things right in Germany. I've never been freelance and I am not German, so for my this support is crucial, especially because it's so hard to find an advisor in Berlin that I was almost going to give up, but I am happy I started with Accountable. The only thing I would do better is to see in my dashboard the status of the application as freelance to the finanzamt, since that was done through your site and there is no connection to that in my dashboard.

Francisco Javier Aguilar Sanchez

Mein Steuercoach hat zunächst versucht meine Frage besser zu verstehen und Nachfragen gestellt. Nachdem der Sachverhalt nicht direkt geklärt werden konnte, blieb man hartnäckig und hat sich mit Kollegen ausgetauscht, bis ich eine Lösung hatte. Das war genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Bin sehr zufrieden

Michael Hofmann

Ich bin echt begeistert von Accountable.

Anonym

Ich hatte ein Problem mit dem Importieren von Eingangsrechnung (Fahrtkosten). Die Aufgabe hat Anahita übernommen und gelöst. Mein Problem wurde ernst genommen, sie hat Kontakt gehalten und schlussendlich wurde es von der IT gelöst. Vielen Dank.

Heinz Wiemers

Simon gave me a quick response and explained everything very kindly and clearly. I really appreciate his excellent customer support.

Yuki Shiroi

super einfach , Unterstützung von jede Seite ! Ki super gut ! TOP !

Alexander Abel

Ich liebe die Einfachheit, die KI-Unterstützung und dass ich schnell Rückmeldung erhalte:).

Anonym

Hallo! Also ich muss sagen, ich bin so so so positiv überrascht wie hilfsbereit das Accountable Team ist und wie ambitioniert mir bis jetzt geholfen wurde. Sowas habe ich noch nie erlebt :> Ich werde die App weiterhin gerne nutzen. Lg Kristin Speck

Kristin Speck